Die Scheidenspülung

In der Vergangenheit würden Scheidenspülungen angewendet, um die Samenzellen wegspülen zu können, bevor es zu einer unerwünschten Schwangerschaft kommt. Jedoch ist diese Methode kaum wirksam. Viel eher eignet es sich als Intimdusche.

Scheidenspülung Von der Scheidenspülung als Verhütungsmittel ist abzuraten. (Foto by: VGeorgiev / Depositphotos)

Kurzinfos:

  • Art der Verhütung: nicht empfehlenswert
  • Durchführung: Nach jedem Geschlechtsverkehr
  • Zuverlässigkeit: sehr niedrig (Pearl Index 31)
  • Ausführung: Selbstverantwortung
  • Risiken: Irritation und Infektion der Scheidenflora

Anwendung und Sicherheit einer Scheidenspülung

Mit einem sogenannten Irrigator, einer Spülkanne, wird die Scheidenspülung durchgeführt. Dazu wird die Kanne (Glas, Metall) mit Wasser gefüllt. Ein rund anderthalb Meter langer Schlauch mit Aufsatz (Mutterstück) wird an die Kanne angebracht, das knieförmige Ansatzstück wird in die Scheide eingeführt, die Spülung kann beginnen.

Scheidenspülungen sind oftmals umstritten und gelten nicht selten auch als gefährlich und Möglichkeit für Infektionen. In puncto Verhütung ist eine Scheidenspülung keinesfalls zu empfehlen, der Pearl Index liegt bei 31.

Es kann zwar gelingen, ein paar Spermien zu entfernen, aber sind sie erst einmal in der Scheide, sind sie unglaublich schnell und kaum mit der Spülung zu erreichen. Es sind verschiedene Gefäße wie auch Zusätze für eine Scheidenspülung in den Apotheken erhältlich.

Historisches zur Scheidenspülung

Die Scheidenspülung ist noch ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert. Damals galt sie, wenn auch unsicher, als meist verwendetes Verhütungsmittel. Doch war die Anwendung anfangs unangenehm. Eine Revolution in der Verhütung, wenngleich mit mittelmäßigem Erfolg.

keine Scheidenspülung Scheidenspülungen sollten nicht bei Erkrankungen der Scheide angewendet werden. (Foto by: Di-Studio / Depositphotos)

Die Scheidenspülung zur Intimpflege

Bei Scheideninfektionen oder Pilzerkrankungen wird häufig eine Scheidenspülung eingesetzt. Eine Intimdusche, die als Einlaufgerät benützt wird, kommt zur Anwendung. Die Flüssigkeit besteht zumeist aus Wasser mit biologischem Essig.

Viele Gynäkologen/Gynäkologinnen raten von einer Scheidenspülung allerdings ab. Die empfindliche Schleimhaut kann leicht verletzt werden, auch Blutungen und damit Infektionen sind möglich. Außerdem werden bei einer Scheidenspülung nicht nur die Krankheitserreger ausgespült, auch wichtige Erreger, die das natürliche Scheidenmilieu aufrecht erhalten, werden möglicherweise entfernt.

Fazit

Von der Scheidenspülung als Verhütungsmittel ist abzuraten. Ebenso sollte eine Scheidenspülung nicht bei Erkrankungen der Scheide angewendet werden, wenn, dann nur nach Absprache mit dem Gynäkologen/der Gynäkologin. Zur Intimpflege eignet sich nach wie vor am besten Wasser und ein Waschlappen.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 14.10.2009
Überarbeitet am: 25.08.2020

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