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- Wer ist dafür zuständig?
Mit diesen Problemen geht man am besten zu einem Zahnarzt/ einer Zahnärztin. Diese können sich den Zahn ansehen und Empfehlungen zu den Füllungen abgeben. - Wie wird es behandelt?
Meist wird zuerst der Karies entfernt, das Loch im Zahn gereinigt, sowie desinfiziert, und schließlich wird das Loch mit der gewünschten Füllung aufgefüllt. Für welche man sich dabei entscheidet ist eine Geschmacks- und Geldfrage. - Gibt es Risiken?
Direkte Risiken sind bei einer solchen Behandlung keine vorhanden. Bei Patienten mit Angstzuständen kann eine Vollnarkose vor einer Behandlung angewendet werden. Narkosen selbst sind mit Risiken verbunden. Auch Schwangere müssen bei einer Behandlung Acht geben, da der Stress der Behandlung, sowie lokale Betäubungen sich auch auf das ungeborene Kind auswirken können. - Welche Kosten fallen an?
Amalgamfüllungen werden oftmals von der Krankenkasse übernommen, sollten sie notwendig sein. Kosten für teurere Füllungen jedoch sind meist selbst zu tragen.
Inhaltsverzeichnis
Probleme mit den Zähnen
Eine Füllung an einem Zahn ist erforderlich bei Zahnsubstanzschädigungen wie:
- Karies
- Abrasion (starken Abrieb)
- Erosionen (Säureschäden)
- Unfälle am Zahn
Zahnfüllungen kommen zum Einsatz, um Defekte oder Läsionen an den Zähnen zu behandeln, da der menschliche Körper nicht dazu in der Lage ist, solche Schädigungen zu beheben. Die Füllungen haben die Aufgabe, weitere Zahnschäden zu vermeiden und die Kaufunktion der Beißwerkzeuge zu gewährleisten.
Zum Füllen eines Zahnes kann der Zahnarzt auf unterschiedliche Materialien zurückgreifen. Welches sich für den Patienten am besten eignet, richtet sich nach dem Zustand des Zahns, dem Ausmaß des Zahndefekts sowie den Belastungen, denen der Zahn beim Kauen ausgesetzt ist.
Ablauf einer Behandlung zur Zahnfüllung
Kommt es an einem Zahn zur Bildung von Karies, ist es erforderlich, diese Schädigung vollständig zu entfernen. Dabei entsteht ein Loch, das durch die Zahnfüllung wieder verschlossen wird. Das Beseitigen von Karies ist unbedingt nötig, weil die auslösenden Bakterien bis zur Zahnwurzelspitze gelangen können. Von dort aus besteht das Risiko, dass sie weiter bis zu Gesichtsweichteilen oder Knochen vordringen.
Vor der Behandlung
Bevor der Zahnarzt mit der Behandlung beginnt, erkundigt er sich nach möglichen Beschwerden und Vorerkrankungen.
Während der Behandlung
Erster Schritt der Füllungsbehandlung ist das Betäuben des betroffenen Zahns. Auf diese Weise verspürt der Patient keine oder nur geringfügige Schmerzen. Zumeist ist das Schaffen eines Hohlraums erforderlich. In dieser Kavität findet die Füllung Platz.
Nach dem Trocknen und Desinfizieren der Kavität erfolgt eine Unterfüllung, wodurch das tiefersitzende Zahnmark, auch Pulpa genannt, geschützt wird. Schritt für Schritt bringt der Zahnmediziner das Füllungsmaterial in die Kavität ein.
- Zuerst wird ein Adhäsiv, eine dünne Basiskleberschicht, in die Kavität eingebracht.
- Später folgt dann das eigentliche Füllungsmaterial.
- Dieser Vorgang geschieht bis zum kompletten Verschluss des Zahndefekts.
- Zum Aushärten des Füllungsstoffes verwendet der Zahnarzt eine Polymerisationslampe.
