Inhaltsverzeichnis
- Eisprung - Definition, Ablauf und Funktion
- Wann hat man einen Eisprung?
- Zeitpunkt berechnen und Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit
- Anzeichen bei einem Eisprung?
- Wie funktioniert ein Ovulationstest?
- Eisprung auslösen und die Qualität fördern
- Eisprung verhindern und verzögern
- Ausgebliebener Eisprung - was nun?
- Eisprung in den Wechseljahren
- Eisprung nach der Geburt
- Eisprung nach einer Fehlgeburt oder Abtreibung
Eisprung - Definition, Ablauf und Funktion
Der Follikelsprung findet während der fruchtbaren Lebensjahre einer Frau in der Regel einmal pro Zyklus statt.
Eine einzelne unbefruchtete Eizelle gelangt dabei in den Eierstock und kann nun für ein paar Tage durch ein Spermium befruchtet werden. Dabei reifen stets mehrere Eizellen auf einmal heran, aber nur eine ist dominant genug und gelangt in den Eileiter.
Dabei wächst diese eine Eizelle nicht isoliert heran, sondern ist von anderen Zellen umgeben. Die Gesamtheit ist der Follikel. Allerdings gelangen die weiteren Zellen nicht mit in den Eileiter und werden nach dem Eisprung umgewandelt. Es wachsen stets mehrere Eizellen heran. Dieser Prozess wird durch die Hormone LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikelstimulierendes Hormon) maßgeblich initiiert.
Die Follikel wiederum produzieren Estrogene (vor allem Estradiol) und hemmen die Hormonproduktion der Hirnanhangsdrüse wieder. So wird durch wachsende Follikel der Ausstoß an FSH wieder verringert. Die Eizelle, die am besten auf die knapper werdenden Hormone anspricht und weiter reift, ist schließlich die dominante.
Das Estradiol der dominanten Eizelle befördert schließlich die LH-Produktion und lässt sie auf einen maximalen Punkt ansteigen. Circa einen Tag später wird die Eizelle schließlich aus dem Eierstock und dem Follikel entlassen.
Nun beginnt ein fruchtbarer Zeitraum. Allerdings muss auch die Überlebensfähigkeit von Spermien beachtet werden. Insgesamt können Spermien circa drei bis fünf Tage im Körper der Frau überleben. Die Eizelle ist bis zu vierundzwanzig Stunden lang fruchtbar. Es ergibt sich ein fruchtbares Zeitfenster von einer knappen Woche.
Wann hat man einen Eisprung?
Ein Eispurng findet einmal pro Zyklus statt. Der Zyklus ist bei Frauen unterschiedlich. Ein 28-Tage-Zyklus kommt bei circa einem Achtel der Frauen vor. In circa einem Viertel der Fälle kommt es zu einem Eisprung am 14. oder 15. Tag, in gut der Hälfte der Fälle ein wenig später und bei lediglich fünf Prozent der Frauen am elften Tag oder früher. Ein Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Periode.
Zeitpunkt berechnen und Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit
Der Eisprung lässt sich anhand eines Zykluskalenders berechnen. Informationen, die nötig sind, sind:
- das Datum des Beginns der letzten Periode
- die durchschnittliche Zykluslänge
Beides sind Erfahrungswerte. Es wird empfohlen, den Durchschnittswert anhand einiger Monate oder eines Jahres zu mitteln. Einige Frauen haben stark voneinander abweichende Zyklen. In der Regel wird der 14. oder 15. Tage eines Zyklusses für den Eisprung veranschlagt, wenn die Zykluslänge tatsächlich 28 Tage beträgt.
Am Beispiel eines 30-tägigen Zyklus mit dem Eintritt der Periode am 9. Januar ergäbe sich so etwa der fruchtbarste Tag am 25. Januar (15 oder 16 Tage nach Beginn der Periode).
Es wird in einigen Fällen davon ausgegangen, dass sich das Geschlecht eines Kindes beeinflussen ließe. Diskussionen hierzu gibt es viele. Die Möglichkeiten, das Geschlecht zu beeinflussen, sind auf natürlichem Wege zahlreich und und hängen unter anderem von der Temperatur beim Akt ab. Garantie gibt es dafür jedoch keine.
Die Temperatur ist indes auch ein Indiz für den Eisprung. So ist die Basaltemperatur unmittelbar nach dem Eisprung erhöht. Die Basaltemperatur wird am besten täglich nach dem Aufwachen und vor dem Aufstehen gemessen. In der fruchtbarsten Zeit ist sie um bis zu 0,2 Grad erhöht. Unmittelbar vor der Periode geht sie ein wenig zurück.
Ohne den Eisprung gibt es keine Fruchtbarkeit. Entsprechend ist er eine Bedingung für eine Empfängnis. Bleibt er aus (was gelegentlich möglich ist), kann kein Kind gezeugt werden. Der Berechnung und der Förderung des Eisprunges kommt daher bei Frauen mit Kinderwunsch eine besondere Bedeutung zu.
