Muttermalentfernung

Viele haben offensichtliche Muttermale, die sie gerne aus kosmetischen Gründen entfernen möchten. Oft auch aus gesundheitlichen Gründen. Besonders im Gesicht werden sie als sehr störend empfunden. Die Methoden zur Entfernung sind fortgeschritten.

Muttermalentfernung Eine operative Muttermalentfernung wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. (Foto by: Flydragonfly / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Wer ist dafür zuständig?
    Für die Entfernung eines Muttermals ist oftmals ein Dermatologe zuständig. Für größere Muttermale oder besonders heikle Stellen (Gesicht) sollte man jedoch zu einem plastischen Chirurgen gehen.
  • Wie wird es behandelt?
    Muttermale können meist entweder über ein operatives Verfahren herausgeschnitten werden, aber auch mit Hilfe einer Laserbehandlung zersetzt werden.
  • Gibt es Risiken?
    Nach einer Behandlung kann es in manchen Fällen zu Nachblutungen, Infektionen, Wundheilstörungen oder auch Narbenbildungen kommen. Grundsätzlich gelten die Behandlungen als risikoarm und sicher.
  • Welche Kosten fallen an?
    Die Kosten können je nach Chirurg und Angebot variieren. Medizinische Entfernungen werden von den Krankenkassen übernommen, ästhetische Eingriffe müssen selbst bezahlt werden.

Probleme mit Mutermalen

Schon als Embryo wird die Veranlagung gelegt, ob Menschen von vielen Muttermalen geplagt oder eher weniger betroffen sind. Im Grunde handelt es sich hierbei um Entwicklungsstörungen der Anlagen, die die Pigmentierung der Haut steuern.

Auswirkungen durch UV-Licht beispielsweise können ebenfalls für Muttermale verantwortlich sein. Dabei müssen diese sich dann nicht unmittelbar nach einem langen Sonnenbad zeigen, sondern können Jahre später auftreten.

Ehe ein Arzt Muttermale entfernt, werden diese haargenau unter die Lupe genommen. Es wird zunächst auf eine mögliche Krebserkrankung (Weißer Hautkrebs) getestet. Wer zu besonders vielen Muttermalen neigt, sollte sich ohnehin regelmäßig untersuchen lassen. Die Muttermale müssen genau vermessen und fotografisch dokumentiert werden.

Sollte die Anamnese (ärztliches Gespräch zur Krankengeschichte) in Ordnung sein, kann es zur Entfernung kommen. Normalerweise ist eine solche Entfernung recht unkompliziert. Oft ist ein Muttermal bereits nach 10 Minuten herausgeschnitten, sodass nur noch die Wunde verarztet werden muss. Die Laserbehandlung dauert kaum länger, sodass man auch gleich mehrere Muttermale auf einen Schlag entfernen kann.

Behandlungsmethoden

Nicht alle Muttermale sind gutartig, sodass eine Entfernung unter Umständen sogar angeraten wird. Obendrein kommt die Entfernung dann in Frage, wenn die Male als lästig und hässlich empfunden werden. Zu diesem Zweck werden mittlerweile zwei Methoden von Plastischen Chirurgen und Dermatologen angeboten:

  • operative Maßnahme
  • Laserentfernung

operative Muttermalentfernung

Diese wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Haut wird hierzu rund um das Muttermal entfernt. Danach kann das Mal großzügig herausgeschnitten werden. Hierbei werden nicht nur die obersten Hautschichten sondern auch die darunter liegenden pigmentierten Gewebeschichten entnommen. Auf eine narbenarme Schnittführung muss stets geachtet werden. Die Wunde wird im Anschluss versorgt und vernäht.

Bei einer Behandlung von größeren Veränderungen der Haut, sollte man jedoch auf jeden Fall einen Facharzt/ eine Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie aufsuchen. Diese können meist ein besseres Ergebnis in ästhetischen Bereichen versprechen.

Lasermethode

Muttermalentfernung Laser Muttermale können operativ oder durch Laser entfernt werden. (Foto by: kalinovsky / Depositphotos)

Hierbei ist es besonders wichtig, dass zunächst auf Krebs untersucht wird. Diese Methode kann nämlich nur zum Einsatz kommen, wenn das Muttermal keine Risiken birgt. Schmerzen verspürt der Patient hierbei kaum. Daher genügt als Nachbehandlung auch eine schmerzstillende Salbe, die kühlt.

