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Voraussetzungen für eine Haarverlängerung
Generell kann eine Haarverlängerung bei jedem Haartyp durchgeführt werden, jedoch muss die Haarlänge mindestens 10 Zentimeter betragen.
Bei zu feinem oder strapaziertem Haar sollte auf eine Haarverlängerung verzichtet werden, da die Extensions keinen Halt haben, zudem ist es sehr wahrscheinlich, dass die Verbindungsstellen sichtbar sind.
Welches Haar eignet sich am besten zur Haarverlängerung?
Die optimale Haarsorte ist jene, die dem eigenen Haar am nächsten kommt.
Echthaar
Für eine Echthaar-Haarverlängerung in unseren Breitengeraden eignet sich am besten unbehandeltes, europäisches Haar.
Jedoch ist dieses nicht einfach zu bekommen, weshalb oft indisches Schnitthaar verwendet wird, da dieses aufgrund der genetischen Verwandtschaft der Konsistenz dem europäischen Haar am ähnlichsten ist.
Chinesisches Haar ist dicker und kommt oftmals säurebehandelt auf den Markt. Dies verringert die Lebensdauer und macht das Haar angreifbar, sodass es schnell seinen Glanz verliert.
Die Vorteile von Echthaar:
- Bei guter Pflege lässt es sich lange Zeit verwenden.
- Es wirkt viel natürlicher als Synthetikhaar.
- Außerdem kann es geföhnt, geglättet und gefärbt werden.
- Es ist weniger hitzeempfindlich als Kunsthaar.
Die Nachteile von Echthaar:
Zu den Nachteilen zählen die hohen Kosten und dass das Echthhaar eine intensive Pflege benötigt.
Synthetikhaar
Synthetikhaar hat den Vorteil, kostengünstiger als Echthaar zu sein. Hierbei wiederum gibt es zwei Haararten:
- Kanekalon Fiber Haar: Dabei handelt es sich um hochwertiges Haar, das gewaschen, geföhnt, gelockt und geglättet werden kann.
- Kunsthaar: Dies hat den Nachteil, dass es nur mit Trockenshampoo gereinigt werden kann und dass es sehr schnell verfilzt.
Um gute Ergebnisse zu erzielen, ist bei Synthetikhaar wichtig, auf eine gute Qualität zu achten.
Synthetikhaar lässt sich, im Gegensatz zu Echthaar, nicht färben. Aber Strähnen aus Kunsthaar gibt es in vielen verschiedenen Farbschattierungen, sodass sie sich gut dem eigenen Haar anpassen lassen.
Welche Methoden zur Haarverlängerung gibt es?
Egal für welche Methode man sich schlussendlich entscheidet, alle haben ein Grundprinzip gemeinsam: Das Fremdhaar wird am Echthaar befestigt. Unterschieden wird zwischen kalten und warmen Verfahren:
- Bei den kalten Varianten wird das Eigenhaar mit dem Fremdhaar mithilfe von Metall- oder Kunststoffhülsen, Clips, Klebestreifen oder durch Einnähen oder Einflechten verbunden. Weiters können Tressen eingearbeitet werden. Der Vorteil hierbei ist, dass es schnell geht, gut hält und dass die Verbindung sehr einfach wieder gelöst werden kann.
- Bei den warmen Verfahren wird das Eigenhaar mit den Haarsträhnen durch eine Klebeverbindung (meist Keratin) und Wärme (durch Wärmezangen, Hot Pods, Hot Guns, Shrinkies, Wachs, Silikonbasis oder thermoplastischen Kunststoff) miteinander verbunden. Bei den Methoden mit Laser und Ultraschall kommt zwar keine direkte Hitze zum Einsatz, jedoch zählen auch diese Varianten zu den warmen Methoden.
Clip-In-Extensions
Die Extension-Variante zum Selbermachen: Bei dieser Methode lassen sich Haarsträhnen nach Bedarf schnell mit Spangen und Klammern befestigen und entfernen. Ideal für Frauen, die einen neuen Look ausprobieren, oder sich für einen besonderen Anlass eine Löwenmähne, eine Hochsteckfrisur oder einen Pferdeschwanz zulegen wollen.