In manchen Fällen kann das Entfernen von möglichen Überständen nötig sein, damit eine natürliche Kaubelastung entsteht. Außerdem poliert der Zahnarzt die Oberfläche der Zahnfüllung mit feinen Schleifern und Poliersteinen.
Bei einigen Patienten kann es sich auch um eine provisorische Zahnfüllung handeln. Das bedeutet, dass der Zahndefekt zunächst nur vorübergehend verschlossen wird. Dies geschieht in erster Linie bei Wurzelbehandlungen oder beim Anlegen eines Inlays.
Hat der Zahndefekt ein großes Ausmaß erreicht, bringt der Zahnmediziner im Rahmen der Füllungsbehandlung eine Matrize an. Dabei handelt es sich um ein Band aus Metall oder Kunststoff, dessen Einlage um den defekten Zahn herum erfolgt. Seine Funktion ist die Formgebung.
Arten der Zahnfüllungen
Amalgamfüllungen
Zu den am häufigsten verwendeten Zahnfüllungsmaterialien gehört Amalgam. Dabei handelt es sich um eine Legierung aus Quecksilber, Zinn, Kupfer und Silber.
Das Amalgam stellt den ältesten zahnmedizinischen Werkstoff dar, sieht sich jedoch in den letzten Jahren starken Kontroversen ausgesetzt. So zählt das enthaltene Quecksilber zu den Schwermetallen und kann unter anderem die Nerven in Mitleidenschaft ziehen.
Füllungen aus Amalgam eignen sich in erster Linie für Zahndefekte, die schwer zugänglich und groß ausgedehnt sind. In den meisten Fällen werden sie in Backenzähne eingesetzt.
Der Vorteil der Amalgamfüllung besteht in ihrer langen Haltbarkeit, da sie dem intensiven Kaudruck an den Backenzähnen standhält. Darüber hinaus gilt das Amalgammaterial als preisgünstig und kann leicht verarbeitet werden.
Kunststofffüllungen
Die Kunststofffüllung wird auch als Kompositzahnfüllung oder Kompositfüllung bezeichnet. Sie zählt zu den plastischen Zahnfüllungen.
Im Unterschied zu starren Zahnfüllungen erfolgt das Einbringen der Kunststofffüllung noch in einem verformbaren Zustand. Zu 80 Prozent setzt sich die Kompositfüllung aus einem Kieselsäurensalz und feinsten Glasteilchen zusammen. Bei den restlichen 20 Prozent handelt es sich um Kunststoff.
Verwendung finden Füllungen aus Kunststoff vor allem bei Seiten- und Frontzähnen. Durch das Verschließen des Zahnlochs werden das Innere des Zahns sowie der sensible Zahnnerv wieder geschützt.
Glasionomerzement
Ebenfalls zu den Füllungsmaterialien der Zahnheilkunde gehört Glasionomerzement. Zusammengesetzt wird er entweder aus Polyacrylsäure oder Copolymerisaten aus Itakonsäure, Acrylsäure oder Maleinsäure sowie Calcium-Aluminium-Silikat-Glas und destilliertem Wasser.
Zur Anwendung gelangt der Glasionomerzement, um Kronen und Brücken zu befestigen, als Material zur Unterfüllung oder bei Füllungen für Milchzähne.
Compomer
Eine Mischung aus Glasionomerzementen und Kompositen stellt Compomer dar. Compomere gelangen als Alternative zu Füllungen aus Keramik, Gold oder Amalgam zur Anwendung, wenn der Zahn nur zeitlich begrenzt versorgt werden muss. Dies ist zum Beispiel beim kindlichen Milchgebiss der Fall.
Im Unterscheid zu reinen Glasionomerzementen verfügen die Compomere über eine höhere Stabilität. Allerdings fällt ihr Verschleiß intensiver aus als bei herkömmlichen Kompositen.
Was sind Inlays?
Unter einem Inlay wird eine Einlagefüllung verstanden. Gemeint ist damit eine spezielle Zahnfüllung, die individuell für einen Patienten im Zahnlabor angefertigt wird. Bei den verwendeten Materialien handelt es sich gewöhnlich um Gold oder Keramik.