Anzeichen bei einem Eisprung?
Die Ovulation spielt eine große Rolle für den Hormonhaushalt der Frau und beeinflusst ihren gesamten Körper.
So sei hier zuerst auf die sexuelle Komponente verwiesen: Da sexuelle Attraktivität auch ein olfaktorisches Erlebnis ist, werden heterosexuelle Männer durch die neu gebildeten Hormone und die Veränderung im Scheidenbereich der Frau während des Eisprunges besonders stark angezogen. Zudem steigert sich meist die Libido der Frau. Entsprechenden Einfluss hat der Eisprung auf das Liebesleben.
Körperlich kann der Eisprung (ähnlich wie die Periode) allerdings auch sehr anstrengend sein. Es kann zu einer Reihe unspezifischer Symptome kommen, darunter zum Beispiel:
- Kopfschmerzen
- Abgeschlagenheit
- Migräne
- Müdigkeit
- innere Unruhe
- Stimmungsschwankungen
Schmerzen
In manchen Fällen kann der Eisprung zu Schmerzen führen. Zu nennen sind hier Rückenschmerzen, ein verändertes Gefühl im Genitalbereich, Temperaturänderungen, der sogenannte Mittelschmerz (ein Ziehen im Unterleib) und Krämpfe.
Verdauungsprobleme
Vegetative Symptome kommen vor und umfassen vor allem Verdauungsprobleme und Appetitveränderungen. Es kann zu Durchfall, Verstopfung, Harndrang, Herzrasen, Kreislaufproblemen, Übelkeit und Blähungen kommen.
Zervixschleim
Die Vaginalflora verändert sich. Der Zervixschleim wird insgesamt vermehrt gebildet, zuweilen verändert er auch Farbe und Konsistenz. Dies hängt auch von der Ernährung ab.
Während des Eisprungs ist dies aber sehr unterschiedlich: Einige Frauen haben nur während dieses Zeitpunktes des Zyklus wirklich wahrnehmbaren und feuchten Zervixschleim, andere die ganze Zeit über und nun besonders viel. Der Zervixschleim ist im Idealfall zum empfängsnibereiten Zeitpunkt ergiebig, feucht und zieht Fäden.
Schmierblutungen
Mitunter kommt es zu Schmierblutungen während der fruchtbaren Tage.
Wie funktioniert ein Ovulationstest?
Ein Ovulationstest ist - nebst eines Zykluskalenders - eine gute Möglichkeit, den Eisprung zu berechnen. Er empfiehlt sich vor allem für Frauen mit unregelmäßigem Eisprung. Dies kann bei Stress, geringem Gewicht oder bei unregelmäßigen Lebensumständen der Fall sein.
Ein Ovulationstest misst die Konzentration von LH im Urin. Da die Konzentration bis zu 36 Stunden vor dem Eisprung sehr stark erhöht ist, lassen sich so Rückschlüsse ziehen.
Entsprechend steht bei einem hohen LH-Wert der Eisprung kurz bevor oder findet gerade statt. Der Test dauert circa fünf Minuten. Meist handelt es sich um chemisch aktive Teststreifen.
Eisprung auslösen und die Qualität fördern
Es gibt diverse Möglichkeiten, das Auslösen eines Eisprungs zu fördern:
Medikamente
Auf der medikamentösen Ebene ist vor allem Clomifen zu erwähnen. Dieses Mittel täuscht dem Körper einen Östrogenmangel vor, was wiederum die Produktion von LH und FSH befördert. Diese wiederum sind für das Reifenlassen von Eizellen notwendig. Entsprechend kann so der Vorgang eingeleitet werden.
Spritze
Die benötigten Hormone können auch per Spritze verabreicht werden. Ausgeführt wird dies durch einen Frauenarzt/ eine Frauenärztin.
Entspannung
An natürlichen Methoden mangelt es nicht. So ist etwa insgesamt eine gewisse Stressfreiheit für einen (regelmäßigen Eisprung) vonnöten. Zeiten der Entspannung an den Tagen vor dem erwarteten Eisprung können dies begünstigen. Dazu gehört auch ausreichender Schlaf.
Gesunde Ernährung
Vitamine und Spurenelemente befördern die Zellteilung und lassen die Follikel besser reifen. Die Schleimbildung kann hierdurch auch gefördert werden.
Heilpflanzen
Mönchspfeffer, Frauenmantel und Storchenschnabel können die Zyklen regelmäßiger ausfallen lassen. Tees oder Tinkturen hieraus sind bei vielen Frauen wirksam.
Allerdings ist zu beachten, dass sich ein Effekt mitunter erst nach vielen Wochen oder ein paar Monaten einstellt. Es handelt sich eher um eine langfristige Maßnahme, die vor allem für Frauen mit unregelmäßigem Eisprung von Nutzen ist.
