Komplimente machen ist gar nicht so einfach
Da sagt man seiner Partnerin einmal, wie toll sie heute aussieht und diese wittert sofort einen Versuch der Anmache dahinter. Oder sie lobt ihn, weil er den Tisch gedeckt hat und er sieht darin gleich die unterschwellige Aufforderung, noch mehr im Haushalt zu übernehmen. Fehlinterpretationen sind in der heutigen Zeit bei Komplimenten selbst dann an der Tagesordnung, wenn sich der Sender und Empfänger kennen. Und dabei lechzen alle Menschen nach Lob und Anerkennung wie nach frischem Wasser.
Lob hat eine äußerst positive Wirkung, sowohl auf den Empfänger als auch auf den Sender. Auch nach Jahren einer Beziehung hört jeder immer wieder gern Lob und Komplimente. Sie sind Zeichen des Respekts und der Achtung, die man dem Partner entgegenbringt. Fühlt sich der/die Andere wohl, so strahlt das auch auf die eigene Person ab. Schön sind im Alltag auch kleine Gesten, die dem/der Anderen die eigene Zuneigung zeigen, wie eine sanfte Berührung oder das Streicheln über den Kopf.
Anerkennung
Dem Partner mit Anerkennung zu begegnen, belebt die Beziehung und ist ein wunderbarer Ausdruck der Liebe. Deshalb sollte man sich die positiven Seiten seines Partners immer wieder aufs Neue ins Bewusstsein rufen. Vor allem, wenn man sich jahrelang nur auf die Schwächen des/der Anderen konzentriert hat und ständig daran herumnörgelt, kann das Suchen nach positiven Eigenschaften hilfreich sein.
Beim Lob ist es wichtig, dass es ehrlich gemeint ist. Empfänger reagieren oft skeptisch auf Lob und Komplimente und daher würden sie einen aufgesetzt wirkenden Satz sofort erkennen. Dann bewirkt die Äußerung keine positive Stimmung des Gegenübers, sondern schlägt genau ins Gegenteil um. Wichtig ist, den Anderen bzw. die Andere genau zu beobachten und herauszufinden, was ihm/ihr gefällt und womit man ihn/sie erfreuen kann. Das erfordert Aufmerksamkeit. Es lohnt sich aber in jedem Fall, denn auch das eigene Empfinden wird durch ein Lob positiv beeinflusst.
Überdosis Lob
Gemeinsame Erlebnisse bieten Gelegenheit, einmal das neue Kleid der Partnerin genauer anzuschauen und ihr ein Kompliment wegen ihres tollen Aussehens zu machen. Wichtig ist aber auch, Anerkennung nicht zu häufig einzusetzen. Eine Überdosis Lob würde entweder unglaubwürdig wirken oder den Anderen/die Andere eingebildet machen. Wer mehrmals wöchentlich hört, wie schön er doch ist, wird auch schnell hochmütig.
Günstig ist in jedem Fall, wenn Menschen gemeinsame Interessen, Einstellungen und Ansichten haben. Menschen, die einander ähnlich sind, haben auf jeden Fall gute Chancen, sich nicht an verschiedenen Ansichten und Problemen aufzureiben. Das wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit einer glücklichen Beziehung. Wichtig ist es auch, Alltagsrituale einzuführen, zu pflegen oder wieder neu zu beleben, wie regelmäßige gemeinsame Theaterbesuche oder Spaziergänge.
Aufmerksamkeit durch Komplimente
Wenn Menschen jedoch verschieden sind, beispielsweise ein Partner großen Wert auf Pünktlichkeit legt, der/die Andere aber ein Problem damit hat, dann kann man auch loben, wenn es der/die Andere geschafft hat, rechtzeitig am Treffpunkt zu erscheinen.
Lob baut auf und motiviert. Wer gelobt wird, freut sich und wird beim nächsten Mal alles daran setzen, die Zeit gut einzuhalten. Allerdings sollte man nicht jedes Mal ein Lob erwarten.
Komplimente zeugen jedenfalls davon, dass man den anderen aufmerksam wahrnimmt und seine Bemühungen unterstützt, egal, ob es sich um eine neue Frisur, schicke Kleidung oder Pünktlichkeit handelt. Man zeigt mit dem Lob, dass einem der/die Andere nicht egal ist und wie viel sie einem bedeuten. Wer sich schwer tut, Komplimente zu äußern, der kann es ja auch vor dem Spiegel üben. Es lohnt sich in jedem Fall, es einmal auszuprobieren, denn die Freude, die man beim anderen erreicht, strahlt auf den Sender des Kompliments ab, macht ihn auch froh und glücklich.
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