Die Bereitschaft in Europa, sich impfen zu lassen, nimmt immer mehr ab. In Österreich liegt keine Impfpflicht vor, jedoch wird empfohlen, Kinder ab dem 3. Lebensmonat gegen bestimmte Krankheiten impfen zu lassen. Denn täglich kommen wir mit zahlreichen Viren und Bakterien in Berührung. Manche davon können schwere Infektionen und Krankheiten verursachen, wie zum Beispiel Masern, Tetanus, Kinderlähmung. Lebensgefährliche Komplikationen und Spätfolgen können dabei auftreten.
Gegen welche Krankheiten kann oder sollte das Baby geimpft werden?
In Österreich erhalten Kinder und Jugendliche Impfungen gegen bestimmte Infektionskrankheiten kostenlos. Somit werden die Kosten für Schutzimpfungen gegen folgende Erkrankungen übernommen:
- Diphtherie
- Keuchhusten
- Tetanus
- Kinderlähmung
- Hepatitis B
- Hämophilus influenzae Typ B
- HPV-Infektion - Humane Papillomaviren
- MMR (Masern, Röteln und Mumps)
- Meningokokken (Der Gruppe A,C,W135 und Y)
- Pneumokokken
- Poliomyelitis
- Rotavirus-Brechdurchfall
Die Impfimmunisierung gegen die genannten Krankheiten erfolgt zum Teil bereits im ersten Lebensjahr und wird in unterschiedlichen Abständen aufgefrischt. Viele Impfstoffe sind Kombinationsimpfstoffe, so dass mit einer einzigen Impfung eine Immunisierung gegen mehrere ansteckende Krankheiten erzielt werden kann.
Argumente für den Impfschutz
- Das Kind ist durch die Imfpungen bereits im Babyalter bestmöglichst vor gefährlichen Krankheiten geschützt.
- Impfstoffe gehören zu den sichersten Medikamenten und sind für Babys und Kinder gut verträglich. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten zu beobachten.
- Der erworbene Schutz vor einer gefährlichen Krankheit überwiegt das äußerst geringe Risiko von Impfschäden.
- Neben dem Schutz des Geimpften sollen Impfungen dabei helfen, gewisse Krankheiten ganz auszurotten.
- Eine Impfung stellt eine gute Möglichkeit dar, um das Immunsystem an einem harmlosen Gegner zu trainieren. Bei Infektionskrankheiten hingegen können Komplikationen auftreten, die sogar zum Tod führen können.
- Nicht nur der Individualschutz ist gegeben (das heißt, dass die geimpfte Person geschützt ist), auch für nicht geimpfte Personen stellt sie einen indirekten Schutz dar, da eine Verbreitung der Erreger verhindert wird.
Argumente gegen den Impfschutz
Kontra: Nebenwirkungen
Die Impfkritiker argumentieren, dass es – wenn auch selten – zu schweren Nebenwirkungen nach einer Impfung kommen kann, wie zum Beispiel zu Abzessen, Krampfanfällen, zu einem allergischen Schock oder Atemstillstand.
Ebenso wird behauptet, dass Impfungen das Immunsystem von Kindern schwächen und somit das Allergierisiko steigt.
Es gibt bis heute kaum unabhängige Studien über die Langzeitfolgen von Impfungen.
Kontra: Wirksamkeit
Die Impfkritiker zweifeln die Wirksamkeit von Schutzimpfungen generell an, da sie der Meinung sind, dass der nach einer Imfpung zu verzeichnende Anstieg der Antikörper im Blut nicht mit einem erworbenen Impfschutz gleichzusetzen ist.
Kontra: Sichere Impfstoffe?
Impfstoffe sind standardisiert, aber jeder Mensch reagiert unterschiedlich. Aus diesem Grund werden Impfstoffe von den meisten Menschen in der Regel gut vertragen, in einzelnen Fällen können sie jedoch durch die Zusatzstoffe im Impfserum zu allergischen Reaktionen führen.
Fazit
Empfehlenswert sind Impfungen gegen Krankheiten, die einen schweren Verlauf nehmen können, wie beispielsweise Diphtherie, Keuchhusten, Wundstarrkrampf, Hepatitis und Masern. Ob eine Impfung gegen Röteln, Windpocken und Mumps erforderlich ist, die im Kindesalter sehr selten zu Komplikationen führen, sollte jeder für sich entscheiden.
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