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- Was sind Schuppenflechten: Dabei handelt es sich um eine allgemein gutartige Hauterkrankung, die oft auf Ellenbogen und Knien vorkommt.
- Symptome: Erkennbar sind Schuppenflechten an den starken Rötungen und der deutlichen Abhebung von der Hautschicht. Teilweise kommt es zu schmerzenden Rissen und auch Blasen.
- Ursachen: Die Neigung zu Schuppenflechten ist genetisch vererbbar. Weitere Auslöser sind dann Stress, Nikotin, Übergewicht und Medikamente.
- Behandlung: Möglich ist eine äußere Therapie durch Cremes und Salben, eine innere durch Tabletten, und eine Lichttherapie.
- Vorbeugung: Ist eine genetische Veranlagung vorhanden, sollte man auf Suchtmittel wie Alkohol und Nikotin verzichten. Hilfreich ist auch sicher ein gesundes Immunsystem.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Schuppenflechte?
Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine Hauterkrankung, die im Allgemeinen gutartig ist. Juckende und rote Hautstellen, die mit silbrigen Schuppen bedeckt sind, sind charakteristisch für diese Erkrankung, die in den meisten Fällen chronisch verläuft und in der medizinischen Fachsprache auch Psoriasis genannt wird. Schuppenflechte kann in jedem Alter auftreten und betrifft Männer und Frauen etwa gleich häufig.
Recht oft kommt die Schuppenflechte an Ellenbogen und Knien vor, kann sich jedoch von hier aus auch am gesamten restlichen Körper ausbreiten. Die Krankheit verläuft meist in Schüben, ist aber nicht ansteckend. In besonders schwerwiegenden Fällen können zudem Nägel, Schleimhäute und Gelenke betroffen sein.
Mediziner unterscheiden grundsätzlich drei Formen der Psoriasis:
- die gewöhnliche Schuppenflechte
- die Schuppenflechte mit Pustelbildung
- die Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung
Etwa 80 Prozent der Patienten leiden an der gewöhnlichen Schuppenflechte. Diese wird wiederum unterschieden in Typ I und Typ II:
- Psoriasis Typ I tritt meist bereits in jungen Jahren auf; die meisten Patienten erkranken zwischen dem 10. und dem 25. Lebensjahr. Ein recht schwerer Verlauf und häufige Schübe sind recht charakteristisch für diesen Typ I.
- Psoriasis vom Typ II hingegen tritt meist erst ab dem 35. Lebensjahr auf. Auch verläuft dieser Typ im Allgemeinen etwas milder.
Schuppenflechte kann nur einige wenige Stellen des Körpers betreffen und kaum auffallen oder aber großflächige Teile des Körpers bedecken.
Die Schuppenflechte mit Pustelbildung betrifft nur etwa drei Prozent der Patienten. Bei dieser besonderen Form der Erkrankung bilden sich unschöne Eiterbläschen. Vor allem die Fußsohlen und die Innenflächen der Hände sind von dieser Form betroffen, an der insbesondere Raucherinnen betrifft.
Ursache von Schuppenflechte
Die Schuppenflechte ist vererbbar; wer also eine genetische Veranlagung für diese Erkrankung hat, hat ein höheres Risiko, dass diese ausbricht. Leiden beide Elternteile an Schuppenflechte, hat das Kind ein Risiko von immerhin 40 Prozent, auch an dieser zu erkranken. Erst das Zusammenspiel mehrerer Faktoren ist dann für den Ausbruch der Schuppenflechte verantwortlich.
Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, welche die Krankheit begünstigen können. Hierzu zählen:
- psychischer Stress
- übermäßiger Nikotingenuss
- Übergewicht
- Alkoholmissbrauch
- Ebenso können bestimmte Medikamente die Schuppenflechte auslösen.
Die Schuppenflechte entsteht durch eine sogenannte Autoimmunreaktion: Das Immunsystem richtet sich gegen die Zellen des eigenen Körpers. Körpereigene Zellen der Oberhaut sind das Ziel dieser Reaktion - die Haut reagiert prompt mit einer Entzündung. Zudem wird überdurchschnittlich viel neues Gewebe gebildet, wodurch die Haut sich verdickt und die typischen Schuppenschichten entstehen. Die Haut bei Menschen mit Psoriasis erneuert sich etwa alle vier Tage; bei gesunden Menschen dauert dieser Prozess 28 Tage.
Symptome einer Schuppenflechte
Charakteristisch für die Schuppenflechte sind gerötete und scharf abgegrenzte Hautstellen, die bei vielen Patienten nur an Ellenbogen oder Knien auftreten. Bei einigen Patienten aber können diese teilweise stark juckenden Stellen sich am ganzen Körper ausbreiten.
