Bisexualität
Sinngemäß bedeutet Bisexualität „Doppelgeschlechtigkeit“. „Bi“ ist gleichzusetzen mit zweifach. Im Grunde liegt die bisexuelle Grundstruktur bei allen Lebewesen vor, so ist auch der menschliche Fötus bis zum 3. Schwangerschaftsmonat zweigeschlechtlich. Danach entwickelt sich das Geschlecht in männlich oder weiblich. Besonders ausgeprägt ist die Bisexualität bei jungen Menschen, wenn die Geschlechtsreife noch nicht vollständig abgeschlossen ist.
Gesellschaft und Erziehung bringen die meisten Menschen dazu, die Anziehung zum selben Geschlecht zu unterdrücken. Es wird davon ausgegangen dass bis zu 20% der westlichen Bevölkerung bisexuell orientiert sind, jedoch nur maximal 5% die Bisexualität auch ausleben.
Frauen sind nach Studien öfter bisexuell als Männer - Männer, besonders in jungen Jahren, geben dies ungern zu, um nicht als schwul zu gelten.
Glaubt man Sigmund Freuds Thesen, so sind alle Menschen bisexuell veranlagt. Lediglich die Erziehung, Gesellschaft und Tabus verdrängen das Ausleben. Im Tierreich, Beispiel bei den Bonobos, kann Bisexualität ebenso beobachtet werden. Und: in der Vergangenheit, beispielsweise bei den alten Römern oder Griechen, war Bisexualität etwas Normales!
Praxis
Von bisexuellen Praktiken kann nicht gesprochen werden, denn bisexuelle Menschen sind fähig zu heterosexuellen wie auch Beziehungen. Langzeitstudien haben herausgefunden, dass beispielsweise bisexuelle Frauen häufiger im Laufe der Zeit in einer heterosexuellen Beziehung gelandet sind.
Fazit
Was oft in der Popbranche so lässig hingestellt wird, ein Kuss zwischen Frauen beispielsweise, ist in Wirklichkeit eine oft verstörende sexuelle Veranlagung in beide Richtungen. Doch sollte diese sexuelle Doppelgeschlechtigkeit auch ausgelebt werden. Denn Unterdrückung kann psychische Folgen haben.
Weitere Informationen zur Bisexualität
Sexualwissenschaftler sind sich uneinig, was die Ursache für Bisexualität betrifft. Einig sind sie sich darüber, dass es bisexuell veranlagte Menschen gibt und diese ihre sexuellen Neigungen auch ausleben sollten. Sexualtherapeuten (eine Liste aller österreichischen Ärzte befindet sich auf unserem Portal) sind die richtigen Ansprechpartner, wenn man sich unsicher ist und Fragen hat, die im Normalfall unbeantwortet bleiben.
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