Aus eigenem Antrieb erlernen Kinder im ersten bis zweiten Lebensjahr selbstständig ohne fremde Hilfe zunächst das Drehen, dann das Robben und Krabbeln und schließlich das freie Laufen. Im Laufe der Zeit kommen viele weitere körperliche Fähigkeiten, wie hüpfen, klettern oder Fahrrad fahren hinzu. Im wahrsten Wortsinn sind Fortschritte – gerade in den ersten Lebensjahren – nur mit ausreichender Bewegung möglich.
Runter vom Sofa – ab nach draußen
Durch zunehmenden Fernseh-, Computer- oder Spielekonsolenkonsum sowie einer damit häufig verbundenen ungesunden und übermäßigen Ernährung verkümmert der natürliche Bewegungsdrang von Kindern zunehmend. Natürlich erscheint eine Trickfilmserie oder das animierte PC-Spiel für den Nachwuchs zunächst einmal spannender als die Radtour oder der Spaziergang.
Kinder wissen noch nicht, was gut für sie und ihren Körper ist. Deshalb ist es Aufgabe der Eltern, ihre Kinder stets zu Bewegung, Sport und Spiel – idealerweise an der frischen Luft – zu bestärken. Zeigen Sie ihnen, wie viel Spaß ein gemeinsames Ballspiel macht, ein Besuch auf dem Abenteuerspielplatz oder bei schlechterem Wetter der Ausflug ins Schwimmbad!
Wichtig ist darüber hinaus, dass Sie selbst als gutes Vorbild vorangehen und zum Beispiel aktiv Sport treiben oder kürzere Wegstrecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß anstelle des Autos zurücklegen.
Welche Bewegung ist am sinnvollsten?
Wie und auf welche Arten sich Kinder bewegen ist dabei zunächst zweitrangig – Hauptsache aktiv. Im Kindergartenalter sind regelmäßige Betätigungen, wie springen, rennen, toben, klettern, fahren von Lauf- und Fahrrad, aber auch balancieren ausreichend.
Es sollte zudem immer möglich sein, auch in den Alltag Bewegungen einzubauen: Bereits ein Kind kann beispielsweise die Treppe benutzen und nicht den Aufzug.
Etwa ab dem Grundschulalter empfehlen Experten den Eintritt in einen Sportverein. Kinder sind nun in ihrer geistigen Entwicklung soweit, dass sie die Technik einer bestimmten Sportart erlernen können. Die Auswahl an Sportarten ist dabei heute sehr groß und orientiert sich im Idealfall an den Interessen und Wünschen der Kinder.
Ob es nun ein Mannschaftssport ist, wie Fußball oder Badminton, ein musikorientierter Sport, zum Beispiel Tanz- oder Ballettunterricht, oder ein Kampfsport, darunter Judo und Taekwondo, sollte der Nachwuchs selbst bestimmen können.
Auch schwimmen, reiten oder Inlineskaten kommen in Frage. Entscheidend ist, den Sport regelmäßig und intensiv auszuführen. Die Weltgesundheitsorganisation rät sogar, dass sich jedes Kind mindestens eine Stunde täglich so sehr bewegt, dass es ins Schwitzen kommt.
Viele Gründe, sich zu bewegen
Bessere Körperhaltung und Kondition
Wer sich ausreichend bewegt, legt den Grundstein für ein gesundes Leben. Eine ausreichende und dauerhafte Bewegung trägt nicht nur bei Erwachsenen dazu bei, die Muskeln zu kräftigen sowie die Knochen zu stärken und somit zu insgesamt einer besseren Körperhaltung und Kondition beizutragen.
Bessere Konzentrationsfähigkeit
Sind Kinder trainiert, fällt es ihnen durch ein gutes Körperbewusstsein auch leichter, in der Schule auf ihrem Stuhl sitzen zu bleiben. Auch die Konzentrations- und Lernfähigkeit wird deutlich gesteigert, genauso wie die Koordination und Geschicklichkeit. Nicht zuletzt ist dies auf die erhöhte Durchblutung, auch des Gehirns, zurückzuführen.
Gesündere Kinder
Kinder, die regelmäßig Sport treiben, sind in der Regel weniger krank als sogenannte Couch-Potatoes. Ihr Immunsystem ist gestärkt. Eltern wird es zudem freuen, wenn ihr ausgepowerter Nachwuchs schneller ein- und sogar durchschläft.
Bewegung macht gute Laune
Auch in emotionaler Hinsicht profitieren sportliche Kinder: Mit der Bewegung steigt die gute Laune. Ängste, Aggressionen oder Stress werden leichter abgebaut. Bei vielen Kindern wird der Ehrgeiz geweckt, wenn sie sich mit Freunden messen müssen: Wer schießt mehr Tore? Wer kann weiter springen? Auch dadurch kann das Selbstbewusstsein gestärkt werden.
Stoffwechsel wird angeregt
Ein weiterer positiver Bewegungseffekt wird durch die optimale Anregung des Stoffwechsels erzielt. Da Heißhungerattacken meist nicht aufkommen, können sich Fettreserven erst gar nicht aufbauen. Überflüssige Kalorien werden durch die Bewegung verbrannt. Das Risiko bereits im Kindes- oder erst im Erwachsenenalter übergewichtig zu werden, ist somit nur noch minimal.
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