Anti-Baby-Pille und Minipille
Die Pille ist bei rund 30% der gesamten weiblichen Bevölkerung im gebärfähigen Alter weltweit das beliebteste hormonelle Verhütungsmittel. Es gibt viele verschiedene Pillenarten am Markt – eingeteilt werden sie in Mono- und Kombinationspräparate. Entweder enthalten sie nur das Hormon Gestagen als Wirkstoff in unterschiedlicher Konzentration (Minipille) oder eine Kombination der synthetisch hergestellten Hormone Gestagen und Östrogen.
Der weibliche Zyklus wird durch das Gestagen folgendermaßen beeinflusst:
- Der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut wird gehemmt
- Die Undurchlässigkeit des Schleims im Gebärmutterhals wird erhöht, das Eintreten der Samenzellen in die Gebärmutter verhindert
- Der Transport der Eizelle im Eileiter wird gestört
Der weibliche Zyklus wird durch die Kombination Gestagen/Östrogen folgendermaßen beeinflusst:
- Ein Anstieg beider Hormone im Blut erfolgt
- Eine vorgetäuschte Schwangerschaft
- Körpereigene Hormone werden zur Eireifung verringert
- Keine Eireifung und kein Eisprung
- Keine Möglichkeit der Befruchtung
Die Voraussetzung einer zuverlässigen Verhütung bei der Einnahme der Pille ist die Regelmäßigkeit – die tägliche Einnahme sollte möglichst zum selben Zeitpunkt erfolgen.
Drei-Monats-Spritze
Der Wirkstoff der Drei-Monats-Spritze ist das Gestagen, welches im Depot alle drei Monate injiziert wird. Es werden nur geringe Mengen Gestagen in den Körper abgegeben, die Wirkung ist ähnlich der Minipille. Nur muss hier nicht auf die tägliche Einnahme geachtet werden, was an sich als sehr positiv von den Frauen empfunden wird.
Ein Vorteil der Drei-Monats-Spritze ist, dass sie auch während der Stillzeit angewendet werden kann, ein Nachteil, dass es zu Schmierblutungen und Rückenschmerzen kommen kann.
Norplant, Implanon
Bei Norplant handelt es sich um eine Alternative zur Drei-Monats-Spritze. Dabei wird eine Hormonkapsel in den Oberarm implantiert, dessen Wirkung für 3 bis 5 Jahre anhält. Das Gestagen setzt sich kontinuierlich frei, die Wirkung ist ähnlich der Minipille. Der Vorteil liegt an der jahrelangen Verhütung, ohne daran denken zu müssen, täglich Präparate zu nehmen, der Nachteil in der Implantation – es muss ein Eingriff stattfinden, Entzündungen oder Unverträglichkeiten können die Folge sein. Das Implanon ist ein Hormonstäbchen (Gestagen) und wird wie das Norplant in den Oberarm implantiert, mit einer drei Jahre anhaltenden Wirkung.
Hormonspirale
Das vom Gynäkologen/der Gynäkologin eingesetzte Hormonspirale, auch Intrauterinpessar genannt, ist an sich ein kleines, t-förmiges Kunststoffteil, welches das Hormon Gestagen enthält (Wirkung ähnlich der Minipille).
Das Einsetzen selbst ist relativ schmerzhaft, die Spirale verbleibt für 5 Jahre in der Gebärmutterhöhle. Die Sicherheit ist bei dieser Verhütungsform sehr hoch und die Wirksamkeit beginnt sofort nach dem Einsetzen.
Verhütungsring – Nuvaring
Ein Verhütungsring besteht aus flexiblen Kunststoff und wird einmal im Monat für drei Wochen in die Scheide eingeführt.
Die Wirkung ist ähnlich der der Anti-Baby-Pille, allerdings in niedrigerer Dosierung. Der Nuvaring findet selbst seine richtige Lage in der Scheide und ist kaum spürbar.
Verhütungspflaster
Das Verhütungspflaster wird einmal wöchentlich, dreimal im Monat, aufgeklebt. Diese Form der Verhütung gilt als ebenso sicher wie die Pille, ist aber organschonender.
Außerdem muss Frau es nur einmal wöchentlich erneuern, zusätzlich wirkt es noch 48 Stunden, falls das Pflasterwechseln mal nicht zum genauen Zeitpunkt stattfinden konnte. Einzig das sichtbare Aufkleben auf Bauch, Oberarm, Po oder Oberkörper stört viele Frauen.
Fazit
Laut Studien ist die Ursache für viele ungeplante Schwangerschaften bei Anwenden hormoneller Verhütungsmethoden wie der Pille der Unregelmäßigkeit der Einnahme zuzuschreiben. Hier muss Frau sehr konsequent sein, um eine sichere Verhütung zu erreichen, ansonsten sollte nach Alternativen wie der Spirale oder Drei-Monats-Spritze gesucht werden. Der Frauenarzt/Ärztin berät ausführlich zu allen Möglichkeiten, Vor- und Nachteilen.
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