Durchfall (Diarrhö, Diarrhoe)

Durchfall ist eine Erkrankung des Verdauungstraktes, die sich durch wässrigen Stuhl und begleitende Symptome kennzeichnet. Meist ist Durchfall harmlos, kann aber je nach Gesundheitszustand des Patienten auch lebensbedrohlich werden und ist oft Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung.

Durchfall Bei Durchfall handelt es sich um einen oftmaligen und flüssigen Stuhlgang. (Foto by: vadimphoto1@gmail.com / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist Durchfall: Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes, bei der es zu wässrigem Stuhl kommt.
  • Ansteckung & Ursachen: Kommt der Magen in Kontakt mit unverträglichen Lebensmitteln, oder einem Giftstoff, kann es bei der Ausscheidung zu einer Reizung kommen und der Körper versucht diese Stoffe schnellstmöglich auszuscheiden. Aber auch Bakterien und Viren sind mögliche Auslöser, sowie eine Vielzahl an schwerwiegenden Erkrankungen, schweren Medikamenten, aber auch Stressund Aufregung.
  • Behandlung: Das Wichtigste ist eine erhöhte Flüssigkeitszunahme um den Verlust auszugleichen. Dabei eignet sich am besten stilles Wasser, koffeinfreier Tee, oder verdünnte Fruchtsäfte.
  • Mögliche Komplikationen: Dauert der Durchfall länger als ein paar Tage an, kann es ein Symptom für eine andere Erkrankung sein und gehört ärztlich kontrolliert.
  • Vorbeugung: Wichtig sind viel Flüssigkeit und Ballaststoffe, sowie eine gründliche Hygiene vor dem Essen und auf öffentlichen Toiletten. Durch Impfung kann man sich vor gewissen Durchfall-Erregern wie Rotaviren, Cholera-Bakterien, schützen.

Was ist Durchfall

Durchfall ist eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts, die sich durch wässrigen Stuhl äußert. Begleitet werden kann Durchfall von Magenschmerzen und Krämpfen in der Magen-Darm-Region, aber auch von Übelkeit und Erbrechen.

Diarrhö ist in der Regel nicht lebensgefährlich und gibt sich mit der Zeit von ganz alleine wieder, sodass man sich keine weiteren Gedanken darüber machen braucht. Wichtig ist allerdings, den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen und gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen, um zu klären, woher der Durchfall kam.

Bei kleinen Kindern sind Durchfälle hingegen riskant, da ihr Körper noch keine so großen Flüssigkeitsverluste wegsteckt wie der eines Erwachsenen. Leiden ältere oder kranke Personen an Durchfall ist auch hier vorsicht geboten!

Ursachen von Durchfall

  • Durchfall ist eine Reaktion des Magen-Darm-Trakts auf den Kontakt mit einem Lebensmittel oder einem Giftstoff, der auf dem Weg zur Ausscheidung eine Reizung verursacht hat. Der Körper versucht dann, ihn schnellstmöglich auszuspülen, wenn es für Erbrechen bereits zu spät ist. Das geht am schnellsten, indem der Stuhl verwässert und nicht vollständig verdaut, sondern direkt ausgeschieden wird - es kommt zu Durchfall.
  • Eine Infektion mit Bakterien (zum Beispiel Salmonellen) oder Viren (Noroviren, Rotaviren) kann auch Ursache für Durchfall sein.
  • Als Symptom kann Durchfall auch für schwerwiegende Erkrankungen oder für eine Lebensmittelunverträglichkeit stehen, die immer wieder zu der Erscheinung dieses Symptoms führen und die Behandlungsbedarf nach sich ziehen.
  • Durchfallerkrankungen treten in tropischen Ländern mit niedrigen Hygienestandards sehr häufig auf.
  • Medikamente, wie zum Beispiel Antibiotika können auch als Ursache für Durchfall in Frage kommen.
  • Durchfall kann auch psychisch bedingt auftreten. Zum Beispiel durch Stress, Aufregung oder Angst.

