Fieber (Pyrexie)

Ist die Körpertemperatur erhöht und beträgt 38 Grad Celsius oder mehr, spricht man von Fieber. Fieber geht meist mit weiteren unangenehmen Befindlichkeiten einher. Dabei ist Fieber nicht automatisch schlecht, sondern hat durchaus auch seine guten Seiten.

Fieber Fieber ist eine hilfreiche Abwehrreaktion des Körpers gegen Krankheiten. (Foto by: alexraths / Depositphotos)

Schnell-Übersicht:

  • Was ist Fieber: Fieber ist eine der bekanntesten Begleiterscheinungen von Krankheiten. Dabei erhöht der Körper spürbar die Temperatur als Abwehrreaktion.
  • Symptome: Häufige Blegleiter sind Schmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Schüttelfrost und in extremen Fällen auch Halluzinationen.
  • Ursachen: Die Hauptursache von Fieber ist eine Abwehrreaktion des Körpers gegen Bakterien und Viren bei vielen Krankheiten.
  • Behandlung: Wichtig sind Bettruhe und viel Flüssigkeit. Ist das Fieber besonders hoch, kann ein Arzt ein fiebersenkendes Mittel verschreiben. Ein beliebtes Hausmittel sind Essigwickel.
  • Mögliche Komplikationen: Bei hohen Temperaturen ab 41° kann Fieber auch lebensbedrohlich werden. Hier kommt es dann auch vermehrt zu Halluzinationen und Fieberkrämpfen.
  • Heilung: Fiebersenke Mittel können das Fieber in Schach halten und der Körper kann sich unter Behandlung der Infektion wieder erholen.
  • Vorbeugung: Die beste Abwehr gegen Fieger ist ein gesundes Immunsystem.

Was ist Fieber

Oft sagen Menschen, sie seien „krank“, wenn sie bei sich Fieber feststellen. Dabei handelt es sich beim Fieber selbst nicht um eine Krankheit, sondern meist um die Begleiterscheinung einer Krankheit. Fieber ist eine besonders erhöhte Körpertemperatur. Beträgt die Temperatur des Körpers 38 Grad Celsius oder mehr, spricht man von Fieber. Fieber ist eine Antwort des Körpers auf negative Einflüsse von außen.

Man kann Fieber als eine Art Abwehrreaktion des Körpers beschreiben. Fieber ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Körper sich gegen Krankheitserreger, meist in Form von Viren und Bakterien, zur Wehr setzt.

Die Ursachen können jedoch vielfältig sein. Nicht immer ist der Grund zu erkennen. Die Auswirkungen des Fiebers können von leichten Schmerzen und einem allgemeinen Unwohlsein bis hin zu starken Schmerzen und der völligen Unfähigkeit, irgendeiner Tätigkeit nachzugehen, reichen.

Fieber bei Kindern

Vor allem bei Kindern ist Fieber mit besonderer Aufmerksamkeit zu beobachten und zu behandeln. Die wichtigsten Maßnahmen, um Fieber zu senken, sind:

  • Ruhe gönnen
  • die Aufnahme von besonders viel Flüssigkeit

Entgegen der landläufigen Meinung ist es nicht grundsätzlich notwendig, zu chemischen Medikamenten zu greifen. Sofern es sich nicht um hohes Fieber handelt, reicht es oft aus, bewährte wie Wadenwickel anzuwenden.

Während Fieber in den meisten Fällen einen eher harmlosen Verlauf aufweist und nach einigen Tagen wieder verschwindet, kann es hin und wieder jedoch auch so hoch sein, dass Lebensgefahr besteht!

Ursachen von Fieber

Für erhöhte Temperatur und Fieber gibt es vielerlei potenzielle Ursachen. Obwohl die Ursache für Fieber gelegentlich auch nicht erkannt wird, ist ein Auftreten von Fieber ohne jede Ursache überaus unwahrscheinlich. Sehr häufig besteht ein direkter Zusammenhang mit einer Infektion der betroffenen Person mit Bakterien oder Viren.

Mit dem Fieber setzt sich der Körper gegen die Infektion zur Wehr, denn der Temperaturanstieg ist daran beteiligt, dass sich die Viren beziehungsweise Bakterien nicht weiter im Körper ausbreiten können.

