Kurzinfos:
- Schutz vor Geschlechtskrankheiten: Nein
- Zuverlässigkeit: Sehr Hoch
- Anwendung: einmalig
- Kosten: ca. 1200 – 2000 Euro
- hormonelle Beeinträchtigung: Nein
- Ausführung: ambulant im Spital
- Mindestalter: 25 Jahre
Die Sterilisation bei der Frau
Eine Sterilisation, die sogenannte Tubenligatur, wird bei einer Frau nur durchgeführt, wenn absolut kein Kinderwunsch mehr besteht. Darum werden vorher auch eingehende Beratungsgespräche mit dem behandelnden Arzt/ der behandelnden Ärtzin geführt. Die Eileiter werden bei dem Eingriff unterbrochen (verschließen oder verschweißen) oder ganz durchtrennt. Die Samenzellen können nicht mehr zu den Eizellen gelangen, eine Befruchtung ist schwer möglich. Sterilisierte Frauen haben weiterhin ihre Periode, der Hormonhaushalt wird nicht beeinflusst.
Die Kosten einer solchen Behandlung können nur unter Beweis einer medizinischen Notwendigkeit von den Sozialversicherungsträgern übernommen werden.
Die Operation
Heutzutage wird in der Regel eine Tubenligatur ambulant in einem Krankenhaus durchgeführt. Die Operation dauert im Durchschnitt eine Stunde und es gibt unterschiedliche Methoden zur Sterilisation. In den meisten Fällen sind die Behandlungen minimal-invasiv (es kommt also zu keinen großen Operationsnarben) und auch sehr risikoarm.
Über einen kleinen Einstich durch den Nabel erfolgt eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) bei der Eileiter mit einer kleinen Kamera untersucht und so behandelt werden können.
Komplette Entfernung der Eileiter
Diese Art der Sterilisation gilt als die sicherste und verspricht einen hundertprozentigen Schutz vor Schwangerschaften, da es ohne die Eileiter zu keiner solchen mehr kommen kann. Jedoch ist diese Methode nicht mehr rückgängig zu machen. Der Eingriff dauert länger als die anderen Eingriffe. Ein Vorteil ist jedoch, dass es so das Risiko von Erkrankungen an den Eileitern und Eierstöcken signifikant reduziert.
Tubenclips oder Verödung
Eine sehr häufig angewendete Methode, bei der die Eileiter mit Titan- oder Kunststoffspangen unterbrochen werden. Diese Methode verzeichnet ein leichtes Restrisiko einer Schwangerschaft, dafür ist sie jedoch leicht wieder rückgängig zu machen.
Eine Verödung erfolgt mittels Strom, bei der Teile der Eileiter zugeschweißt werden. Diese Methode ist etwas erfolgreicher als die Tubenclips, jedoch ist auch die Rückgängigmachung damit von geringerer Chance.
Risiken einer Tubenligatur-Operation
Komplikationen während einer Operation sind sehr selten, dennoch besteht ein geringes Risiko für:
- eine Verletzung innerer Organe (z.B. Darm)
- Wundheilungsstörungen
- Verwachsung des Bauchraums
- Narkoserisiken
Wie sicher ist eine Sterilisation als Verhütung?
Die Erfolgschancen für diese Verhütungsmethode liegen bei über 99%. Leichte Schwankungen dabei hängen jedoch von der durchgeführten Methode und den behandelnden ÄrztInnen ab. Die Erfolgswerte ähneln also jenen von Langzeitverhütungsmethoden wie Hormonspiralen und Hormonimplantaten. Nur eine komplette Entfernung der Eileiter würde eine 100 prozentige Verhütung versprechen.
Fragen vor einer Sterilisation
Die Entscheidung für eine Tubenligatur ist keine einfache. Daher sollte diese gut überdacht werden und man kann sich folgende Fragen stellen:
- Ist die Familienplanung abgeschlossen?
- Ist man älter als 25?
- Hat man bereits Kinder?
- Ist es die eigene Entscheidung oder kommt es vom Partner?
- Kommen vielleicht doch andere Langzeitverhütungsmittel in Frage? (z.B. Kupferspiralen)
Es ist vor allem wichtig, dass es sich dabei um die eigene Entscheidung handelt. Jede Frau sollte über ihren Körper selbst bestimmen dürfen und diese Entscheidung nicht dem Partner überlassen, auch wenn ein offenes Gespräch darüber förderlich ist.
Zwar kann eine Tubenligatur in manchen Fällen wieder rückgängig gemacht werden, jedoch kann es dabei zu einigen Risiken und Problemen kommen.
Rückgängigmachung der Sterilisation
Wurden die Eileiter nicht vollständig entfernt, bieten die meisten Methoden an die Behandlung rückgängig machen zu können. Jedoch sollte man sich dabei bewusst sein: Es kann nicht mehr ganz so sein wie vor der Operation. Deswegen ist es besonders wichtig, dass man sich den Eingriff zuvor gut überlegt und wirklich andere Optionen für sich ausschließt.
Eine vollständige Refertilisierung und Schwangerschaften danach können nicht garantiert werden. Zudem erhöht sich das Risiko einer Eileiterschwangerschaft.
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