Während der Behandlung sorgt der Laserstrahl dafür, dass die Farbpigmente zersprengen. Somit wird eine künstliche Entzündung hervorgerufen. Die körpereigenen Fresszellen sorgen demzufolge für den Abtransport der Überreste. Nach wenigen Tagen kann das Ergebnis dann bestaunt werden.

Mögliche Komplikationen und Risiken

Es könnte sein, dass es an der behandelten Stelle kribbelt. Diese Reaktionen sind dann auf durchtrennte Nervenbahnen zurückzuführen. Durch eine unsachgemäße Behandlung mit dem Laser kann das Gewebe geschädigt oder Verbrennungen hervorgerufen werden.

Zu den allgemeinen Risiken gehören Infektionen und Entzündungen. Diese können bei beiden Behandlungen auftreten. Oft ist die Muttermalentfernung jedoch gut behandelbar. Von einer übermäßigen Narbenbildung muss im Normalfall nicht ausgegangen werden, es kann jedoch durchaus passieren.

Muttermale sollten auf keinen Fall von Kosmetikern oder Allgemeinmedizinern entfernt werden. Diese Sache gehört stets zu den Aufgaben eines Dermatologen, plastischen Chirurgen oder Facharztes der Chirurgie. Es bietet sich auch an, erfahrene Spezialisten, die womöglich etwas weiter entfernt angesiedelt sind, aufzusuchen. Nimmt ein erfahrener Arzt die Entfernung des Muttermals vor, so sind die Risiken als recht gering einzustufen.

Heilung und Nachsorge

  • Ab OP-Ende darf die behandelte Stelle mindestens 24 Stunden keinen Kontakt zu Wasser, Sauna oder Sonne (auch Solarium) haben.
  • Schwellungen sind völlig normal.
  • Sport sollte an den ersten Tagen vermieden werden.
  • Es sollte niemals Druck auf die behandelte Stelle ausgeübt werden.

Sollte nach der Laserbehandlung Sekret aus der Wunde austreten, muss man keine Angst bekommen, da solche Reaktionen völlig normal sind. Sollte die Behandlugn nicht sachgemäß ausgeführt worden sein, könnte man Missempfindungen und Taubheit verspüren.

Wichtig ist es vor allem auch zu Kontrollterminen zu erscheinen, sollten welche vereinbart worden sein. Vor allem bei größeren Eingriffen ist eine Wundkonrolle und eventuell auch die Entfernung von Nähten notwendig. Je nach Stelle der Behandlung ist das meist 6 bis 14 Tage später der Fall.

Kosten

Auch wenn man sich sehr an dem Dasein eines Muttermals stört, kommt man am Ende um die Kostenfrage nicht herum. Die Krankenkasse trägt zum Teil die Kosten für einen solchen Eingriff, jedoch muss das Muttermal dann auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Um herauszufinden, ob es sich bei dem Störenfried um ein Muttermal handelt, welches ein gewisses Risiko mit sich bringt, muss man eine/n Dermatolog/in aufsuchen. Dabei wird dann auch ein entsprechendes Schreiben verfasst, welches der Krankenkasse vorzulegen ist.

Ästhetische Gründe

Sollte sich der Eingriff aus rein ästhetischen Gründen ereignen, muss man die gesamte Behandlung aus eigener Tasche zahlen.

Die genauen Kosten für eine Muttermalentfernung können nicht einfach so festgemacht werden. Der Eingriff richtet sich immer nach Größe, Arbeitsaufwand und natürlich dem entsprechenden Angebot des jeweiligen Chirurgs.

Im Durchschnitt berechnen Ärzte pro zu entfernendem Muttermal 50 bis 150 Euro. Diese Preisspanne kann sich je nach Anbieter jedoch ausweiten.

Fazit

Bei jeglichen Dermatologen bekommt man viele Informationsbroschüren, sodass man sich eingehend sachkundig machen kann. Ob das Muttermal nun zu einer Risikogruppe (Krebsgefahr) gehört oder nicht - wer sich mit bestimmten Malen auf der Haut nicht wohl fühlt, kann sie beruhigt entfernen lassen. Die Kosten und die Risiken sind in den meisten Fällen leicht tragbar.


Bewertung: Ø 4,5 (304 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 19.11.2009
Überarbeitet am: 11.11.2020

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