Neben Infektionen gehören eine Reihe weiterer Erkrankungen zu den häufigen Ursachen von Fieber:

  • eine Schilddrüsenüberfunktion
  • Grippe
  • Blasenentzündung
  • Erkrankungen aufgrund von Tumoren
  • Auch ein extrem hoher Flüssigkeitsverlust kann Fieber hervorrufen..
  • Genauso kann die Aufnahme bestimmter Medikamente, verdorbener Speisen oder giftiger Substanzen zu Fieber führen.
  • Auch Drogen (zum Beispiel Kokain oder Ecstasy) können Fieber auslösen.
  • Fieber kann auch als Impfreaktion nach einer Impfung auftreten.

Symptome bei Fieber

Schmerzen

Mit dem Fieber als Abwehrreaktion des Körpers beziehungsweise als Begleiterscheinung unterschiedlicher Krankheiten gehen neben der hohen Temperatur oft Schmerzen einher. Besonders häufige Fiebersymptome sind Kopf- und Gliederschmerzen sowie Gelenkschmerzen.

Müdigkeit

Auch Müdigkeit und ein Gefühl großer Schwäche begleiten Fieberkranke. Betroffene klagen über Antriebslosigkeit und ein allgemeines Gefühl, krank zu sein.

Appetitlosigkeit

Appetitlosigkeit und eine deutlich verringerte Nahrungsaufnahme gehören ebenfalls zu den typischen Fiebersymptomen.

Schüttelfrost und extremes Schwitzen

Wenn das Fieber steigt, haben viele Betroffene den Eindruck, zu frieren, auch wenn die Heizung im Raum aufgedreht ist und sie eine dicke Decke um sich hüllen. Dieses Kältegefühl kann sich leicht bis zu einem richtiggehenden Frösteln und sogar Schüttelfrost auswachsen.

Aber auch das Gegenteil ist in vielen Fällen anzutreffen: Extremes Schwitzen. In diesem Zusammenhang tritt nicht selten ein enormer Flüssigkeitsverlust auf.

Halluzinationen

Bei einigen Menschen führt hohes Fieber zu Benommenheit. Auch Halluzinationen und Fieberkrämpfe können auftreten.

Untersuchungen und Diagnose

Fieber schlicht als erhöhte Temperatur zu bezeichnen, ist ein wenig ungenau: Die normale menschliche Temperatur liegt bei rund 37 Grad Celsius. Liegt die Temperatur eines Menschen darüber, aber noch unter 38 Grad Celsius, so spricht der Mediziner bereits von erhöhter Temperatur.

Beträgt die gemessene Temperatur zwischen 38 und 39 Grad Celsius, so handelt es sich um mäßiges Fieber.

Beträgt der gemessene Wert über 39 Grad Celsius, so sprechen Ärzte von hohem Fieber.

Ab 41 Grad Celsius ist Fieber lebensbedrohlich. Ob ein Mensch unter Fieber leidet, lässt sich in der Regel bereits erahnen, wenn man ihm die Hand auf die Stirn legt und die Temperatur bewusst wahrnimmt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine korrekte Messmethode.

Für eine korrekte Messung ist ein Fieberthermometer zu verwenden. In Abhängigkeit von der Körperstelle, an der die Temperatur gemessen wird, handelt es sich um unterschiedlich bezeichnete Messverfahren:

  • Eine rektale Messung der Körpertemperatur erfolgt über den Enddarm.
  • Eine orale Messung erfolgt, indem das Fieberthermometer unter die Zunge gelegt wird.
  • Die axillare Messung schließlich erfolgt, indem das Thermometer unter die Achsel geklemmt wird.

Fieber messen Ab einer Körpertemperatur von 38 Grad Celsius spricht man von Fieber. (Foto by: photographee.eu / Depositphotos)

Die rektale Messung der Körpertemperatur gilt als das genaueste Verfahren. Allerdings ist dabei zu beachten, dass die rektal gemessene Temperatur für gewöhnlich um 0,4 Grad höher ist als die Temperatur im restlichen Körper. Wichtig beim Temperaturmessen ist, das Thermometer einige Minuten lang an der jeweiligen Stelle zu belassen, um nicht durch ein verfrühtes Fortnehmen des Messinstruments das Ergebnis zu verfälschen. Zu bedenken ist beim Messen der Temperatur darüber hinaus, dass die Temperatur in Abhängigkeit von der Tageszeit variiert. Am fortgeschrittenen Nachmittag bis hin zum Abend steigt die Temperatur für gewöhnlich an.

