Patchwork Familien

In der heutigen Zeit kommen sie sehr häufig vor, die sogenannten Patchwork Familien, die sich aus zwei oder auch mehr Teilen anderer Familien zusammensetzen. Dabei geht es um die Kinder verschiedener Mütter und Väter, die sich zu einer neuen Familie verbinden.

Patchworkfamilie Verständnis und Toleranz sind sehr wichtig, damit eine Patchworkfamilie funktioniert. (Foto by: alenkasm / Depositphotos)

In der Regel besteht eine Familie aus Mutter und Vater sowie deren leiblichen Kindern. Die Eltern sind meistens verheiratet, was aber keine Voraussetzung für die Struktur einer Familie darstellt. Wenn ein Elternteil von Anfang an wegfällt, wie es zum Beispiel bei getrennten Paaren der Fall ist, ein Elternteil stirbt oder die Eltern sich trennen, wenn schon Kinder auf der Welt sind, wird nach einer gewissen Zeit eventuell ein neuer Partner an dessen Stelle treten. Dieser bringt vielleicht seine eigenen Kinder in die neue Partnerschaft mit.

Auf diese Weise entsteht eine Patchwork Familie. Auch hier ist es wiederum egal, ob die neuen Partner heiraten oder ohne Trauschein zusammenleben. In einigen Fällen haben selbst die geschiedenen Paare untereinander einen guten Kontakt, um den Kindern den anderen leiblichen Elternteil, der unter Umständen ebenfalls eine neue Familie hat, nicht zu entfremden. Auf diese Weise erhält die Patchwork Familie ungeahnte und wünschenswerte Dimensionen.

Schwierigkeiten - Probleme - Missverständnisse

Sicherlich kommt es in einer Patchwork Familie immer wieder zu Schwierigkeiten und Problemen:

  • Die Kinder wollen den fremden Partner nicht akzeptieren.
  • Es kann zu Missverständnissen kommen, weil die angenommenen Kinder glauben, dass die leiblichen Kinder von dem neuen Partner besonders bevorzugt werden.
  • Der eine Teil der Patchwork Familie ist zu dem anderen Teil gezogen oder es musste gemeinsam eine ganz neue Wohnung bezogen werden. Das kann dazu führen, dass die Kinder die Schule wechseln und ihr geliebtes ehemaliges Zuhause und die Freunde zurücklassen mussten. Das kann unter Umständen zu Frust und Unverständnis führen.
  • Selbst die neuen Partner untereinander haben nun einen schweren Stand, weil sie sich die Liebe und Anerkennung der anderen Kinder erkämpfen müssen. Dabei müssen sie die eigenen Kinder davon überzeugen, dass sie genauso geliebt werden, wie vorher. Gelingt das nicht auf Anhieb, kann es zu Reibereien und Vorwürfen wegen vermeintlicher fehlender Bemühungen kommen. Die ständigen Probleme untereinander stellen eine harte Probe für die Beziehung dar.

So funktionierts

Glückliche Patchworkfamilie In der heutigen Zeit kommen sie sehr häufig vor, die sogenannten Patchwork Familien. (Foto by: andresr / Depositphotos)

Ein Patentrezept für eine möglichst harmonische Familienbeziehung existiert nicht. Es sollte von Anfang an offen darüber gesprochen werden, was jeder Einzelne von dem anderen Familienmitglied erwartet. Bei Problemen wäre es ratsam, gemeinsam über eine Lösung nachzudenken. Kinder hängen naturgemäß sehr an ihren leiblichen Eltern, was ihnen auch unbedingt zugestanden werden muss. Liebe ist nicht zu erzwingen!

Aber ein gegenseitiges Verständnis und eine große Portion Toleranz lassen sich erlernen. Dabei sollten die Erwachsenen eine gewisse Vorbildfunktion ausüben. Gemeinsame Interessen und schöne Erlebnisse schweißen enorm zusammen. Egal, ob es die fröhlichen Spieleabende sind, interessante Ausflüge in die nähere Umgebung oder der gemeinsame Urlaub. Das kann dabei helfen, etwaige Schranken und Spannungen abzubauen.

Humor ist die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben. Wenn miteinander viel gelacht und erlebt wird, können erst gar keine grauen Gedanken aufkommen. Jeder lernt die anderen Familienmitglieder besser kennen und kann sich in sie hineinversetzen.

Fazit

Es hilft schon der Gedanke daran, dass es auch in der "normalen" Familie zu erheblichen Problemen kommen kann. Die moderne Patchwork Familie muss erst zusammenwachsen, weil jedes einzelne Familienmitglied ein individuelles Wesen ist. Bei allem Verständnis sollte jeder Angehörige seinen speziellen Freiraum bekommen, den er für sich benötigt. Denn Rücksichtnahme für die anderen Familienangehörigen beginnt bei der eigenen Freiheit, die sich vielleicht in einem eigenen Zimmer entfalten kann. Wenn das aus Platzgründen nicht möglich ist, könnte ein Zimmer auch durch eine Trennwand geteilt werden.

Das tolerante Miteinander spielt schließlich nicht nur in der eigenen Familie eine große Rolle. Die Kinder lernen darüber hinaus, mit ihren anderen Mitmenschen behutsam umzugehen. Vielleicht stehen sie eines Tages ebenfalls selbst vor der Gründung einer eigenen Patchwork Familie.   


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 09.07.2013
Überarbeitet am: 29.08.2019

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