"Nein" und das schlechte Gewissen danach
Es fühlt sich einfach gut an „ja“ zu sagen. Man hat die Person gegenüber glücklich gemacht und die Beziehung zwischen einander ein Stück gefestigt. Es besteht auch ein häufiges Bedürfnis sofort nachzugeben und sich in der Illusion zu verlieren, dass man schon alles schaukeln kann, auch wenn man bereits genug zu tun hätte.
Egal ob in der Arbeit, unter Freunden, oder bei der Familie, viele Menschen fühlen sich oft geradezu genötigt „Ja“ zu sagen, bevor sie ihrem Gegenüber vor den Kopf stoßen könnten. Manchmal ist es ein ehrlicher Gefallen, oft hätte man lieber „Nein“ sagen sollen. Denn nicht immer ist eine Wertschätzung für ein „Ja“ auch gegeben.
Gerade in der Arbeit fühlt man sich besonders verpflichtet zu allem „Ja“ und „Amen“ zu sagen, was der Chef von einem verlangt. Schließlich will man ja der Einstellung gerecht werden. Das führt wiederum oft zu großem Stress und sich auf Dauer sehr negativ auf den Körper und den Verstand auswirken.
1. Vor dem Spiegel
Es ist wie die gute Einübung eines Referats in der Schule. Um das richtige Sprechen zu lernen, muss man sich oft erst einmal vor den Spiegel stellen und sich selbst als Publikum nehmen. Übung macht den Meister! Indem man sich selbst dabei zusieht, kann man auch auf die eigene Mimik achten, die einen leicht verraten kann, wenn man sich unwohl fühlt.
2. Klein anfangen
Man muss nicht gleich die kalte Schulter zeigen. Es ist ein guter Anfang, wenn man lernt dabei höflich zu bleiben. Am besten man beginnt auch nicht gleich damit sich dem Chef gegenüber zu stellen. Zuerst etwas, dessen Entscheidung keine hohe Priorität hat. Dann kann man sich langsam hocharbeiten. Mit der Zeit wird es dann leichter und man lernt auch, wie kostbar ein "Nein" sein kann.
3. Realistisch bleiben
Selbstbewusstsein kann man lernen. Gerade deswegen, geht auch das nicht von heute auf morgen. Ist man es gewohnt sich von der Strömung treiben zu lassen, dann wird es einem schwer fallen plötzlich dagegen zu schwimmen. Zu Beginn wird sich das „Nein“ unnatürlich anfühlen, aufgesetzt und man wird sich Schuldgefühle einreden. Aber mit der Übung und etwas Zeit wird es einfacher und stärkt das Selbstbewusstsein.
4. Man kümmert sich um sich selbst
Die Arbeitswoche war lang, dann kommt endlich der Freitag Abend und man möchte nichts lieber als zuhause etwas Zeit für sich genießen. Doch die Freunde wollen etwas unternehmen und wer ist schon gerne ein Spaßverderber? Umso wichtiger ist es, dass man sich in solchen Moment folgendes in Erinnerung ruft „Auch meine eigenen Bedürfnisse zählen. Es ist okay Zeit für sich selbst einzuplanen.“ Es ist nicht selbstsüchtig sich an einem ruhigen Abend alleine vor den Fernseher zu schmeißen und die Ruhe zu genießen.
5. Sich von anderen eine Scheibe abschneiden
Hat man Freunde oder Familie, welche gut darin sind auch mal das wichtige „Nein“ zu verwenden, kann man versuchen sich davon inspirieren zu lassen. Dabei sollten es vor allem Leute sein, die „Nein“ sagen können, ohne dass danach eine lange Erklärung mit Entschuldigungen folgt. Jene, die nicht danach von Schuldgefühlen und Reue verfolgt werden. Es kann gut tun solchen Leute in der Sache nachzueifern. Schnell wird man auch erkennen, dass die Antworten dieser Leute immer akzeptiert werden.
6. Fake it ‘til you make it
Diese englische Redensart bedeutet grob übersetzt, dass man Dinge so lange zuversichtlich vorspielen soll, bis man es schließlich tatsächlich selbst kann. Gerade wenn es einem sichtlich schwer fällt und man sich ständig Gedanken macht, kann diese Methode dabei helfen auf der Spur zu bleiben.
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