Die Spirale als Verhütungsmittel

Die Spirale wird bereits seit langem als Langzeit-Verhütungsmittel angewendet und kommt nach der Antibabypille am häufigsten zum Einsatz. Auch in der Stillzeit kann die Spirale angewendet werden. Die Spirale wird in die Gebärmutter eingesetzt, wodurch das Einnisten der Eizelle verhindert wird.

Spirale Verhütung In der Regel ist die Spirale sehr sicher, bei Unverträglichkeit muss sie jedoch entfernt werden. (Foto by: g_studio / Depositphotos)

Verschiedene Arten der Spirale

Kupferspirale

  • Schutz vor Geschlechtskrankheiten: Nein
  • Zuverlässigkeit: Sehr gut
  • Erneuerung: alle 3 bis 5 Jahre
  • Kosten: ab150 Euro
  • hormonelle Beeinträchtigung: Nein

Bei der Kupferspirale handelt es sich um eine hormonfreie Verhütungsmethode. Diese besteht aus einem weichen Kunststoffstäbchen in T-Form, das mit Kupfer umgeben ist.  Diese wird während der Menstruation in die Gebärmutter eingesetzt. Als Verhütungsmittel ist die Kupferspirale, je nach Modell, zwischen drei und fünf Jahren wirksam.

Zu den Arten der Kupferspirale zählen:

  • Kupferkettchen (Gynefix): Diese Art von Spirale  besteht aus kleinen, aneinandergereihten Kupferzylindern, die an der Gebärmutterwand befestigt werden.
  • Kupferspiralenschnur - Kupferball (IUB): Bei dieser Verhütungsmethode handelt es sich um eine neue, schonende Art mit weniger Nebenwirkungen. Hierbei sind die Kupferperlen auf einem Faden aufgefädelt. Wird die Spirale in die Gebärmutter eingesetzt, nimmt diese die Form einer Kugel ein.
  • Goldspirale

Hormonspirale

  • Schutz vor Geschlechtskrankheiten: Nein
  • Zuverlässigkeit: Sehr gut
  • Erneuerung: 3 bis 5 Jahre
  • Kosten: ca. 500 Euro
  • hormonelle Beeinträchtigung: Ja

Die Hormonspirale besteht aus biegsamen Kunststoff und enthält Gestagen (Gelbkörperhormon). Sie besitzt ebenfalls die Form des Buchstaben T.

Diese Variante der Spirale ist vor allem für Frauen mit einer starken Periode empfehlenswert.

Das Einsetzen der Spirale: Der beste Zeitpunkt und Vorgehensweise

Eingesetzt wird die Spirale (die eine Größe zwischen 2,5 bis 3,5 cm hat) mithilfe eines dünnen Röhrchens im Zuge einer gynäkologischen Untersuchung.

Sobald der Arzt bzw. die Ärztin das Röhrchen wieder herauszieht, entfaltet sich die Spirale in der Gebärmutter.

Anschließend wird das Ergebnis nochmal bei einer Ultraschalluntersuchung kontrolliert.

An sich dauert das Einsetzen der Spirale nur kurz, dabei kann ein krampfartiger, ziehender Schmerz auftreten. Jedoch klingt dieser normalerweise rasch wieder ab. Um die Gebärmutter zu entspannen und den Schmerz zu verringern, kann ca. eine Stunde vor dem Eingriff eine Schmerztablette eingenommen werden. Auch eine Betäubung durch den Arzt ist möglich.

Der beste Zeitpunkt zum Einsetzen der Spirale ist am Ende der Menstruation oder kurz danach.

Eine Spirale kann direkt nach einer abgebrochenen Schwangerschaft eingesetzt werden.

Möchte Frau nach einer Geburt die Spirale als Verhütungsmittel anwenden, so müssen acht Wochen vergangen sein.

Dauer der Wirksamkeit

Die Wirksamkeit einer Spirale liegt bei 5 Jahren, sie wirkt sofort nach dem Einsetzen. Bei Hormonspiralen kann die Wirksamkeit jedoch auch nur 3 Jahre betragen.

Spezielle Kontrollen sind zwar nicht notwendig, jedoch empfehlenswert. Sobald die erste Periode nach dem Einsetzen der Spirale vorbei ist, sollte der Sitz vom Gynäkologen/der Gynäkologin überprüft werden. Manchmal wird der Fremdkörper abgestoßen. Weiters sollte alle sechs Monate ein Kontrolltermin beim Gynäkologen vereinbart werden, um die Lage der Spirale zu kontrollieren.

Wirkung der Spirale

Durch die Spirale entsteht eine ungefährliche Entzündung in der Gebärmutterschleimhaut, wodurch Spermien direkt abgebaut werden und eine Einnistung verhindert wird.

Bei der Hormonspirale beeinflusst das Hormon den Gebärmutterhalsschleim, bei der Kupferspirale ist es das Kupfer.

Beides sorgt dafür, dass dieser verdickt bleibt und Spermien somit nicht in die Gebärmutter vordringen können. Gelingt es den Spermien jedoch in die Gebärmutter zu gelangen, werden sie durch das Gelbkörperhormon in ihrer Funktion und Beweglichkeit eingeschränkt.

Für wen ist die Spirale als Verhütungsmittel geeignet?

