Reizüberflutung – wenn Eltern es gut meinen
Neues Spielzeug zu kaufen ist nicht nur ein Hobby von Kindern. Auch Eltern sind nicht selten geneigt, dies und das für ein abwechslungsreiches Spielen anzubieten. Die Playmobil-Sammlung könnte erweitert werden, die Puppenstube verlangt nach weiterer Einrichtung und Spielzeug zum Lernen ist jederzeit willkommen.
Schnell gleicht das Kinderzimmer der Lagerstätte einer Filiale für Spielzeug-Bedarf. Mit einem zu viel an Möglichkeiten, wird nicht nur die Basis für eine Reizüberflutung geschaffen. Ordnung einzuhalten ist so für ein Kind nicht mehr möglich.
Kategorienbildung – auch Denken verlangt nach Ordnung
Gut, böse, warm oder kalt, salzig oder sauer, Haustier oder Nutztier – bereits früh verlangt das kindliche Denken nach Einordnung. Dinge Kategorien zuzuordnen, schafft Sicherheit und Übersicht. Diese für ein Kind wichtige Grundlage, lässt sich sinnvoll nutzen, um auch im Kinderzimmer Ordnungssysteme zu schaffen.
Weniger ist mehr
Kinder, denen jeder Wunsch nach mehr Spielzeug erfüllt wird, können gar nicht anders als irgendwann mit dem reichhaltigen Angebot überfordert zu sein. Je mehr Spielzeug angeboten wird, desto weniger lange wird sich ein Kind mit den einzelnen Dingen auseinandersetzen. Die erwachsene Mentalität einer schnell einsetzenden Langeweile bei wenig Angebot, ist beim Kind nicht vorhanden.
Kinder setzen sich von Natur aus sehr gerne stundenlang mit Gegenständen auseinander, die aus erwachsener Sicht höchst fragwürdig erscheinen. Wer seinem Kind ein zu viel an Spielzeug zumutet, darf sich nicht wundern, wenn das Interesse an Einzelteilen verloren geht und Ordnungsprinzipien im kindlichen Kopf nicht entstehen.
Die Flut an Möglichkeiten regeln
- Weniger ist of mehr
Das Kind wird meist von sich aus immer mehr Spielzeug haben, das es aus Werbungen kennt oder bei anderen Kindern sieht. Jedoch ist weniger oft mehr und das Kind wird durch mehr Spielzeug auch nicht glücklicher. - Odnung schaffen
Früh sollte sich Ordnung auch bei den Kindern lernen. Zusammen können Eltern und Kinder das Spielzeug geordnet in bunten Kisten versteuen. Blau für Bausteine, Rot für Stofftiere, usw. - Verwandte mit einbeziehen
Meist beeinflussen nicht nur die Eltern die Kinder in der Ordnung. Auch im Kindergarten und der Schule werden die ErzieherInnen oftmals schon ein wenig Mithilfe verlangen. So sollten es, wenn möglich, auch Großeltern, Tanten und Onkels tun.
Auch ein bisschen Chaos hat Vorteile
Zu viel an erzwungener Ordnung bremst kreative Prozesse. Je kleiner ein Kind ist, desto mehr Ordnung ist nötig. Mit zunehmendem Alter darf die Leine lockerer gehalten werden, um dem Kind eigene Entwicklungen zu ermöglichen.
Kreativität und extreme Ordnung stehen im Gegensatz zueinander. Aus starren Strukturen kann keine Schöpfungskraft entstehen. Aus einem Totalchaos wiederum entsteht keine Planbarkeit und Ziele können kaum noch verfolgt werden. Die Mischung ist entscheidend: Struktur und Freiheit.
Entwicklungen beobachten
Es ist hilfreich die Entwicklungen des Kindes zu beobachten und dann einzugreifen, wenn man etwas erklären kann. Ein gewisser Grad an Freiheit ist dennoch wichtig für die Entwicklung der Selbstständigkeit des Kindes. Das ist vor allem für Eltern nicht immer leicht, aber man muss zusammen mit dem Kind daran arbeiten, dann kann es auch gelingen.
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