Folsäure
Weiterhin hat sich Folsäure als förderlich für den Eisprung und die Schwangerschaft herausgestellt. Frauen mit Kinderwunsch sollten also mit ihrem Arzt eine gute Dosis eruieren und eventuell auf Präparate zurückgreifen.
Eisprung verhindern und verzögern
Der Eisprung kann verzögert und verhindert werden.
Durch die Pille
Verhindert werden kann er durch die Pille, denn diese verhindert hormonell unter anderem das Reifen der Eizellen. Die Pille ist das am häufigsten angewendete Verhütungsmittel.
Die Möglichkeiten, den Eisprung zu verhindern, sind allerdings begrenzt und selten zielführend anzuwenden.
Faktoren, die den Eisprung verzögern können
Stress und Krankheiten wirken sich negativ auf den Zyklus aus und können ihn insgesamt verzögern.
Generell ist zu sagen, dass sich Nikotin, Alkohol und eine unausgewogene Ernährung dahingehend auswirken können, dass die Zyklen länger werden.
Ausgebliebener Eisprung - was nun?
Ist der Eisprung ausgeblieben, kann dies mehrere Dinge bedeuten. Zu erkennen ist die Anovulation auch daran, dass es nicht zur Monatsblutung kommt.
In über 90 Prozent der Fälle kann frau hier unbesorgt sein. Es handelt sich dann entweder um einen nicht erklärbaren Zufall (es kommt einfach manchmal vor) und manchmal ist der Hormonhaushalt geändert. In diesem Fall wird ein Arzt die beteiligten Organe untersuchen, um herauszufinden, ob sie nur vorübergehend nicht richtig funktioniert haben oder ob sie krank sind. Hormone lassen sich medikamentös ersetzen.
Mehrere ausgebliebene Eisprünge deuten hingegen eher auf eine Schwangerschaft hin. Ein Schwangerschaftstest schafft Klarheit.
Auch kann es bedeuten, dass das Klimakterium naht. Ab einem gewissen Alter ist hiermit zu rechnen.
Wichtig ist, dass nicht sofort in Panik verfallen wird. Gerade in jungen Jahren, wenn viel Stress herrscht und es ab und an Schlaf mangelt, kann ein Eisprung schnell einmal ausbleiben. Untergewichtige Frauen haben relativ häufig einen ausbleibenden Eisprung. Bleiben mehrere Eisprünge aus, sollte dennoch durch einen Arzt abgeklärt werden, woran es liegt.
Eisprung in den Wechseljahren
Die Wechseljahre beginnen im Mittel um das 45. Lebensjahr herum und bedeuten meist eine Zyklusumstellung. Entsprechend kann der Eisprung sich verzögern, verfrühen oder bleibt einmal aus. Diese Zyklusumstellung braucht mitunter Monate und Jahre, pendelt sich dann ein und kommt schließlich zum Erliegen. Die fruchtbare Zeit ist dann beendet.
Problematisch ist, dass ab einer gewissen Spätphase des Klimakteriums zwar Blutungen vorkommen, aber meistens kein Eisprung stattgefunden hat. Entsprechend sind die Frauen trotz Monatsblutung nicht mehr empfängnisbereit.
Eisprung nach der Geburt
Der Eisprung bleibt bei den allermeisten Frauen nach der Geburt erst einmal aus. Dies kann ein paar Monate oder ein wenig länger als ein Jahr lang der Fall sein.
Dennoch kann es schon nach relativ kurzer Zeit (vier bis acht) Wochen wieder zu Regelblutungen kommen. Die Kontrolle des Eisprungs sollte daher den Messmethoden überlassen werden.
Einen großen Einfluss hat das Stillen. Wird natürlich gestillt, kommt der erste Eisprung zumeist erst einige Wochen vor dem Ende der Stillzeit zustande. Wird von Anfang an mit Babynahrung ernährt, kann er auch schon nach sechs Wochen wieder stattfinden.
Eisprung nach einer Fehlgeburt oder Abtreibung
Eine Fehlgeburt wirkt sich selten dramatisch auf den Zeitpunkt des Eisprunges aus. Desto früher die Fehlgeburt (gemessen in Schwangerschaftswochen) stattfindet, desto früher kann auch ein weiterer Eisprung folgen. Oftmals geschieht dies binnen zwei oder drei Wochen. Maximal dauert es im Regelfall um die drei Monate, bis der Zyklus sich wieder normalisiert hat.
Wird eine Ausschabung vorgenommen, kann es sein, dass es länger dauert. Bei einigen Frauen benötigt der Körper ein paar Wochen oder Monate, bis Schleimhautbildung und Eitransport wieder richtig gelingen.
Andere Methoden der Abtreibung wirken sich ebenfalls nicht dauerhaft auf den Zyklus aus. Wird die Abtreibung binnen weniger Wochen vorgenommen, sind überhaupt keine Auswirkungen zu erwarten.
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