FitundGesund.at: Was ist eine Stoßwellentherapie und warum ist diese gerade bei erektiler Dysfunktion sinnvoll?
Dr. Peter Biowski: Die elektrische Anregung von Piezo-Keramikelementen erzeugt einen Druckimpuls im Gewebe. Durch präzise Fokussierung des Impulses kommt es im Behandlungsfokus zur Stoßwellenformierung.
Die Verwendung punktförmig und linienförmig fokussierter Stoßwellen hat seit längerem gute Ergebnisse bei der Behandlung der vaskulären erektilen Dysfunktion (ED) gezeigt. Die Weiterentwicklung der Piezo-Stoßwellentechnologie, unter Verwendung einer Therapiequelle mit einem linear fokussierenden, voluminösen Therapiefokus brachte den entscheidenden Durchbruch. Die linienförmig fokussierte Piezo-Stoßwelle, die ich zur Behandlung der erektilen Dysfunktion) einsetze, bringt folgende Vorteile:
- eine bessere Durchblutung
- Gefäßneubildung, damit zu besserer Blutfülle und deutlich verbesserter Standfestigkeit
Die Stoßwellen können "Den Penis wachrütteln"!
Wie läuft die Behandlung ab bzw. wie viele Sitzungen sind notwendig?
Dr. Peter Biowski: Der Therapiekopf wird am Penis mit Ultraschallgel angekoppelt und oben sowie seitlich links und rechts am Schwellkörper angelegt und langsam in der Längsrichtung hin und her verschoben. Anschließend werden auch die Füße des Schwellkörpers am Beckenboden mit langsamen streichenden Bewegungen behandelt. Die Impulsfrequenz beträgt 8Hz – es tickt wie eine Uhr. Die Behandlung ist schmerzlos und unkompliziert. Trotz hoher Intensität spürt man nichts. Manchmal kommt es schon während der Therapie zu einer vermehrten Blutfülle und einer Erektion. Die Behandlung mache ich 6mal im Abstand von 7-10 Tagen.
Wann können Patienten mit einer Besserung des Problems rechnen?
Dr. Peter Biowski: Nach 2-3 Behandlungen berichten Patienten oft schon von einer verbesserten Morgensteifigkeit. Den optimalen Erfolg hat man 8-12 Wochen nach Beginn der Stoßwellentherapie - Mann muss dem Körper einfach Zeit dazu geben neue Blutgefäße zu bilden. Die Stoßwelle stellt den Anstoß dazu dar.
Vor und 1 Monat nach der Therapie wird ein standardisierter Fragebogen über die Festigkeit der Erektion ausgefüllt um den Therapieerfolg zu dokumentieren. Diese medizinisch und wissenschaftlich anerkannte Methode zeigt Verbesserungen in circa 75%.
Welche Vorteile bringt eine Stoßwellentherapie dem Patienten?
Dr. Peter Biowski: Es ist eine völlig nebenwirkungsfreie, natürliche und langanhaltende Behandlungsmethode der erektilen Dysfunktion. Das Ansprechen der PDE-5-Hemmer (Viagra & Co) ist höher in Kombination mit der fokussierten Stoßwellenbehandlung. Es werden niedrigere Dosierungen benötigt, dadurch ergeben sich auch geringere Nebenwirkungen.
Basierend auf einer ausreichenden Evidenz gehört die fokussierte Stoßwellentherapie zu den „First-Line“ Therapien in den Guidelines der Europäischen Urologengesellschaft.
Auch bei Gesunden ist diese Behandlung anwendbar: für alle, die einfach nur einen noch steiferen und dickeren Penis haben wollen.
Können Nebenwirkungen auftreten?
Dr. Peter Biowski: Bei Beachtung der Gegenanzeigen, wie Penisprothesen oder Tumorerkrankungen, sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Mit welchen Kosten ist für die Behandlung zu rechnen?
Dr. Peter Biowski: Leider ist diese Behandlung noch keine allgemeine Krankenkassenleistung!
Jede Behandlung in der Ordination in 1180 Wien kostet 120,00€.
Endlich sind meine Patienten nicht mehr auf die Medikation mit VIAGRA & Co angewiesen und können spontan und nebenwirkungsfrei den Sex genießen.
Kann Stoßwellentherapie auch bei anderen Beschwerden angewendet werden?
Dr. Peter Biowski: In meinem Fachgebiet wird die fokussierte Stoßwelle auch noch bei folgenden Beschwerden eingesetzt:
- Kalkschulter
- Tennisellenbogen
- Achillessehnenbeschwerden
- Fersensporn
- andere Sehnenreizzuständen
- zur Behandlung von verspannten Muskeln und Triggerpunkten
Ursprünglich kommt diese Technologie aus der Nierensteinzertrümmerung.
Was würden Sie Personen raten, die unter einer erektilen Dysfunktion leiden?
Dr. Peter Biowski: Das Einhalten eines gesunden Lebensstiles ist auch bei Erektionsproblemen notwendig um die Fehlfunktion, die durch das Fehlverhalten bedingt ist, zu minimieren.
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