Schnell-Übersicht
- Was ist eine HPV-Infektion: Humane Papillomviren treten sehr häufig und vor allem bei Personen unter 30 auf. HPV zählt zu den Geschlechtskrankheiten.
- Symptome: Nicht immer lösen die Viren auch Beschwerden aus. In manchen Fällen bilden sich jedoch Feigwarzen im Genitalbereich und können Schmerzen verursachen.
- Ansteckung & Ursachen: HPV wird über direkten Hautkontakt mit den Schleimhäuten übertragen. Meist ist das während eines Geschlechtsverkehrs der Fall. Zur Übertragung muss ein Sexualpartner bereits das Virus intus haben.
- Behandlung: Mögliche Behandlungen beinhalten virustatische Salben, Lasertherapien, hochkonzentrierte Trichloressigsäure, sowie vorbeugende Impfungen.
- Mögliche Komplikationen: Wird eine Infektion chronisch, kann es zu einer krankhafen Veränderung der Zellen und somit bei Frauen auch zu Gebärmutterhalskrebs kommen.
- Vorbeugung: Wichtig ist es ein stabiles Immunsystem zu erhalten, wodurch der Körper sich selbst schützen kann. Dazu sollte man auf Rauchen verzichten, verwenden und regelmäßige Arztkontrollen wahrnehmen. Ebenfalls ist vorbeugend eine Impfung möglich.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine HPV Infektion?
Eine HPV-Infektion tritt sehr häufig auf. Ein Viertel aller Frauen unter 30 Jahren sollen laut Studien davon betroffen sein. Ältere Frauen sind seltener betroffen, ihr Immunsystem ist bereits angekurbelt und kann die Viren schneller bekämpfen. Auch Mädchen ohne ersten Sexualkontakt tragen keine HP-Viren in sich. Demnach ist eine HPV-Infektion in erster Linie - aber nicht ausschließlich - eine sexuell übertragbare Krankheit.
Drei von vier Österreichern bekommen irgendwann in ihrem Leben eine HP-Infektion. 90 Prozent der Erkrankungen heilen innerhalb weniger Monate aus.
Mit dem Virus können sich sowohl Männer als auch Frauen anstecken.
Manchmal kann die Infektion auch chronisch werden. Dann droht eine krankhafte Veränderung der Zellen. Dies führt im weiteren Verlauf zu Krebsvorstufen und unbehandelt kann sich daraus Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Aus diesem Grunde ist der in Österreich für alle Frauen empfohlene jährliche Krebsabstrich unbedingt ernst zu nehmen.
Wie wird HPV übertragen?
- sexueller Kontakt
- Hautkontakt
Die Ursachen für eine Erkrankung mit dem Humanen Papilloma-Virus liegen in der Erbsubstanz der Viren. Insgesamt existieren mehr als 100 Unterarten. Für das Immunsystem sind diese Viren aufgrund ihrer speziellen Beschaffenheit nur schwer zu erkennen. Aus diesem Grunde kann auch keine rechtzeitige Bekämpfung durch das Immunsystem einsetzen.
Eine Ansteckung erfolgt über den Kontakt mit der Haut oder mit den Schleimhäuten.
Da es sich bei einer HPV-Infektion auch um eine sexuell übertragbare Krankheit handelt, gilt dieser Weg der weiteren Verbreitung ebenfalls als gesichert. Finden sich bei einer Frau HP-Viren, wird in 70 Prozent der Fälle auch der Partner positiv darauf getestet.
Doch nicht alle HP-Viren übertragen sich durch Geschlechtsverkehr. Bereits Hautkontakte reichen für eine Infektion aus. Auch eine infizierte Mutter kann bereits ihren Säugling durch die natürliche Geburt anstecken. Diese einfachen Wege der Übertragung erklärt auch die hohe Durchseuchungsrate in der Bevölkerung.
Symptome einer HPV-Infektion
- Feigwarzen
- Gebärmutterhalskrebs
Der Großteil der HP-Viren lösen keinerlei Beschwerden aus. Aus diesem Grunde verläuft die Erkrankung in der Regel unbemerkt.
Manchmal bilden sich jedoch sogenannte Feigwarzen im Genitalbereich, die der Frauenarzt bei seiner Untersuchung erkennt und auch behandelt. Diese Warzen sind einige Millimeter groß und gutartig.
Bei einem starken Immunsystem können die Warzen auch von allein wieder verschwinden. Meistens müssen sie jedoch entfernt werden. Manchmal finden sich die kleinen Warzen auch im Bereich des Kopfes und des Halses. Auch hier kann es in einzelnen Fällen zu tumorösen Veränderungen kommen. Am häufigsten finden sich die Warzen jedoch im Bereich der Scheide oder auf dem Penis.
In einigen Fällen, wenn HP-Viren der Hochrisiko-Gruppe vorliegen, kann sich im Laufe der Zeit bei Frauen ein Zervixkarzinom entwickeln. Diese Krebserkrankung des Gebärmutterhalses ist sehr bösartig und es gilt, sie frühzeitig zu erkennen. Aus diesem Grunde sind die regelmäßigen Besuche beim Frauenarzt Pflicht. Anhand eines Abstriches vom Gebärmutterhals wird im Labor geprüft, ob sich die Schleimhaut bereits verändert hat oder nicht. Ist dies der Fall, sind weitere Schritte nötig.
