Was unserer Haut und unserem allgemeinen Aussehen gut tut und was nicht, darüber bestehen einige teils sehr festgefahrene Meinungen. Diese Behauptungen zu bestimmten Produkten und Lebensmitteln werden üblicherweise als „Mundpropaganda“ weiter gereicht und nur selten einmal mit Fakten unterlegt oder auch widerlegt. Oder die Angaben dazu, warum etwas schädlich sein könnte, sind eher wage.
Inhaltsverzeichnis
- Von Schokolade bekommt man Pickel?
- Durch Make-up werden die Poren verstopft?
- Gurken für schöne Augen?
- Rasieren verstärkt den Haarwuchs?
- Lippenpflegestifte machen süchtig?
- Pickel sollte man ausdrücken?
- Haarefärben ist schädlich?
- Nagellack ist ungesund?
- Baden schadet der Haut?
- Wasser trinken macht uns schön?
1. Von Schokolade bekommt man Pickel?
Bezüglich der Inhaltsstoffe von Schokolade könnte ein Zusammenhang bestehen, es ist aber eher unwahrscheinlich beziehungsweise es hängt von der Menge und den weiteren Ess- und Trinkgewohnheiten ab. Dazu wird oft ein Zusammenhang von Stresspickeln und der zur Beruhigung gegessenen Schokolade hergestellt, die aber nicht der eigentliche Verursacher ist.
Schokolade in normalen Mengen, etwa 50 Gramm pro Tag, wirkt sich nicht negativ auf das Hautbild aus. Werden aber in der weiteren Ernährung zusätzlich größere Mengen Fett aufgenommen und nur wenig Vitamine, so ist dies gesamtheitlich durchaus schädlich. Alkohol ist ein weiterer Mitverursacher. Die Antwort auf die oben gestellte Frage lautet demnach. Nein, bei sonstiger normaler Ernährungsweise.
2. Durch Make-up werden die Poren verstopft?
Moderne Make-up Produkte sind eigentlich eher Hautpflegemittel, wohingegen ältere Produkte, die schon lange nicht mehr auf dem Markt sind, durchaus die Haut schädigen konnten, da deren Basis oft Reisstärke war, die auf der Haut aufquoll und die Poren tatsächlich verstopfte.
Heute ist Make-up auf verschiedene Hauttypen wie fettig, normal und trocken abgestimmt. Der eigene Hauttyp sollte bei der Anwendung unbedingt beachtet werden. Von den Inhaltsstoffen her bewirkt modernes Make-up eine Verbesserung des Hautbildes, da die Hersteller antiseptische und entzündungshemmende Stoffe beimischen. Die im Make-up enthaltenen Öle und Fette sind notwendig und stellen bei normaler Anwendung keine Gefahr für die Haut dar.
Ausnahmen davon sind jedoch die Theater- oder Karnevalsschminken, die aber in der Regel nur kurzfristig oder einmalig aufgetragen werden. Die Antwort lautet also nein.
3. Gurken für schöne Augen?
Die Antwort darauf kann schnell und einfach mit einem Ja beantwortet werden. Die Gurke enthält Vitamine und weitere Inhaltsstoffe, die sie nicht nur zu einem gesunden Lebensmittel machen. In der Anwendung gegen müde Augen sorgt vor allem der große Wasserspeicher der Gurke für Erfrischung.
Werden gekühlte Gurkenscheiben auf die Augen gelegt, sorgt das darin befindliche kühle Wasser für eine Verengung der Lymph- und Blutgefäße an den Augenpartien. Schwellungen und die berühmten Augenringe gehen merklich zurück. Ein dauerhaftes Mittel gegen Falten ist die Gurke jedoch nicht.
4. Rasieren verstärkt den Haarwuchs?
Nein, dieser Mythos geistert schon sehr lange durch die Welt, stimmt aber in keinem Fall. Der Haarwuchs eines Menschen bleibt immer gleich und ist genetisch bedingt. Die einen Menschen besitzen stärkeren, die anderen schwächeren Haarwuchs. Dies kann durch häufiges Rasieren nicht verändert werden.
5. Lippenpflegestifte machen süchtig?
In gewisser Weise stimmt diese Aussage. Jedoch nicht in der Form, dass sich daraus ein Krankheitsbild entwickeln würde. Lippenpflegestifte besitzen oft als Basis Paraffin oder andere mineralische Fette und Öle. Diese schließen die Lippenhaut ab und bremsen deren eigene Fettproduktion.
Die Folge, die Lippen werden durch die Lippenpflegestifte immer trockener, da der Körper selbst weniger Lippenfett produziert. Also muss der Lippenpflegestift häufiger genutzt werden.
Alternativ sollten Lippenpflegestifte verwendet werden, deren Basis Pflanzenöle sind, die weit hautverträglicher sind als mineralische Öle.
6. Pickel sollte man ausdrücken?
Besser nicht. Denn das ergibt eine offene Wunde, die sich infizieren kann und so eventuell eine Narbe zurückbleibt. Wenn es denn sein muss, etwa im Gesichtsbereich einen Pickel auszudrücken, sollte dabei auf die größtmögliche Hygiene geachtet werden:
- Vorher die betroffene Hautpartie und die Hände gründlich waschen.
- Möglichst einen Mitesserentferner verwenden. Ist dieser nicht zur Hand, geht auch eine desinfizierte Nadel, mit der der Pickel zuerst angepikst wird.
7. Haarefärben ist schädlich?
Klare Antwort: ja. Das Haarfärben bedeutet für die Haare wie für die Kopfhaut einen sehr starken Eingriff in deren Struktur. Vor allem der Stoff Paraphenylendiamin, kurz PPD, der sowohl in chemischen wie natürlichen Haarfärbemitteln vorkommt, schädigt nicht nur das Haar. Viele Menschen reagieren allergisch auf PPD. Wasserstoffsuperoxid zum Blondieren ist ein weiterer Stoff, der das Haar dauerhaft schädigt.
8. Nagellack ist ungesund?
Das kommt auf den Nagellack an. Technisch gesehen ist Nagellack eine Farbe genauso wie der Lack an einem Auto. Da können in geringen Mengen, entsprechend den EU-Verordnungen, bestimmte Stoffe wie Formaldehyd, Toluol und Phthalate vorkommen, die als Lösungsmittel und Weichmacher im Nagellack dienen. Die Menge ist aber sehr gering. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann Nagellacke verwenden, die frei von diesen Stoffen sind.
9. Baden schadet der Haut?
Wie bei so vielen Dingen macht es auch beim Baden die Menge. Zu oft und vor allem zu heiß zu baden, kann den schützenden Fettfilm der Haut beschädigen, sodass diese austrocknet. Die Empfehlung liegt für normale Haut bei einem Bad wöchentlich. Sonst sollte der Dusche der Vorzug gegeben werden.
10. Wasser trinken macht uns schön?
Ein unumwundenes Ja. Denn Wasser ist unser wichtigster Lebensbaustein, auf dem alle Körperfunktionen basieren. Zudem bestehen wir zu etwa zwei Drittel aus Wasser. Unser Körper ist so sehr auf Wasserzufuhr angewiesen, sodass schon eine leichte Dehydrierung verschiedene Beschwerden verursachen kann und es macht tatsächlich schön, denn ein ausgeglichener Wasserhaushalt wirkt sich positiv auf innere und äußere Organe aus.
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