Bondings – die dauerhafte Haarverlängerung
Diese Methode kommt am häufigsten zum Einsatz, hierbei dienen Kunststoff- oder Keratinplättchen (Bondings) als Verbindung zwischen eigenem Haar und einzelnen Strähnchen (diese umfassen mehrere hundert Haare und sind oben miteinander verbunden).
Die Einarbeitung der Strähnen dauert rund 3 Stunden und erfolgt entweder warm (warme Methode) oder kalt (kalte Methode).
Die Kosten sind realtiv hoch, jedoch beträgt die Haltbarkeit 3-6 Monate.
Weaving
Bei dieser zeitaufwendigen, aber schonenden Haarverlängerungs-Technik lassen sich einzelne Strähnen oder ganze Haartressen in das Echthaar sehr eng an der Kopfhaut einnähen oder einflechten.
Wichtig hierbei ist ausreichend vorhandenes Eigenhaar, das sich um die künstlichen Haarteile legen lässt, um diese zu verstecken. Ansonsten fällt die künstliche Haarverlängerung leicht auf. Die Haltbarkeit beträgt ca. 2-3 Monate.
Haartressen verkleben
Bei einer Haartresse handelt es sich um mehrere auf einem Band vernähten oder auf einem Streifen verklebten Haarsträhnen. Sie lässt sich verkleben, um das Eigenhaar künstlich zu verlängern oder zu verdichten. Diese Form der Haarverlängerung ist zeitsparend. Als Klebemittel dient ein Silikonkleber - das geht schnell. Die Entfernung der Haarteile erfolgt ebenso mit einem alkoholhaltigen Lösungsmittel.
Skin Weft oder Tape On-Extensions
Diese Methode ist den Clip-In Extensions sehr ähnlich. Hierbei werden Haartressen in gewünschter Länge mithilfe von einem Klebeband am Eigenhaar angemacht. Nachdem die Extensions zwei oder vier Monate getragen wurden, werden die Klebestreifen durch die Anwendung einer Alkohol-Lösung von den echten Haaren gelöst und wieder am Haaransatz angebracht.
Der Kosten fallen im Vergleich zu anderen Methoden eher gering aus. Zudem spürt man die dünnen Verbindungsstellen kaum.
Ultraschall
Diese schonende Methode eignet sich für den dauerhaften Look, ist jedoch sehr kostspielig. Hierbei werden Verbindungsstücke verwendet, die per Ultraschall weich werden und sich somit mit dem Echthaar verbinden.
Brasilianische Methode
Hierbei kommt ein elastischer Nähfaden oder elastischer Polymer zum Einsatz: Dieser umwickelt die Eigenhaarsträhnen mit den Fremdhaarsträhnen. Dabei kommt keine Hitze zum Einsatz und der Halt ist sehr stabi. Als Nachteil muss die etwas längere Einarbeitungszeit genannt werden.
Weitere Methoden
- Air Pressure Superbond: Hierbei werden die auf einer Folie aufgebrachten Strähnen mittels Luftdruck auf das Eigenhaar gedrückt.
- Microring oder Eurolock: An den Haarsträhnen befinden sich kleine Metallringe mit einer Silikonbeschichtung, die durch festes Zusammendrücken am Eigenhaar angebracht wird.
- Shrinkies: Die Rundbondings, die sich am Ende der Extensions befinden, werden am Haaransatz in Schrumpfschläuche (Shrinkies) gesteckt, anschließend werden diese erwärmt, damit sich die Shrinkies zusammenziehen.
Haltbarkeit
Wie lange die Haarverlängerung hält, hängt sehr stark von der Methode, der Haarqualität sowie von dem Haarwuchs ab.
