Das Kind macht große Fortschritte
Von dem hilflosen Baby des ersten Lebensjahres ist im zweiten Lebensjahr nicht mehr viel übrig. Das Kind ist zu einer kleinen Persönlichkeit herangereift und macht in diesem neuen Lebensabschnitt große Fortschritte sowohl im motorischen als auch im sprachlichen Bereich.
Einige Kinder können schon mit einem Jahr oder sogar früher die ersten Schritte allein gehen. Der überwiegende Teil der Kinder lernt das Laufen irgendwann zwischen dem 13. und 15. Lebensmonat. Einige Spätzünder machen sich aber auch erst mit 18 Monaten auf, die große weite Welt auf den eigenen zwei Beinen zu erkunden. All das liegt absolut im Rahmen und ist kein Grund zur Sorge. Sollte das Kind allerdings mit dem vollendeten 18. Lebensmonat immer noch keine Anstalten machen, allein zu laufen, sollte der Kinderarzt zu Rate gezogen werden.
Sprechen lernen
Neben dem Laufen spielt auch das Sprechen lernen eine immer größere Rolle. Anfangs beschränkt sich der Wortschatz der Kleinen auf wenige Worte. Oft werden verschiedene Dinge oder Situationen mit derselben Wortkreation bedacht. Eine detaillierte Unterscheidung findet erst später statt.
Oft zeigen die Kleinen auch nur mit Gesten, an die Hand nehmen und ziehen oder mit dem Finger zeigen, was sie möchten. Vor allem Kinder, die all ihre Kraft in motorische Fähigkeiten wie laufen, klettern und mit den Händen arbeiten stecken, lernen etwas später sprechen, obwohl sie alles verstehen, was andere zu ihnen sagen. Zunächst lernen die Kleinen normalerweise:
- die Namen der Familienmitglieder
- der Haustiere
- der Lieblingsgegenstände
- der Lieblingsspeisen
- die Lieblingsgetränke
- Ja und Nein.
Am Ende des zweiten Lebensjahres beträgt der durchschnittliche Wortschatz des Kindes etwa 50 Wörter. Erst mit dem Erreichen des zweiten Geburtstages nimmt die Zahl der gesprochenen Wörter rasant zu. Jetzt kommen auch Zwei- oder Mehrwortsätze ins Spiel.
Intelligentes Lernen
Die meisten Kinder können sich im zweiten Lebensjahr schon einmal eine Weile selbst beschäftigen. Sie bauen mit Bauklötzen, Legosteinen, spielen mit Autos, Puppen oder Kuscheltieren und probieren erste Puzzle aus. Natürlich macht das alles mehr Spaß, wenn Mama oder Papa mitmachen. Für einen kurzen Zeitraum können die Kleinen dennoch konzentriert allein spielen, ohne etwas zu vermissen.
Das Spielen mit gleichaltrigen oder anderen Kindern klappt noch nicht so gut, denn in diesem Alter spielen die Kinder eher nebeneinander her anstatt miteinander. Während die Babys im Alter von 8 bis 9 Monaten in die Fremdelphase kommen und diese bis ins zweite Lebensjahr hineinreicht, wird diese Trennungsangst im Laufe des Jahres immer mehr nachlassen.
Essgewohnheiten & Schlaf
Die Essgewohnheiten des Kindes werden sich im zweiten Lebensjahr oft dahingehend verändern, dass zu den Hauptmahlzeiten wenig gegessen wird. Ein Zusammenhang mag darin bestehen, dass viele Zähne einschießen, was beim Essen Schmerzen bereitet. Dafür lieben die Kleinen mehrere Zwischenmahlzeiten. Wenn die Eltern dem gerecht werden und zu den Zwischenmahlzeiten Gesundes anbieten, ist alles in Ordnung.
Schlaf
Im zweiten Lebensjahr brauchen die Kinder nicht mehr so viel Schlaf wie im ersten Lebensjahr. Während im ersten Lebensjahr noch zwei Nickerchen oder ein längerer Mittagsschlaf täglich fällig waren, beschränkt sich der Tagschlaf jetzt nur noch auf ein Schläfchen, entweder am Mittag oder am frühen Nachmittag. In der Nacht schlafen die meisten Kinder durchschnittlich 11 bis 12 Stunden.
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