Minimal-invasive Behandlungen (Interview mit Schönheitschirurg Dr. Alexander Siegl)

Der bekannte Arzt für Plastische Chirurgie, Dr. Alexander Siegl erzählt über nicht-chirurgische Behandlungsmethoden, deren Vorteile und Anwendungsbereiche.

Dr. Alexander Siegl Dr. Alexander Siegl ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. (Foto by: Dr. Alexander Siegl)

FitundGesund.at: Was versteht man unter den Begriff „Minimal-invasive Behandlungen“?

Dr. Alexander Siegl: Unter minimal-invasiven Behandlungen in der Plastischen Chirurgie verstehen wir Behandlungen die ohne chirurgischen Eingriff, also ohne Operation auskommen. Aus unserer täglichen Praxis sind solche nicht-chirurgischen Methoden heute nicht mehr wegzudenken.

Der Vorteil für Patienten liegt vor allem darin, dass solche Behandlungen keine oder nur sehr kurze Ausfallzeiten haben und man rasch wieder gesellschaftsfähig ist.

FitundGesund.at: Welche Ziele verfolgen diese Behandlungsmethoden?

Dr. Alexander Siegl: Das Ziel jeder Behandlung ist natürlich die Probleme der Patienten zu beheben oder eben das zu verändern, was Patienten an sich ändern wollen.

Wenn eben das mit minimal-invasiven Methoden möglich ist, bringt das einige Vorteile: So hat man in der Regel, wie bereits erwähnt, keine oder nur sehr kurze Ausfallszeiten und ist rasch wieder gesellschaftsfähig.

Ist keine Operation nötig, um ein medizinisches oder ästhetisches Problem zu beheben, so ist auch das Risiko für die Patienten minimal. Denn die möglichen Probleme und Nebenwirkungen eines chirurgischen Eingriffes fallen damit weg. Wo nichts geschnitten oder genäht wird, gibt es auch keine Probleme hinsichtlich der Heilung oder Narbenbildung.

Was wir dazu immer erreichen wollen ist ein natürliches Aussehen, ohne das man sieht, dass „etwas gemacht wurde“.

FitundGesund.at: In welchen Bereichen und bei welchen Beschwerden kann diese Behandlung angewendet werden? Welche Faktoren helfen Patienten bei der Entscheidung für eine Minimal-invasive Methode?

Dr. Alexander Siegl: Die Bereiche, die wir heute mit modernen non-invasiven oder minimal-invasiven Methoden behandeln können sind sehr verschieden.

Vor allem bei der Verbesserung und Optimierung des Hautbildes kommen minimal-invasive Methoden sehr häufig zum Einsatz. Also sprich, bei der Behandlung von Falten und Straffung der Haut, bei der Behebung von Schäden durch Umwelteinflüsse, Sonne oder Rauchen, aber auch bei der Behandlung von unschönen Vernarbungen oder Pigmentstörungen.

Mit chemischen Peelings, Medical Needling, einer Mesotherapie, Eigenblutbehandlungen, Fillern, Botox und anderen Methoden kann man hier oft vieles verbessern, ohne dass man etwa gleich zum operativen Facelift greifen muss.

Auch bei Haarausfall stehen uns mit Mesotherapie oder Eigenblutplasma-Therapie, um nur zwei Ansätze zu nennen, Methoden zur Verfügung das Haarwachstum wieder gezielt anzuregen.

Dazu können auch Korrekturen von Nase, Lippen oder Ohren minimal-invasiv durchgeführt werden. Mit Hyaluronsäure-Fillern oder auch Eigenfett können diese entsprechend modelliert werden, ohne das eine Operation nötig ist.

Ob und wann eine minimal-invasive Behandlung sinnvoll ist, kommt immer auf den individuellen Fall an. Im Gespräch mit dem Spezialisten wird dann besprochen, was mit nicht-chirurgischen Behandlungen überhaupt möglich ist und was nicht.

Minimal-invasive Behandlungen Minimal-invasive Behandlungen sind eine immer beliebter werdende Alternative zu einer Operation. (Foto by: hozard / Depositphotos)

FitundGesund.at: Sie sind als Top-Arzt in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie tätig. - Welche Behandlungen sind erfahrungsgemäß besonders beliebt?

Dr. Alexander Siegl: Von den minimal-invasiven Methoden her, werde ich vor allem nach Peelings, PRP (Eine Form der Eigenbluttherapie), Hyaluronsäure-Fillern, Botox und Needling- Behandlungen gefragt.

Bei den plastisch-chirurgischen Behandlungen bekomme ich vor allem Anfragen für Brustvergrößerungen und Bruststraffungen sowie Augenlid- und Nasenkorrekturen.