Extensions, bei denen eine warme Methode angewendet wurde, halten im Durchschnitt 3 Monate, wurden hochwertige Produkte verwendet, können diese sogar bis zu sechs Monaten getragen werden. Dies hängt jedoch auch stark von den Frisurgewohnheiten und der Pflege ab.
Kosten einer Haarverlängerung
Der Preis einer Haarverlängerung ist von mehreren Faktoren abhängig:
- Haarqualität
- Haarlänge
- Anzahl der verwendeten Strähnchen
- Befestigungsmethode
- anschließendes Styling
Asiatisches Echthaar kostet zwischen 500 und 1000 Euro. Kunsthaar zwischen 150 und 500 Euro. Europäisches Haar ist am teuersten, da es qualitativ hochwertig und strapazierfähig ist: 1000 bis 3000 Euro. Kunsthaar ist im Gegensatz deutlich günstiger.
Auf die richtige Pflege kommt es darauf an
Damit die Freude lange anhält, sollten einige Pflegetipps und Informationen beachtet werden:
- Die Haare sollten etwa zwei- bis dreimal pro Woche mit einem hochwertigen Pflegeshampoo gewaschen werden. Das Shampoo dabei nur sanft einmassieren. Die Haare müssen von oben nach unten ausgespült werden.
- Pflegeprodukte sind ein Muss. Auf Produkte, die Öl, Silikon oder Alkohol enthalten gilt es zu verzichten, denn sie könnten die Bondings oder Klebestreifen lösen, zusätzlich trocknen sie das Haar aus.
- Das Trockenrubbeln der Haare sollte vermieden werden stattdessen diese vorsichtig auswringen.
- Beim Föhnen ist mittlere bis niedrige Hitze empfehlenswert, zudem sollte ein Hitzeschutz verwendet werden. Als bessere Alternative zum Föhnen dient das Lufttrocknen.
- Um ein Verfilzen zu verhindern, können die Haare vor dem Schlafen gehen zu einem Zopf geflochten werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass es nicht austrocknet.
- Tägliches Bürsten ist ein Muss: Etwa 2-3 Mal sollten diese pro Tag mit einer Spezial-Haarbürste (diese haben flexible Borsten) gekämmt werden. Jedoch nur im trockenen Zustand und an den Spitzen beginnend.
- Alle 6-8 Wochen sollte beim Friseur ein Reinigungsschnitt gemacht werden, um die Haltbarkeit der Extensions zu verlängern.
- In der Schwangerschaft sollte auf eine Haarverlängerung verzichtet werden.
- Saunabesuche, Dampfbad, Solarium, Chlor, Salz- und Thermalwasser können die Qualität der Haarverlängerung mindern.
- Sport kann auch mit Extensions ausgeübt werden, jedoch sollten die Haare vorher zu einem Zopf gebunden und hoch gesteckt werden.
Probleme und Nebenwirkungen
Kopfschmerzen
Eine Ursache für Kopfschmerzen kann das zusätzliche Gewicht sein, an das man sich erst gewöhnen muss. Gegenfalls sind die Extensions zu nah an der Kopfhaus angebracht, wodurch Kopfschmerzen entstehen können.
Verknotete Haare
Aufgrund falscher Pflege kann es zu Verknotungen am Haaransatz kommen. Deshalb sollten die Pflegehinweise beachtet werden.
Juckreiz
Da eine Haarverlängerung und die Gewichtsbelastung eine große Umstellung für die Kopfhaut und die Haarwurzeln bedeuten, reagiert die Kopfhaut oft mit Juckreiz. Dieser tritt 1-2 Wochen nach der Haarverlängerung auf und dauert im Durchschnitt 1-2 Wochen.
Doch sobald sich der Körper daran gewöhnt hat, lässt auch der Juckreiz nach. Wichtig dabei ist, nicht zu kratzen, Geduld zu haben, wenn geht die Haare offen tragen und für die Haarwäsche ein mildes Shampoo zu verwenden.
Weitere Probleme
- Die Extensions können rausfallen
- Haarverlust
- Unzufriedenheit mit dem Ergebnis
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