Behandlung, Therapie und Komplikationen

Dem Körper Ruhe gönnen

Das oberste Gebot zur Behandlung von Fieber lautet Ruhe. Der Organismus benötigt all seine Energie, um sich gegen die Krankheit, von der er befallen ist und gegen die er sich mit dem Fieber zur Wehr setzt, zu bekämpfen.

Medikamente zur Behandlung von Fieber

Fieber kann mit unterschiedlichen Medikamenten behandelt werden, die in der erhältlich sind. Sie existieren in Form von Tabletten, Zäpfchen oder Saft. Die Darreichungsform der Zäpfchen wird vor allem bei Kindern und Säuglingen gewählt, da diese Patienten häufig nicht in der Lage oder willens sind, Medikamente oral einzunehmen.

Grundsätzlich gilt es jedoch zu bedenken, dass es nicht immer notwendig ist, fiebersenkende Medikamente überhaupt einzusetzen. Schließlich handelt es sich beim Fieber nicht um eine Krankheit, sondern eigentlich um eine hilfreiche Abwehrreaktion des Körpers.

Erst, wenn die Temperatur 39 Grad Celsius oder mehr beträgt, sollten Medikamente zum Einsatz kommen, die jedoch nicht länger als drei Tage eingenommen werden sollten.

Andernfalls ist es ausreichend, wenn der Patient sich viel Ruhe gönnt und zu einigen der bewährten Hausmittel greift.

Viel trinken

Zusätzlich ist es von hoher Wichtigkeit, dass der Erkrankte eine große Menge an Flüssigkeit zu sich nimmt. Pro Tag sollte er etwa zwei Liter mehr als üblich trinken. Besonders geeignet sind Tee und Säfte.

Prävention, Hausmittel und was ich selbst noch tun kann

Um gar nicht erst in die unangenehme Lage zu geraten, von Fieber betroffen zu sein, empfiehlt es sich, auf eine allgemein gute Immunabwehr des eigenen Körpers zu achten. Eine gesunde Ernährung, regelmäßiger Sport und Phasen bewusster Entspannung tragen dazu bei. Wer von Fieber betroffen ist, sollte sich vor allem Ruhe gönnen, viel schlafen und viel Flüssigkeit zu sich nehmen.

Es existiert eine Reihe von Hausmitteln, die sich im Einsatz gegen Fieber seit geraumer Zeit immer wieder als hilfreich erweisen konnten.

Wadenwickel

Um die Temperatur des Körpers zu senken, werden dem Patienten feuchte, lauwarme Tücher um die Waden gewickelt, die regelmäßig ausgetauscht werden, damit die Temperatur recht niedrig bleibt, sodass sie das Fieber senken können. Ein Austauschen im Zehn-Minuten-Rhythmus hat sich bewährt. Man sollte die Wadenwickel so lange erneuern, bis die Körpertemperatur um etwa zwei Grad gesunken ist.

Lindenblütentee

Eine weitere Maßnahme, die die Abwehrarbeit des Körpers wirksam unterstützt, ist das Trinken von Lindenblütentee. Dieser Tee ist für seine fiebersenkende Wirkung bekannt. Sie kommt zustande, weil der Tee den Körper anregt, vermehrt zu schwitzen, was den eigentlichen Grund für den Rückgang des Fiebers darstellt.

Rettich

Auch Rettich kann dabei helfen, das Fieber zu senken. Dazu den Rettich in Scheiben schneiden und als "Halskette" über Nacht tragen.

Essigwickel

Die gleiche Menge an Apfelessig und kaltem Wasser (10-15°C) in eine Schüssel geben. Zwei Leinentücher damit tränken, ausdrücken und je ein Tuch um einen Unterschenkel wickeln. Danach um beide Waden noch ein trockenes Leinentuch geben und zum Schluss ein Wolltuch darüberwickeln. Der Wickel sollte 30 Minuten auf den Unterschenkeln verweilen. Zwei- bis dreimal wiederholen.


Bewertung: Ø 3,6 (14 Stimmen)

ICD-10: R50 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 06.11.2009
Überarbeitet am: 02.07.2020

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User Kommentare

Celiii
Celiii am 01.09.2016 um 11:01 Uhr

Meistens behandle ich Fieber mit Hausmitteln wie Wadenwickeln, hat bisher immer noch geholfen...

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