Die geröteten Hautstellen, die meist von einer weißen Schuppenschicht überzogen sind, bilden teilweise schmerzende Risse oder auch Blasen. Die geröteten Herde der Schuppenflechte werden auch als Plaques bezeichnet. In der Regel sind diese etwa handtellergroß. Auffällig ist, dass sich die Symptome der Schuppenflechte im Sommer häufig bessern, da die UV-Strahlung entzündungshemmend wirkt.
Bei etwa der Hälfte der Patienten breitet sich die Schuppenflechte auf die Nägel aus. Die Symptome sind auch hier unterschiedlich stark und reichen von leichten Eindellungen oder Verfärbungen bis hin zur vollständigen Zerstörung des Nagels.
Schuppenflechte wird oft auch von Fieber begleitet.
Die Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung wiederum ist eine rheumatische Form der Psoriasis, bei welcher die Gelenke anschwellen und die Bewegung daher stark eingeschränkt ist.
Untersuchungen und Diagnose
Die Diagnose Schuppenflechte kann meist bereits anhand des vorliegenden Hautbildes eindeutig gestellt werden. Zusätzlich können diverse Hautproben, sogenannte Biopsien, diese Diagnose bestätigen.
Wenn auch die Gelenke von der Schuppenflechte betroffen sind, ist es häufig sehr schwierig, diese von anderen Erkrankungen zu unterscheiden, da sie beispielsweise Morbus Bechterew sehr ähnlich ist. Blutproben, ein Bluttest oder eine Computertomographie können jedoch auch hier Klarheit bringen und die Schuppenflechte eindeutig diagnostizieren.
Der Verlauf der Erkrankung sollte von den Patienten genau dokumentiert werden, um festzustellen, wie die einzelnen Schübe verlaufen.
Therapie und Behandlung
Die Behandlung der Schuppenflechte zielt darauf ab, ein weiteres Verdicken der Haut zu verhindern und die Symptome zu lindern. Eine vollständige Heilung der Krankheit ist den Medizinern bis heute leider noch nicht gelungen.
Die Behandlung von Schuppenflechte setzt sich in der Regel aus drei Säulen zusammen:
- der äußeren Therapie
- der inneren Therapie
- der Lichttherapie
1. Äußere Therapie
Die äußere Therapie besteht darin, die betroffenen Körperstellen mehrmals täglich mit vom Arzt verschriebenen Cremes, Salben oder Lotionen zu behandeln. Salicylsäure oder Harnstoff sind die Wirkstoffe, welche man häufig in entsprechenden Cremes findet. Auch Vitamin D- und Kortisonpräparate haben bei Schuppenflechte bereits gute Erfolge erzielt.
2. Innere Therapie
Zur inneren Therapie wiederum zählen Tabletten, die jedoch meist nur bei einer schweren Form der Schuppenflechte verschrieben werden. Schwangere Frauen oder Frauen, die einen Kinderwunsch hegen, sollten diese Medikamente nicht zu sich nehmen.
3. Lichttherapie
Die Lichttherapie wiederum, die heute häufig per Laser ausgeführt wird, kann die Symptome von Psoriasis ebenfalls gut lindern. Neben dem Laser gibt es noch eine zweite Form der Therapie: Bei dieser badet der Patient in Solewasser und wird gleichzeitig mit UV-Licht bestrahlt.
Für welche Therapieform sich der behandelnde Arzt entscheidet, variiert von Patienten zu Patienten und hängt von den jeweiligen Symptomen und der Schwere der Erkrankung ab. Häufig werden auch die einzelnen Therapieformen miteinander kombiniert. Dank einer geeigneten Therapie sind die meisten Patienten über einen langen Zeitraum beschwerdefrei.
Prävention und was ich selbst tun kann
Um der Schuppenflechte vorzubeugen, sollte man auf eine gesunde Lebensweise achten. Hierzu zählt der weitestgehende Verzicht auf Alkohol und Zigaretten ebenso wie eine gesunde Ernährung. Eine fleischarme Ernährung hat sich bei Patienten mit Schuppenflechte recht gut bewährt. Auch Omega 3 Fettsäuren, die hauptsächlich in Fisch enthalten sind, können die Symptome der Schuppenflechte lindern. Zudem gilt es, sich regelmäßig Entspannungspausen zu gönnen und erst gar keinen Stress aufkommen zu lassen.
Da die Krankheit teilweise jedoch genetisch bedingt ist, kann man dieser auch nur bedingt vorbeugen.
Wer an Psoriasis leidet, sollte die Haut auch in beschwerdefreien Zeiten möglichst intensiv pflegen, denn die Haut von Schuppenflechte Patienten ist meist sehr trocken und feuchtigkeitsarm. Neutrale Waschemulsionen mit rückfettenden Substanzen eignen sich bei diesen Patienten besonders gut. Auf lange Bäder in heißem Wasser sollte man hingegen verzichten, da dies die Haut zu sehr austrocknet.
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