Inhaltsverzeichnis
1. Bedeutung der Sozialkompetenzen
In unserer Gesellschaft ist es besonders wichtig, auf andere Menschen zugehen zu können, mit ihnen zu kommunizieren und gemeinsam zu arbeiten. Wer diese Kompetenzen nicht besitzt, hat es schwer, beruflich Fuß zu fassen.
Auch private Freundschaften und der Zusammenhalt innerhalb der Familie sind an soziale Kompetenzen geknüpft. Wer es nie gelernt hat, offen und ehrlich über Probleme zu reden, erschwert sich und anderen das Miteinander.
Nicht selten zerbrechen Beziehungen, weil die Partner nicht wirklich miteinander reden. Umso wichtiger ist es, dass Kindern der richtige Umgang mit anderen Menschen frühzeitig beigebracht wird. Sie haben es später leichter, sich im Leben zurecht zu finden.
2. Anteil nehmen an den Gefühlen der Kleinen
Für die Erwachsenen mag es banal klingen, wenn sich das Kind über das beim Spiel entzwei gegangene Dreirad beschwert. "Dann kaufen wir eben ein neues", heißt es oft. Doch der Verlust des materiellen Wertes allein ist es nicht, der die Wut beim Kind ausgelöst hat.
Eltern sollten allen Ursachen auf den Grund gehen. Dazu müssen sie wissen, was genau passiert ist. Eventuell hat der beste Freund das Dreirad mutwillig zerstört. Dann ist das Kind verständlicherweise doppelt enttäuscht. Zudem ist es traurig, da es ja nicht nur das Dreirad, sondern auch den Freund verloren hat. Jedenfalls denkt es wahrscheinlich so.
Die Aufgabe der Eltern besteht darin, bei der Problemlösung zu helfen und dem Kind seine Gefühlswelt verständlich zu machen. Das funktioniert nur, indem sie die Gefühle des Kindes hinterfragen, Verständnis zeigen und den Gefühlen Aufmerksamkeit schenken. Während dieses Prozesses lernt das Kind die Aufmerksamkeit und die Liebe der Eltern schätzen. Das ist für seine weitere Entwicklung enorm wichtig.
3. Das Kind an der Welt teilhaben lassen
Einige Eltern versuchen, das Kind vor allem Übel der Welt zu beschützen. Sie isolieren es und verbieten die Konfrontation mit bestimmten Menschen und angeblichen Gefahren. Dies ist falsch. Denn auf diese Weise lernt das Kind nicht, mit unterschiedlichen Situationen umzugehen. Irgendwann wird es diese dennoch meistern müssen. Es wird übermäßig ängstlich reagieren. Es fühlt sich überfordert und wird versuchen, seinen Problemen zu entfliehen.
Damit ist der Grundstein für Panikattacken und Sozialphobien gelegt. Je früher das Kind diversen Reizen ausgesetzt wird, desto selbstverständlicher ist die Konfrontation mit ihnen. Natürlich darf es nicht zur Reizüberflutung kommen. Welches das richtige Maß an Umwelteinflüssen ist, hängt von folgenden Faktoren ab:
- das Alter des Kindes
- sein Entwicklungsstand
- seine Persönlichkeit
4. Das Kind für Werte sensibilisieren
Das Kind sollte frühzeitig lernen, dass sich die Welt nicht nur um seine Wünsche dreht. Damit es dies versteht, muss es die Emotionen anderer Menschen und die Bedürfnisse aller Lebewesen wahrnehmen können.
Dem Kind Aufgaben geben
Es lernt Werte schätzen, indem es von klein auf an in bestimmte Aufgaben eingebunden wird. Darf es beispielsweise die Pflanze im Kinderzimmer gießen, erfreut es sich an der späteren Blüte besonders. Es weiß, dass sich diese durch das eigene Mitwirken entwickeln konnte. Oder es holt für die gehbehinderte Nachbarin regelmäßig die Post aus dem Briefkasten. Die Freude und Dankbarkeit werden sich positiv auf die Entwicklung der Psyche des Kindes auswirken.
Kleine Gesten der Zuvorkommenheit werden für das Kind zur Selbstverständlichkeit. Es verliert keine großen Worte über seine Hilfe. Genau das ist es, was einen netten und sympathischen Menschen auszeichnet. Allerdings darf er sich nicht ausnutzen lassen. In dieser Hinsicht müssen Eltern lehren, Grenzen zu ziehen.
5. Berührungen sind wichtig
Wie aufgeschlossen ein Kind ist und wie sehr es Vertrauen aufbauen kann, hängt stark von seinen ersten Erfahrungen zu seinen Bezugspersonen ab. Deshalb ist es wichtig, schon von Anfang an auf viel Körperkontakt und Kuscheleinheiten mit dem Baby zu achten. Ebenso ist es wichtig auf das Kind mit Stimmlage, Gestik und Mimik auf seine Bedürfnisse einzugehen.
6. Gleichaltrige Freunde
Für die soziale Kompetenz von Kindern ist der Kontakt zu gleichaltrigen Spielgefährten unerlässlich. Bereits Kinder im Alter von vier Monaten zeigen Interesse an anderen Kindern. Indem sie einander oder andere beobachten lernen sie von diesen. Anfang des dritten Lebensjahres beginnen Kinder kooperativ miteinander zu spielen, jedoch noch mit sprachlicher Unterstützung der Eltern. Das Miteinander-Spielen ist wichtig, damit Kinder lernen sich und die anderen einzuschätzen, sich zu behaupten und Uneinigkeiten werden ausgehandelt.
7. Kinder sensibilisieren
Kleine Kinder sind für Vorträge von Erwachsenen noch nicht aufnahmebereit. Einfacher ist es, den Kleinen anhand von Rollenspielen verschiedene Charaktere und den Umgang mit ihnen näher zu bringen. Dazu können Puppen verwendet werden.
Noch besser ist es, die Rollen selbst zu spielen. Dann lernt das Kind, anhand der Stimmlage und Lautstärke, der Mimik und Gestik Emotionen richtig zu deuten. Im Kontakt zu Gleichaltrigen ist es besser in der Lage, Konfliktsituationen frühzeitig wahrzunehmen und entsprechend zu reagieren.
Für Eltern sollte es die schönste Aufgabe ihres Lebens sein, das Kind in der Entwicklung zu fördern und auf die Zukunft vorzubereiten. Dies erfordert natürlich viel Zeit und Geduld.
User Kommentare