Schnell-Übersicht
- Was sind Fieberkrämpfe: Sie treten meist im frühen Kindesalter bei fieberhaften Infekten auf und verhalten sich ähnlich einer Epilepsie.
- Symptome: Es kommt zu Muskelzuckungen, Verdrehen der Augen und kurze Bewusstlosigkeit, welche bei Babys oft nicht gleich wahrgenommen wird.
- Ursachen: Infekte der oberen Luftwege, zum Beispiel eine Mittelohrentzündung, eine Infektion des Magen-Darm-Trakt und Dreitagefieber, aber auch Masern oder Röteln sind mögliche Auslöser.
- Behandlung: Besonders eine beständige Flüssigkeitszufuhr, ist wichtig, aber auch Fieberzäpfchen, Wadenwickel und Medikamente nach Vorschrift des Arztes.
- Mögliche Komplikationen: Eine Gehirnhautentzündung, oder Komplexe Fieberkrämpfe können auftreten.
- Vorbeugung: Frühe Behandlung von zu hohem Fieber wird emfpohlen. Ansonsten lassen sich die Fieberkrämpfe kaum vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Fieberkrämpfe?
Fieberkrämpfe werden unterschiedlich benannt – Infektkrämpfe, Fraisenkrämpfe, Initialkrämpfe oder auch Zahnkrämpfe – und treten im frühen Kindesalter bei einem fieberhaften Infekt (das Fieber steigt dabei über 38° Celsius an) auf.
Diese Krampfanfälle zeigen keine entzündliche Beteiligung des Zentralnervensystems.
Unterschieden werden:
- einfache und daher harmlose Fieberkrämpfe
- komplexe und daher kontrollbedürftige Fieberkrämpfe
Bei den einfachen Fieberkrämpfen (80 – 90 % aller Fieberkrämpfe) handelt es sich um harmlose Fieberkrämpfe, die bevorzugt in einem Alter von fünf Monaten bis fünf Jahren auftreten. Rund vier Prozent aller Kinder in diesem Alter sind davon betroffen. Bei einem einfachen Fieberkrampf handelt es sich nie um einen Vorboten zu einer Epilepsie. Seltener sind komplexe Fieberkrämpfe. Das Risiko, später an einer Epilepsie zu erkranken liegt hier zwischen 3 bis 4 %. Bestehen allerdings familiäre Vorkommen einer Epilepsie oder eine vorbestehende Gehirnschädigung des Kindes, ist die Risikorate wesentlich höher und liegt bei 20 %.
Ursachen und Symptome von Fieberkrämpfen
- Infekte der oberen Luftwege, auch eine Mittelohrentzündung und eine Lungenentzündung
- Infekte des Magen-Darm-Trakts
- das Dreitagefieber
- Infektionskrankheiten wie Masern oder Röteln
- seltener nach Impfungen
Die Symptome sind verschieden, je nachdem ob es sich um einen einfachen oder einen komplexen Fieberkrampf handelt.
Einfache Fieberkrämpfe
Hat ein Kind Fieber über 38° Celsius, kann es einen sogenannten generalisierten Fieberkrampf bekommen. Das bedeutet: der ganze Körper den Kindes ist vom Krampfanfall betroffen. Das sieht ziemlich bedrohlich aus und macht den Eltern Angst, zumeist ist ein derartiger Anfall aber relativ harmlos. In der Regel dauert der Fieberkrampf ein paar Minuten, die Symptome sind: Muskelzuckungen, Augenverdrehen und manchmal gar Bewusstlosigkeit. Die Arme und Beine des Kindes versteifen sich und zucken krampfartig. So schnell wie der Anfall kommt ist er auch wieder vorbei. Danach ist das Kind oft geschafft und fällt in einen Dämmerzustand. Es wirkt verschlafen.
