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Eine Aufgabe mit vielen Herausforderungen
Insbesondere Mütter sind von dieser Lebenssituation betroffen. Das Gefühl der Einsamkeit, das diese Familiensituation mit sich bringt, weckt häufig den Wunsch nach einem neuen Partner.
Alleinerziehend zu sein und Erziehung, Haushalt und Beruf unter einen Hut zu bringen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die körperliche, psychische und vor allem emotionale Belastungen mit sich bringt. Ist die Kindererziehung an sich schon eine besondere Herausforderung, kann sich im Alltag eines alleinerziehenden Elternteils schnell ein Gefühl der Verlassenheit einstellen.
Daher sehnen sich viele Alleinerziehende nach einem neuen Partner, mit dem man Freud und Leid teilen kann. Die Ein-Eltern-Familie bringt auch Belastungen für die Kinder mit sich, denn ein Elternteile kann nun mal nicht den fehlenden Part ersetzen. Und so wünschen sich Alleinerziehende oft auch einen Partner, der ihren Kindern ein guter Wegbegleiter sein kann.
Oft fehlt es einfach an Gelegenheiten, einen potentiellen Partner kennenzulernen. Der Alltag mit den Kind und Beruf ist zudem auch sehr kräftezehrend, so dass es häufig auch an Energie und Aufmerksamkeit mangelt, die neue Kontakte fordern. Umso schöner ist es dann, wenn man als Alleinerziehender dann doch endlich neuen, möglichen Partner gefunden hat.
Schwierigkeiten - Probleme - Missverständnisse
Für die meisten Alleinerziehenden ist der Moment, in dem der neue Freund den Kindern vorgestellt wird, mit ganz besonders viel Aufregung und Spannung verbunden. Denn welche Chance die neue Beziehung hat, hängt häufig sehr stark von der Sympathie oder Antipathie ab, die zwischen Kindern und Partner besteht. Beide Seiten sollten diesem Prozess des Kennenlernens daher auch viel Aufmerksamkeit schenken, denn hier können viele Schwierigkeiten und Missverständnisse auftreten.
Für die Kinder ist ein neuer Partner zuerst immer einmal ein Eindringling, der sie in ihrer Beziehung zu Mutter oder Vater bedroht. Denn, ganz klar, ein Mensch, der Mamas Zeit und Aufmerksamkeit bekommt, kann ein Kind in seinem Gefühl des Vertrauens stark verunsichern. Schnell kann so eine Konkurrenzsituation entstehen, wenn in dieser Situation das nötige Fingerspitzengefühl fehlt.
Die Kinder äußern ihren Unmut dann auf unterschiedliche Art und Weise. Sie blocken ab, verweigern den Kontakt zum neuen Partner oder verhindern sogar, dass Mutter oder Vater dem „Eindringling“ ihre Zeit schenken. Viele Kinder stellen den Partner auch auf die Probe. Sie testen seine Reaktionen, versuchen herauszufinden, wie viel Aufmerksamkeit er ihnen schenkt, und wo seine persönlichen Grenzen sind.
Für den neuen Partner ist die erste Phase des Kennenlernens eine sehr herausfordernde Aufgabe. Er muss sich dem Kind so nähern, dass er weder als Konkurrenz noch als andere Bedrohung gesehen wird.
So funktionierts
Das erste Treffen zwischen Partner und Kind sollte ungezwungen und auf freiwilliger Basis erfolgen. Sehr günstig sind gemeinsame Aktivitäten - etwas, dass das Kind gerne macht, und bei dem sich alle Beteiligten wohlfühlen. Das Treffen sollte nicht zu lang sein, und das Ende offen lassen, je nachdem wie der Verlauf sich gestaltet. In jedem Fall sind Flexibilität und Geduld gefragt. Die Kinder brauchen Zeit und Ruhe, um sich auf die neue Situation einstellen zu können.
Der neue Partner ist gut damit beraten, sich auf problematische Situationen schon vorher einzustellen, um dann möglichst souverän damit umgehen zu können. Problematisch ist es, wenn er sich persönlich abgelehnt fühlt. Darum ist auch ein Gespräch, das dem Treffen vorangeht wichtig, in dem nochmals auf die Situation und Sicht des Kindes eingegangen wird.
Sollte das Kind den Partner ablehnen, darf ihm dies unter keinen Umständen zum Vorwurf gemacht werden. Es ist das gute Recht des Kindes, seine eigene Meinung zu der neuen Beziehung von Vater oder Mutter zu haben. Aber die Kinder müssen auch lernen, dass die Eltern ebenso ein Recht haben, mit dem neuen Partner Zeit zu verbringen. Die Umstände des Treffens sollten dann immer gut auf die jeweilige Situation abgestimmt sein.
Unser Fazit
Natürlich sollte für die Eltern an erster Stelle immer das Wohlbefinden des Kindes stehen. Ganz besonders die Kinder Alleinerziehender haben schon eine traumatische Trennungssituation durchlebt, so dass hier besondere Rücksicht genommen werden muss. Bevor Mutter oder Vater dem Kind den neuen Partner vorstellen, sollten sie sich selbst sicher sein, dass hier eine langfristige Beziehung möglich ist. Also sich lieber zuerst ohne die Kinder treffen und einige Zeit abwarten.
Sehr wichtig ist natürlich auch, ob der neue Partner überhaupt offen für Kinder ist, denn die Verpflichtung und Einschränkung, die ein Leben mit Kindern eventuell mit sich bringt, schrecken viele potentielle Partner ab. Um allen beteiligten Stress zu ersparen, ist es daher an den dem alleinerziehenden Elternteil abzuwägen, ob und wann ein intensives Kennenlernen überhaupt stattfinden soll. Je gefestigter eine Beziehung ist, desto souveräner können die Partner nach außen auftreten. Und auf solch einer Basis gelassen und mit Geduld den möglichen Problemen entgegensehen.
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