Geplagt werden die Eltern meistens dadurch, dass das Taschengeld aus Sicht der Kinder fast immer zu niedrig ist und sich im Freundes- und Bekanntenkreis immer Beispiele finden, in denen angeblich mehr Taschengeld von anderen Eltern an ihre Kinder ausgezahlt wird. Dieses Mein-Taschengeld-ist-viel-zu-niedrig-Argument wird meist gerne von den eigenen Kindern vorgebracht. Somit wird die Verunsicherung vieler Eltern noch verstärkt.
Geld wächst nicht auf den Bäumen
Unsere Welt ist zu einem großen Teil durch finanzielle Beziehungen geprägt. Es gibt kaum einen Bereich, in dem Geld keine Rolle spielt. Daher sollten Kinder schon früh den Umgang mit Geld erlernen, ohne selbst dabei überfordert zu werden.
Es kommt darauf an, Kinder an das Thema „Geld“ sachte heranzuführen und den abstrakten Begriff „Geld“ mit selbst gemachten realen Erfahrungen der Kinder zu füllen. Dazu gehört:
- das Wissen, dass man sich Geld mühsam verdienen muss
- dass man Geld ganz leicht schnell ausgeben kann
- dass ohne Geld viele Wünsche nicht erfüllbar sin
- Sehr nützlich sind zudem Erfahrungen, dass man größere Wünsche mittel- oder langfristig mit einem kleinen Budget durch fleißiges Sparen realisieren kann.
All das sind Gründe genug, Kindern mit altersgerechten Geldbeträgen auszustatten und sie so behutsam in die Praktiken des finanziellen Wirtschaftens heranzuführen.
Geld für die ganz Kleinen?
Taschengeld kann schon an vier- bis fünfjährige Kinder ausgegeben werden. In diesem Alter ist das spielerische Lernen ein wichtiger Aspekt. Manchmal wird der Wert noch nicht verstanden und zwei fünfzig Centstücken wird ein höherer Wert beigemessen als einer Ein-Euromünze.
Auch können Geldmünzen hilfreich beim Erlernen der ersten Rechenschritte sein. Erste Einkäufe unter elterlicher Aufsicht ermöglichen wichtige erste Erfahrungen im Umgang mit Geld mit anderen Menschen.
Jedes Kind erkennt auch sehr schnell, wie wichtig die richtige Aufbewahrung von Geld ist, wenn erst einmal das Taschengeld irgendwo verloren wurde. Eltern sollten hier mit einem kindgerechten Portemonnaie oder Geldbeutel Hilfestellung geben.
Wie viel Taschengeld in welchen Alter?
Hier finden Sie einige Richtwerte wie hoch das Taschengeld in welchen Alter sein kann:
Kindesalter | Taschengeld |
4-5 Jahre | 0,50 Euro pro Woche |
6-7 Jahre | 1,50-2 Euro pro Woche |
8-9 Jahre | 2-3 Euro pro Woche |
10-11 Jahre | 13-16 Euro pro Monat |
12-13 Jahre | 18-22 Euro pro Monat |
14-15 Jahre | 25-30 Euro pro Monat |
16-17 Jahre | 35-45 Euro pro Monat |
18 Jahre | 70 Euro pro Monat |
Die wöchentliche Auszahlung für Kinder bis zu einem Alter von neun Jahren wird dann abgelöst von einer Monatszahlung. Kinder ab zehn Jahren sollten nämlich auch lernen, mit ihrem Taschengeld einen Monat lang zu haushalten. Überlegungen, wie viel Geld man jetzt ausgeben kann, ohne am Monatsende in Geldnöte zu kommen, werden so geübt. Wie viel Bares Eltern ihren Kindern tatsächlich in die Hand geben, hängt natürlich auch von der finanziellen Situation der Familie ab. Die Werte der Tabelle dienen nur als Richtgröße.
Süßigkeiten und mehr?
Kinder sollten ihr Taschengeld zur freien Verfügung haben. Nahrungsmittel, ausreichend Getränke und Schulmaterialien müssen nicht mit dem Taschengeld finanziert werden. Eltern können aber bei besonderen Ansprüchen beispielsweise an einen teureren Schreibstift, durchaus einen Zuschuss vom Taschengeld des Kindes einfordern. Kinobesuche oder etwas Süßes zwischendurch sind hingegen mit dem Taschengeld zu bezahlen. Keinesfalls sollten Strafen oder Belohnungen mit Hilfe der Taschengeldzahlung vermischt werden.
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