Komplexe Fieberkrämpfe
Bei komplexen Fieberkrämpfen ist die Symptomatik nicht durch Muskelzuckungen oder Augenverdrehen zu erkennen und der Krampf klingt auch nicht nach ein paar Minuten von selbst wieder ab sondern dauert über 15 Minuten. Es können neurologische Symptome und Anfallserien (mehr als vier Fieberkrämpfe innerhalb von 24 Stunden) auftreten.
Komplexe Fieberkrämpfe können vor allem dann auftreten, wenn es in der Familie bereits eine Epilepsiebelastung gibt oder das Kind eine vorbestehende Gehirnschädigung hat. Von komplexen Fieberkrämpfen spricht man auch, wenn das Kind unter fünf Monaten und über fünf Jahre alt ist. Ist das EEG nach einem Fieberkrampf auffällig, müssen die Ursachen weiter abgeklärt werden. Es könnte sich um eine Gehirnhautentzündung handeln. Dazu muss die Gehirnflüssigkeit untersucht werden, eine sogenannte Lumbalpunktion wird ausgeführt.
Behandlung, Therapie und Komplikationen
Bekommt das Kind den ersten Fieberkrampf, sind die Eltern meist nicht darauf vorbereitet. Fieberzäpfchen haben alle Eltern in der Hausapotheke, diese sollten auch verabreicht werden, damit die Reizung des Gehirns verringert werden kann. Weiters sind kalte Wadenwickel empfehlenswert. Unbedingt den Kopf des kleinen Erkrankten auf die Seite drehen. Epilepsiemedikamente sollten bei einfachen Fieberkrämpfen nicht angewendet werden. Aber sinnvoll ist es, ab einer Temperatur von über 38,5° Celsius fiebersenkende Mittel zu verabreichen, besonders wenn das Kind bereits Fieberkrämpfe hatte. Es gibt krampfmindernde Mikroeinläufe für Kleinkinder, die man notfalls im Hause haben sollte. Wenn das Kind zu Fieberkrämpfen neigt, werden diese gerne von den Ärzten verschrieben.
Es ist ratsam, immer ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, sprich einen Notarzt zu rufen. Selbst wenn ein Kind zu einfachen Fieberkrämpfen neigt, können die Ursachen dafür unterschiedlich sein. Das Kind wird oft für eine Nacht ins Krankenhaus zur Beobachtung eingewiesen. Da bei komplexen Fieberkrämpfen das Risiko einer späteren Epilepsie besteht, ist immer ein Arzt hinzuzuziehen.
Die meisten Fieberkrämpfe sind harmlos und klingen ganz von selbst wieder ab, die Prognose daher sehr positiv. Natürlich ängstigen sich die Eltern, darum kann eine ärztliche Hilfe durchaus auch zur Beruhigung beitragen. Ist das Kind älter als fünf Jahre, stellen sich die einfachen Fieberkrämpfe ganz von selbst ein. Auch die komplexen Fieberkrämpfe hinterlassen keine Folgeschäden. Lediglich bei etwa vier Prozent dieser Fälle handelt es sich um erste Anzeichen eine Epilepsie.
In seltenen Fällen kann es zu einer Geherinhautentzündung kommen, die unter Umständen äußerst tragisch verlaufen kann. Um ganz sicher zu gehen, ist immer ein Arzt zu konsultieren. Dauert der Fieberkrampf über 15 Minuten an, wird er eine Untersuchung der Hirnflüssigkeit anordnen. Diese ist bei Kindern relativ einfach, bringt aber eine sichere Diagnose.
Prävention und was ich selbst tun kann
Im Grunde ist die beste Vorbeugung, Kindern mit hohem Fieber fiebersenkende Mittel (Fieberzäpfchen) zu verabreichen. Gibt es Vorbelastungen auf Epilepsie in der Familie, kann dem Kind prophylaktisch ein Antiepiletkum gegeben werden. Das ist jeweils vom behandelnden Arzt zu entscheiden.
User Kommentare