Am besten geeignet ist die Spirale für Frauen, die bereits Kinder haben. Ansonsten kann es zu wehenartigen Unterleibsschmerzen kommen.

Für Frauen die häufig unter einer Blasenentzündung leiden, sollten auf mechanische Verhütungsmitteln, wozu die Spirale zählt, verzichten.

Sicherheit

Die Sicherheitsquote der Spirale liegt bei 98 bis 99%.

Vorteile der Spirale als Verhütungsmittel

  • Ein großer Vorteil ist die Wirksamkeit und dass sich Frau über einen längeren Zeitraum keine Gedanken um das Thema Verhütung machen muss.
  • Zudem ist diese Art von Verhütung hormonfrei (außer die Hormonspirale) und Anwendungsfehler sind ausgeschlossen.
  • Besonders bei Frauen, die unter Regelschmerzen bzw. an einer starken Menstruation leiden, kann die Hormonspirale für eine Minderung der Beschwerden sorgen.
  • Bei einem Kinderwunsch kann Frau sofort schwanger werden, nachdem die Spirale entfernt wurde.
  • Zudem spürt man die Spirale nicht. Körperliche Aktivitäten und Sport sind kein Problem.
  • Die Libido wird nicht beeinflusst und eine Gewichtszunahme ist sehr unwahrscheinlich.

Mögliche Nebenwirkungen

Unterleibsschmerzen durch Spirale Nebenwirkungen der Spirale können Unterleibsschmerzen oder starke Monatsblutungen sein. (Foto by: imagepointfr / Depositphotos)

Starke Menstruation

Bei er Kupferspirale kann es zu lang anhaltenden, schweren Monatsblutungen kommen, auch Zwischenblutungen sind möglich.

Bei der Hormonspirale hingegen kann die Regelblutung ganz ausbleiben bzw. die Blutungstärke geht zurück (sieht Vorteile).

Spirale kann verrutschen

Die Spirale kann verrutschen, was zu Unterleibsschmerzen führt. Ist das der Fall, muss die Spirale entfernt werden.

Anfälligkeit für Krankheiten

Trägerinnen von Spiralen sind anfälliger für Unterleibsinfektionen, ausgelöst beispielsweise durch Chlamydien.

Spirale wird ausgestoßen

Dies kommt sehr selten vor, jedoch kann diese Reaktion vom Körper nicht ausgeschlossen werden.

Infektionsrisiko

Praktiziert die Spiralen-Trägerin häufig Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern, kann sich das Risiko einer Infektion erhöhen.

Handelt es sich um akute Infektionen der Eileiter oder im Gebärmutterhals, muss die Spirale umgehend entfernt und eine Behandlung mit Antibiotika eingeleitet werden.

Bakterielle Infektionen, die im Übrigen häufig bei Spiralenträgerinnen vorkommen, können bei Nicht-Müttern zu führen.

Ausfluss

Häufig kommt es aufgrund der Spirale zu einem vermehrten vaginalen Ausfluss.

Akne

In seltenen Fällen kann es nach dem Einsetzen der Hormonspirale zu Hautunreinheiten und Akne kommen.

Weitere Nachteile

Zu den weiteren mögichen Nebenwirkungen der Hormonspirale zählen

Beschwerden währen der Anpassungsphase

Während der ersten 3-6 Monaten nach dem Einsetzen der Hormonspirale kann es zu Beschwerden, wie leichten Unterleibsschmerzen, Stimmungsschwankungen, Akne, Übelkeit, ein Spannen in der Brust oder Kopfschmerzen kommen. Jedoch verringern sich diese Symptome nach dieser Anpassungsphase.

Entfernen der Spirale

Die Kupfer- und Hormonspirale kann jederzeit entfernt werden. Der Gynäkologe zieht das Verhütungsmittel am Rückholfaden mit Hilfe bestimmter Instrumente wieder heraus, dieser Eingriff dauert nur wenige Minuten. Dabei kann es kurzzeitig zu Schmerzen kommen, die jedoch rasch wieder abklingen. Anschließend kann gleich darauf wieder eine neue Spirale eingesetzt werden.

Die Spirale "danach"

Ähnlich wie die "Pille danach" gibt es auch die Spirale danach, welche bis zu fünf Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr oder bei einer Verhütungspanne angewendet werden kann. Eine Schwangerschaft kann somit mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent verhindert werden.

Dabei wird eine Kupferspirale in die Gebärmutter eingesetzt. Dabei kann diese, sofern eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden kann, bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben.

Kosten und Preis

Die Kosten werden von der Krankenkasse nicht übernommen und müssen von jeder Frau selbst getragen werden. Die Kosten für eine Hormonspirale betragen zwischen Euro 400,-- und 600,--. Bei einer Kupferspirale muss man mit einem Betrag zwischen 150,-- und 300,-- Euro rechnen.

Fazit

Die Spirale wird sehr gerne als Verhütungsmittel verwendet, denn für einen langen Zeitraum braucht Frau sich keine Gedanken um die Verhütung zu machen. Viele schreckt jedoch das Einsetzen des Fremdkörpers ab.


Bewertung: Ø 3,9 (92 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 14.10.2009
Überarbeitet am: 03.11.2020

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