Symptome bei Durchfall

Symptome Durchfall Auch Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen können bei einer Durchfallerkrankung auftreten. (Foto by: SIphotography / Depositphotos)

Durchfall ist nicht schwer zu erkennen und äußert sich durch verwässerten Stuhl. Häufig gehen Durchfälle mit Bauchschmerzen und -krämpfen (Tenesmen), die ihn kurz vorher ankündigen und die ihn auch längerfristig begleiten können.

Manchmal ist Durchfall mit Übelkeit und Appetitlosigkeit bis hin zum Erbrechen sowie mit Erscheinungen des Flüssugkeitsverlusts verbunden.

Kopfschmerzen, das Gefühl trockener Schleimhäute, Benommenheit, Schläfrigkeit und im schlimmsten Fall ein Kreislaufzusammenbruch deuten bei länger anhaltendem Durchfall darauf hin, dass dem Körper mehr Flüssigkeit zugeführt werden sollte, um die Verluste wieder auszugleichen. Diese Symptome sollten sehr ernst genommen werden und so schnell wie möglich ärztlich behandelt werden, da ansonsten eine Austrocknung (Dehydration) droht! Vor allem Babys und Kleinkinder können sehr schnell austrocknen.

Die Farbe des Stuhls kann sich bei Diarrhö ebenfalls verändern, doch meist bemerkt man ihn alleine schon anhand der veränderten Konsistenz gegenüber dem normalen Stuhl.

Untersuchungen und Diagnose

Die Diagnose von Durchfall selbst fällt nicht schwer. Anhand der Beschreibung des Stuhls und der begleitenden Symptome kann der Arzt erkennen, dass es sich um Durchfall handelt. Dabei sind vor allem folgende Informationen für den Arzt relevant:

  • Konsistenz
  • Häuigkeit der Stuhlgänge
  • Menge
  • Auffälligkeiten (Blut, Schleim,...)
  • eventuelle Auflandsaufenthalte
  • Vorkommnis in der Familie
  • gibt es noch weitere Beschwerden
  • welche Medikamente werden eingenommen
  • welche Lebensmittel wurden gegessen

Je nach Art und Dauer der Erkrankung und körperlichem Zustand des Patienten kann es erforderlich sein, eine Stuhluntersuchung zu veranlassen und somit den genauen Erreger ausfindig zu machen. Vor allem dann, wenn der Durchfall länger anhält und nicht schnell wieder verschwindet, sollte weitergehend untersucht werden. Anhand der Laboruntersuchung wird ersichtlich, wenn es sich um bakterielle Infektionen handelt - denn dann müsste mit Antibiotika behandelt werden, damit sich der Durchfall verbessert.

Bei kleinen Kindern, älteren Menschen oder bei Kranken wird ebenfalls genau untersucht, da bereits geringfügiger Durchfall schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann.

Wiederholte Durchfälle oder Durchfall, der sich schon seit Tagen nicht bessert, sollte ebenfalls untersucht werden - unabhängig vom Alter und körperlichen Zustand des Patienten. Andernfalls besteht das Risiko der Austrocknung und der Arzt kann auch über eine mögliche Medikation entscheiden.

Behandlung, Therapie und mögliche Komplikationen

Behandlung Durchfall Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist bei einer Durchfallerkrankung besonders wichtig. (Foto by: olly18 / Depositphotos)

Durchfall braucht in den meisten Fällen gar keine medikamentöse Behandlung. Die wichtigste Therapiemaßnahme ist genug Flüssigkeit zum Ausgleich zu trinken. Geeignet ist stilles Wasser, am besten gefiltertes Leitungswasser, oder auch Tee ohne Koffein. Elekrolythaltige Getränke, verdünnte Fruchtsäfte, Kräuter- und Früchtetees oder auch grüner Tee wären die beste Wahl für einen Durchfall-Patienten.

