Schnell-Überblick
- Was ist eine diabetische Reinopathie: Durch jahrelange Erkrankung an Diabetes, kann es zu einer Schädigung der Netzhaut kommen.
- Symptome: Es kommt zu einer Beeinträchtigung der Seehschärfe, beginnend mit dem Verschwimmen von Gegenständen und später dem Auftauchen von schwarzen Punkten im Sichtfeltd.
- Ursachen: Es gibt mehrere Ursachen. Häufig sind es der Blutzuckerspiegel, der Bluthochdruck, eine Erhöhung der Bluttfettwerte, Blutarmut, oder eine Nierenschädigung.
- Behandlund: Eine Therapie erfolgt je nach Ursache. So muss der Blutzuckerspiegel reguliert, der Blutdruck gesenkt, oder Blutfettwerte gesenkt werden.
- Mögliche Komplikationen: Ohne Behandlung kann es zu einer völlig Erblindung kommen.
- Vorbeugung: Regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt werden empfohlen. Von Kampfsportarten, bei denen es zu Schlägen auf den Kopf kommt, wird abgeraten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine diabetische Retinopathie?
Menschen, die über mehrere Jahre an einer Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) leiden, sind gefährdet, an einer diabetischen Retinopathie (Netzhautschädigung) zu erkranken. Durch den hohen Blutzuckerspiegel werden die Netzhautgefäße geschädigt, sie buchten aus oder werden undicht. Darum kommt es zu einem vermehrten Austritt an Flüssigkeit unter die Netzhaut. Ein Makulaödem entsteht.
Im Verlauf der Erkrankung verstopfen weitere kleine Gefäße, die Versorgung der Netzhaut wird dadurch unterbunden. Eine Beeinträchtigung der Sehschärfe ist zu bemerken.
Dramatisch ist die Bildung neuer, schadhafter Blutgefäße, durch die der Körper der Unterversorgung entgegenwirken will. Doch diese neigen zu Blutungen in den Glaskörper des Auges, was schlimmstenfalls zu einer Netzhautablösung führen kann.
Nach der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) ist die diabetische Retinopathie die häufigste Ursache für Erblindung im Erwachsenenalter. Nach rund zwanzig Jahren Diabeteserkrankung tritt die diabetische Retinopathie auf.
Ursachen für eine diabetische Retinopathie
Es sind mehrere Ursachen bekannt, die eine diabetische Retinopathie auslösen können. Das sind unter anderen:
- Die Dauer der Zuckerkrankheit
- Eine ungenügende Kontrolle des Blutzuckerspiegels
- Die Phasen während hormoneller Umstellungen (Beispiel Pubertät, Schwangere)
- Bluthochdruck; kommt bei Diabetikern verstärkt vor
- Eine diabetische Nierenschädigung
- Eine Erhöhung der Bluttfettwerte
- Eine Blutarmut
Symptome einer diabetischen Retinopathie
Am Anfang der Erkrankung bemerkt der Betroffene keine Symptome. Erst wenn die diabetische Retinopathie bereits fortgeschritten ist, treten Sehstörungen auf. Dann werden Gegenstände oft nur noch verschwommen wahrgenommen. Ist es bereits zu Einblutungen in den Glaskörper gekommen, nehmen die Patienten schwarze Punkte wahr, die auch als Rußregen bezeichnet werden. Zumeist entwickelt sich die Sehstörung langsam und schleichend, doch wenn es zu größeren Blutungen oder einer Netzhautablösung kommt, kann der Sehverlust plötzlich auftreten. Wird die diabetische Retinopathie nicht behandelt, ist eine völlige Erblindung des Betroffenen möglich. Darum sollten Diabetiker, auch wenn sie keine Einschränkungen der Sehschärfe verspüren, regelmäßig den Augenhintergrund untersuchen lassen.
Behandlung einer diabetischen Retinopathie
Behandlung: Blutzucker einstellen, Blutdruckwerte, Nierenerkrankungen und Blutfettwerte behandeln/einstellen, ACE-Hemmer, Lasertherapie, Vitrektomie
Der wichtigste Behandlungspunkt ist das Einstellen der Blutzuckerwerte. Weiters müssen die Risikofaktoren die zur Entstehung einer diabetischen Retinopathie beitragen entsprechend behandelt werden. Das sind:
- Die erhöhten Blutdruckwerte (medikamentös behandelbar)
- Eine Nephropathie (diabetische Nierenerkrankung) muss behandelt werden, um erhöhte Blutdruckwerte vermeiden zu können
- Die erhöhten Blutfettwerte (medikamentös oder mittels Diät behandelbar)
- Mit dem Rauchen aufhören
Eine grundsätzliche medikamentöse Behandlung einer diabetischen Retinopathie gibt es nicht, ein Fortschreiten kann aber durch ACE-Hemmer verlangsamt oder gar verhindert werden. Bei einer bereits fortgeschrittenen diabetischen Retinopathie kann der Augenarzt folgende Verfahren anwenden:
- Die Lasertherapie: Bei dieser in lokaler Narkose durchgeführten Operation werden die veränderten Stellen der Netzhaut mit dem Laser sozusagen verbrannt (koaguliert). Die Therapie erfordert mehrere Sitzungen und verlangsamt das Fortschreiten der diabetischen Retinopathie. Auch wenn es Nebenwirkungen wie ein eingeschränktes Gesichtsfeld geben kann, eine Lasertherapie ist eine effiziente Methode, eine drohende Erblindung aufzuhalten.
- Die Vitrektomie: Wenn die diabetische Retinopathie bereits weit fortgeschritten ist (Einblutungen in den Glaskörper, Netzhautablösung), entfernt der Augenarzt mit dieser Operationstechnik den Glaskörper und ersetzt diesen durch klare Flüssigkeit.
Prognose bei einer diabetischen Retinopathie
Die Gefahr einer diabetischen Retinopathie lässt sich um bis zu 80% senken, wenn Blutzucker und Blutdruck auf lange Zeit optimal eingestellt sind. Selbst wenn sich die diabetische Retinopathie bereits entwickelt hat, kann ein Fortschreiten durch das Einstellen auf normale Werte des Patienten um ca. 50% reduziert werden. In Europa ist eine diabetische Retinopathie die Ursache für rund ein Drittel aller Erblindungen!
Kann man einer diabetischen Retinopathie vorbeugen?
Diabetiker müssen regelmäßig zum Augenarzt und auch ihre Blutwerte und den Bluthochdruck ständig kontrollieren, bzw. einstellen. Diabetiker können die Möglichkeit von Diabeties-Schulungen nutzen. Starke körperliche Anstrengungen oder Sportarten, die Schläge auf den Kopf (wie Boxen) hervorrufen sind zu meiden.
Weitere Informationen zum Tema diabetische Retinopathie
Alle Ärzte, Augenärzte, Diabetes Beratungsstellen sowie das Internet verfügen über gutes Informationsmaterial.
Doch: Informationen allein sind keine Prophylaxe! Es ist immer erforderlich, Kontrolluntersuchungen vornehmen zu lassen, um die Erkrankung diabetische Retinopathie verhindern, bzw. ein Fortschreiten aufhalten zu können.
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