Hier sehen Sie wie ein Inlay hergestellt wird:
Einsetzen eines Inlays
Die Herstellung von Inlays verläuft gänzlich anders als bei konventionellen Zahnfüllungen. So nimmt der Zahnarzt nach dem Abtragen der defekten Stellen einen Abdruck des Zahns vor. Aus diesem Abdruck lässt sich in einem Zahnlabor ein Gipsmodell herstellen, mit dessen Hilfe der Zahntechniker anschließend das Inlay anfertigt. Der Zahnarzt setzt das Inlay mit Zement schließlich fest ein.
Da das Material nicht schrumpfen kann, kommt es nicht zur Bildung eines Spalts wie bei einer herkömmlichen Zahnfüllung, sodass keine schädlichen Bakterien eindringen können. Auf diese Weise verbleibt das Inlay für mehrere Jahrzehnte im Mundraum, manchmal sogar für den Rest des Lebens, ohne dass ein Austausch erfolgen muss. Kronen oder Prothesen sind später nur selten nötig.
Onlay
Ein Onlay trägt auch die Bezeichnung Kuppelfüllung. Es dient als Ersatz von geschwächten und geschädigten Zahnwänden. Dabei greift das Onlay auf die Zahnhöcker über, von denen die Kaukraft getragen wird.
Die Übergänge zwischen Inlay und Onlay bis hin zu Overlay und Teilkrone verlaufen fließend.
Kosten und Garantie
Die Kosten für eine Zahnfüllung richten sich zum Teil danach, für welches Füllungsmaterial sich der Patient entscheidet.
So kosten Keramikkunststoffe ungefähr 30 Mal so viel wie eine Füllung mit Amalgam. Aus diesem Grund übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen, abgesehen von Ausnahmefällen wie Nierenkrankheiten, die Kosten für Keramikkunststoffe nicht. Sogar von einigen privaten Versicherern werden die Kosten für neuartige Keramikfüllungsverfahren nicht immer getragen, sodass der Patient selbst für sie aufkommen muss.
Dagegen gehören Zahnfüllungen aus Amalgam zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen, sodass die Kosten für sie in der Regel komplett übernommen werden.
Im Falle einer Kunststofffüllung muss der Patient zwischen 30 und 120 Euro je Füllung als Eigenanteil selbst bezahlen.
Kosten für ein Inlay
Die Kosten für ein Inlay fallen etwas geringfügiger aus als für eine Krone. Letztlich richtet sich ihre Höhe danach, wie viele Inlays benötigt werden und wie groß sie sind, was von Mensch zu Mensch individuell unterschiedlich ist.
Die gesetzlichen Krankenkassen tragen jedoch kaum etwas zu den Kosten für Inlays bei. Daher lohnen sich gute Zahnzusatzversicherungen. Von privaten Krankenversicherungen werden Inlays zumeist ähnlich erstattet wie Zahnersatz.
Haltbarkeit der Zahnfüllung
Die Lebensdauer einer Zahnfüllung hängt von dem verwendeten Füllungsmaterial ab.
Zu den dauerhaftesten Füllungen zählen Gold-Inlays. So erreichen sie eine durchschnittliche Haltbarkeit von ca. 15 Jahren.
Füllungen aus Kunststoff wird eine Lebensdauer zwischen 6 und 8 Jahren zugeschrieben.
Eine noch längere Haltbarkeit erzielt eine Amalgamfüllung, die es auf durchschnittlich zehn Jahre bringt.
Da es jedoch keine festgelegten Standards gibt, ist sowohl eine längere als auch eine kürzere Lebensdauer möglich. Sie hängt unter anderem von der Zahnhygiene des Trägers ab. Ein Austausch ist erforderlich, wenn sich zwischen Zahn und Füllung Karies bildet oder die Füllungen brüchig bzw. unansehnlich werden.
Gibt es eine Garantie für Zahnfüllungen?