Wer Schwierigkeiten dabei hat, genug und ausreichend zu trinken, sollte einen Arzt konsultieren und versuchen, dafür eine Lösung zu finden - denn der Flüssigkeitsverlust in dieser Zeit führt zu den größten Schäden und Komplikationen.

Hält der Durchfall länger an, ist er meist nur Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung und braucht ärztliche Behandlung. Mithilfe von Antibiotika oder auch direkteren Maßnahmen kann der Durchfall gestoppt werden, um den Körper nicht allzu sehr zu belasten.

Liegt keine bakterielle Infektion vor, muss ermittelt werden, worauf der Körper mit einer Unverträglichkeit reagiert, damit dieser Bestandteil der Nahrung künftig gemieden werden kann.

Gegebenenfalls kann es nötig sein, die Darmflora wieder herzustellen, was durch die orale Einnahme der Darmbakterien geschieht. Dadurch kann der Körper sich schneller erholen und seine normale Funktion wieder aufnehmen.

Wann wird Durchfall gefährlich?

Selbst bei harmlos wirkenden Durchfall kann es zu Komplikationen und Problemen kommen. Das geschieht aber in der Regel nur bei Durchfall, der länger anhält oder einen Menschen befällt, dessen Körper keine großen Belastungen mehr verkraftet.

Hält der Durchfall lange an, trocknet er den Körper aus und dann kann auch die erhöhte Zufuhr von Flüssigkeit nur wenig ausrichten - denn durch das Krankheitsgefühl schafft man es kaum, aus eigener Kraft noch genug zu trinken. Gerade bei bakteriellen Infektionen könnten sich diese auch ausbreiten und die Darmflora könnte nachhaltig geschädigt werden. Das würde längeren Behandlungsbedarf nach sich ziehen und würde den Patienten dazu zwingen, sich eine Weile isoliert zu halten, um andere nicht versehentlich anzustecken.

Bei Babys, Kindern, älteren Menschen und durch Krankheit geschwächten Patienten kann es außerdem schneller zu solchen Komplikationen kommen, da ihre Körper weniger widerstandsfähig sind. Tritt Durchfall bei diesen Personengruppen auf, sollte dieser immer ärztlich behandelt werden.

Prävention und was ich selbst tun kann

Speisen und Lebensmittel sollten sachgerecht gelagert und ordnungsgemäß zubereitet werden, ebenso sollten keine verdorbenen Speisen gegessen werden. Somit kann einer gefährlichen Lebensmittelvergiftung vorgebeugt werden.

Schlimmster Durchfall kann verhindert werden, indem bei Lebensmittelunverträglichkeiten Gerichte gemieden werden, die ebendiese gefährlichen Stoffe beinhalten. Wer selber bereits die Erfahrung gemacht hat, dass man beispielsweise viel Schlagobers schlecht verträgt, sollte lieber keine Schlagoberssaucen essen, da sie zu einer Reaktion wie Durchfall führen könnte.

Bei Magen-Darm-Grippewellen sollte man besonders vorsichtig sein und sich nach dem Gang zur (öffentlichen) Toilette immer gründlich die Hände waschen und zu desinfizieren. Toilettensitze, Türgriffe und Co. sollte man möglichst nicht mit der Hand berühren, da Bakterien im Zuge einer Schmierinfektion übertragen werden.

Durch Impfung kann man sich vor gewissen Durchfall-Erregern wie Rotaviren, Cholera-Bakterien, schützen.

Ansonsten reagiert der Verdauungstrakt weit weniger empfindlich, wenn er gesunde Ernährung genießt. Viele Ballaststoffe, Vitamine und möglichst naturbelassene Nährstoffe sind der beste Schutz gegen überempfindliche Reaktionen, zu denen auch Durchfall gehört.


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ICD-10: A09, K52.9, A59.1 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 20.01.2010
Überarbeitet am: 16.07.2020

Quellen:

Gesundheitsportal https://www.healthline.com/nutrition/15-health-foods-that-are-really-junk-foods#section4 (Abruf 23.01.2020)

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