Untersuchungen und Diagnose
Die Diagnose HPV-Infektion wird vom Arzt gestellt. Er erkennt die typischen Warzen in der Regel sofort.
Mit Hilfe eines Essigtestes lassen sich auch unscheinbare Veränderungen der Haut sichtbar machen. Um sicher zu gehen, dass noch keine Krebserkrankung vorliegt, wird der Arzt einen Abstrich der Schleimhaut oder eine Gewebeprobe entnehmen. Der Nachweis der Virus-DNA im Labor gilt als Standardverfahren bei der Sicherung der Diagnose vom Humanen Papilloma-Virus. Anhand einer Polymerasekettenreaktion können selbst geringste Mengen des HP-Virus nachgewiesen werden.
Fällt die Diagnose positiv aus, heißt das nicht, dass auch tatsächlich eine HPV-Erkrankung vorliegen muss. Schließlich können die Viren auch lange Zeit inaktiv im Körper bleiben. Und genau hier liegt die Gefahr. Ein früherer Befall mit HP-Viren kann später zu Gebärmutterhalskrebs führen. In Österreich gibt es mindestens 400 Fälle pro Jahr und mehr als 4.000 Frauen müssen sich aufgrund einer Krebsvorstufe einer Operation unterziehen.
Da Gebärmutterhalskrebs die zweithäufigste Krebserkrankung weltweit ist, ist es extrem wichtig, eine Diagnose so früh wie möglich zu sichern. Durch regelmäßige gynäkologische Kontrollen über den bekannten Pap-Test können bereits Krebsvorstufen erkannt und entsprechend behandelt werden.
Behandlung und Therapie
- Virustatische Salben
- Lasertherapie
- hochkonzentrierte Trichloressigsäure
- vorbeugende Impfungen
In der Regel heilt eine HPV-Erkrankung ohne größere Probleme aus. Dies kann einige Monate oder auch anderthalb Jahre dauern. Regelmäßige Kontrollen beim Frauenarzt sind wichtig.
Virustatische Salben können das Virenwachstum verhindern. Bewährt haben sich auch die Lasertherapie oder die Behandlung mit hochkonzentrierter Trichloressigsäure. Dennoch besteht die Gefahr, dass es zu einem Rückfall kommt und die HPV-Infektion zum gefürchteten Krebs führt.
Daher empfiehlt der Oberste Sanitätsrat für alle österreichischen Mädchen zwischen neun und 17 Jahren eine vorbeugende Impfung. Auch Knaben können geimpft werden. Aktuell sind zwei Impfstoffe zugelassen. Wie bei jeder Impfung kann es zu Nebenwirkungen kommen, die schwerwiegend sein können. Auch gilt es nicht als gesichert, dass eine Impfung wirklich vor Krebs schützt.
Hier müssen die Ergebnisse der Langzeitstudien abgewartet werden. Wichtig: Die Impfung hilft nur vorbeugend. Bereits bestehender Krebs oder Krebsvorstufen können nicht behandelt werden. Der männliche Partner braucht bei einer Erkrankung nicht behandelt werden. Auch bei ihm heilt in den überwiegenden Fällen innerhalb mehrerer Monate von allein aus. Dennoch weisen Studien darauf hin, dass das konsequente Benutzen eines Kondoms bei der Frau sogar das Abheilen von Krebsvorstufen am Gebärmutterhals bewirken kann.
Prävention und was ich selbst tun kann
- nicht rauchen
- auf das Immunsystem achten
- Kondome verwenden
- regelmäßige Arztkontrollen
- Impfung
Forscher haben herausgefunden, dass Raucherinnen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besitzen. Aus diesem Grunde sollten Frauen nach Möglichkeit auf das Rauchen verzichten.
Ein geschwächtes Immunsystem ist für eine HPV-Infektion ebenfalls leichter empfänglich. Demnach sollte eine gesunde Ernährung mit viel Bewegung und viel Schlaf an erster Stelle stehen.
Da es sich bei einer HPV-Infektion um eine sexuell übertragbare Krankheit handelt, kann die Verwendung eines Kondoms zumindest ein wenig helfen. Einen hundertprozentigen Schutz vor HP-Viren bietet diese Praktik jedoch nicht. Der Grund: Auch Körperstellen außerhalb des Genitalbereiches können als Infektionsquelle dienen. Einige Wissenschaftler haben auch herausgefunden, dass Frauen von beschnittenen Männern ein geringeres Risiko besitzen, an einer HPV-Infektion zu erkranken.
Da sich die HP-Viren praktisch fast überall am Körper aufhalten können, stehen ein gestärktes Immunsystem sowie regelmäßige Kontrollen beim Frauenarzt an erster Stelle. In Österreich wird seit 2007 die vorbeugende Impfung empfohlen. Die Abwägung von Nutzen-Risiko sollte individuell und im Gespräch mit dem Arzt erfolgen. Je mehr Menschen sich jedoch impfen lassen, desto mehr kann eine Herdenimmunität aufgebaut werden.
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