In seltenen Fällen erreichen Zahnfüllungen nur eine kurze Lebensdauer. Entspricht die Füllung nicht den gängigen medizinischen Standards, tritt die zweijährige Gewährleistung in Kraft. Während dieses Zeitraums muss jeder Zahnarzt die Füllung kostenfrei wiederherstellen oder erneuern.
Vor- und Nachteile der Zahnfüllungen
Je nach Material weisen Zahnfüllungen verschiedene Vor- und Nachteile auf.
Amalgam-Füllung
Zu den Pluspunkten von Amalgam zählt seine stabile Festigkeit, was besonders für Zahngebiete mit intensivem Kaudruck gilt. Ein Nachteil ist jedoch, dass bei Bedarf der Austausch der kompletten Amalgamfüllung notwendig ist.
Kunststoff-Füllung
Füllungen aus Kunststoff verfügen über den Vorzug, dass sie aufgrund der Klebetechnik mit dem Zahn einen echten Klebeverbund eingehen. Auf diese Weise lassen sich sogar kleinste Füllungen mit Kunststoff ankleben. Darüber hinaus ist eine Reparatur oder Ausbesserung der Kunststofffüllung möglich.
Inlays
Gegenüber Inlays weisen Amalgam- oder Kunststofffüllungen den Nachteil auf, dass ihre Festigkeit geringer ist. So fallen sie nach einem bestimmten Zeitraum aus. Daher gilt ein Inlay bei größeren Zahnschäden durchaus als sinnvoll.
Füllungen aufhellen
Zähne, die einer Wurzelbehandlung unterzogen wurden oder deren Zahnmark in Mitleidenschaft geriet, verfärben sich im Laufe der Jahre dunkler. Gerade im Frontzahnbereich wirken sich solche Verfärbungen oft negativ auf die Ästhetik aus.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, die betroffenen Zähne vom Zahnarzt wieder aufhellen zu lassen. Dabei kommt das Verfahren des internen Bleichens zur Anwendung, das vom Zahninneren her erfolgt. Vor einer Aufhellung ist jedoch der Zustand des Zahns zu überprüfen.
Nach der Entfernung der Zahnfüllung reinigt der Zahnmediziner den betroffenen Bereich. Anschließend bringt er ein Bleichmittel ein, das für 3 bis 5 Tage im provisorisch verschlossenen Zahn bleibt.
Mögliche Komplikationen und Risiken
Zahnfüllungen in der Schwangerschaft
Auch in der Schwangerschaft kann eine Behandlung beim Zahnarzt nötig sein. Dabei gilt es, die Therapie mit großer Sorgfalt durchzuführen, da auch das ungeborene Kind durch die Gabe von Betäubungsspritzen oder Röntgenaufnahmen beeinträchtigt werden kann.
Verspürt eine Frau den Wunsch nach einer Schwangerschaft, wird ihr zuvor eine ausführliche zahnmedizinische Untersuchung sowie das Beheben möglicher Zahnschäden empfohlen. So ist es ratsam, während des ersten und letzten Schwangerschaftsdrittels auf zahnmedizinische Behandlungen zu verzichten, da das Risiko einer Organschädigung des Kindes besteht. Außerdem darf die Schwangere keine Zahnfüllungen mit Amalgam erhalten. Gleiches gilt für das Entfernen von Amalgamfüllungen.
Angst vor dem Zahnarzt
Menschen, die unter extremer Angst vor dem Zahnarzt leiden, können sich vor der Behandlung auch einer Vollnarkose unterziehen. Sie gilt außerdem als sinnvoll bei starken Abwehr- und Würgereflexen oder einer motorischen Instabilität. Allerdings ist die Mitarbeit eines erfahrenen Anästhesisten erforderlich. Mitunter kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Schwindel kommen.
Füllungen bei kindlichen Milchzähnen
Zahnfüllungen können auch bei kindlichen Milchzähnen erforderlich sein. So besteht die Gefahr einer Schädigung von benachbarten, gesunden Zähnen durch Karies. Als beste Füllungsmaterialien für Milchzähne gelten Glasionomerzement sowie Kunststofffüllungen.
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