FitundGesund.at: Wie läuft solch eine Behandlung ab?

Dr. Alexander Siegl: Am Beginn jeder Behandlung steht natürlich immer die Erstberatung, in der die möglichen Herangehensweisen an das individuelle Problem diskutiert werden.

Anschließend wird in Abstimmung mit den Vorstellungen des Patienten das Behandlungskonzept geplant und der Ablauf der Behandlung sowie die Termine festgelegt.

Nach der Behandlung ist dann auch immer eine entsprechende Nachbetreuung oder Kontrolle nötig.

FitundGesund.at: Wie wirkungsvoll und erfolgsversprechend sind Minimal-invasive Behandlungen? Von welchen Vorteilen profitieren Patienten?

Dr. Alexander Siegl: Durch wiederholte und regelmäßige Behandlungen mit immer nur kleinen, subtilen Änderungen kann man sehr gut auf die individuelle Ausgangslage eingehen und sich so Stück für Stück an die Idealvorstellung des Patienten annähern.

Dadurch, dass man ganz kleine Veränderungen über einen längeren Zeitraum durchführt, werden diese Änderungen dem Umfeld des Patienten dann auch gar nicht so bewusst, im Detail führen sie aber dann doch zu guten Verbesserungen der Ausgangslage.

Der Hauptvorteil ist, wie schon angesprochen, dass die potentiellen Risiken einer Operation wegfallen, und der Patient keine Ausfallzeit hat und am nächsten Tag wieder seinem Alltag nachgehen kann.

Botox als minimal-invasive Behandlung Unter anderem zählt Botox zu den beliebtesten minimal-invasisven Behandlungsmethoden. (Foto by: jolopes / Depositphotos)

FitundGesund.at: Gibt es auch Nachteile?

Dr. Alexander Siegl: Im Gegensatz zu Operationen muss man, um den Erfolg halten zu können, bei vielen minimal-invasiven Behandlungen leider in regelmäßigen Abständen zur „Auffrischung“ - wie beim Friseur oder der Kosmetik.

Weil der Körper Hyaluronsäure, Botox oder Eigenfett mit der Zeit abbaut, muss man je nach Behandlung alle vier bis sechs Monate, bei manchen Behandlungen auch erst nach einem Jahr die Behandlung wiederholen, um den gewünschten Effekt dann dauerhaft zu haben.

FitundGesund.at: Was gilt es bei der Wahl von einer dieser Behandlungsmethoden zu beachten? Ist eine Nachbetreuung notwendig?

Dr. Alexander Siegl: Wichtig bei jeder ästhetischen oder plastisch-chirurgischen Behandlung ist immer die individuelle Beurteilung der Ausgangslage durch einen Spezialisten mit entsprechender Erfahrung auf dem Gebiet.

Gemeinsam sollte besprochen werden welche Behandlungsoptionen es gibt und auch was sich der Patient von welcher Behandlungsvariante versprechen darf. Nur dann kann eine Behandlung auch die Erwartungen des Patienten erfüllen. Natürlich hat jede Behandlung auch ihre individuelle Nachbetreuung.

Über Herrn Dr. Alexander Siegl:

Dr. Alexander Siegl ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit Privatordinationen in Wien & Linz.

Mit über 20 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet zählt zu den renommiertesten Spezialisten für ästhetische Medizin in Österreich.

Neben klassischer plastischer Chirurgie hat sich Dr. Siegl auf minimal-invasive, nicht-operative Behandlungen spezialisiert.


Bewertung: Ø 4,7 (16 Stimmen)

Autor: Dr. Alexander Siegl
Infos zum Autor: Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Erstellt am: 20.11.2017
Überarbeitet am: 26.12.2020

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Piercing

Piercing

Piercings können an den unterschiedlichsten Körperstellen angebracht werden.

weiterlesen
Tattoo - Tätowierung

Tattoo - Tätowierung

Das Tattoo - die Tätowierung ist eine Zierde des Körpers, welche ein Leben lang halten soll.

weiterlesen
Tattoo-Entfernung

Tattoo-Entfernung

Die Gründe sich ein Tattoo wieder entfernen lassen zu wollen sind sehr unterschiedlich. Eine effektive Maßnahme ist das Entfernen der Tattoos mit Laser.

weiterlesen
Schweißdrüsenabsaugung

Schweißdrüsenabsaugung

Unter der Bezeichnung Schweißdrüsenabsaugung stehen mehrere operative Verfahren, die zur Behandlung von übermäßiger Schweißbildung dienen.

weiterlesen

User Kommentare