Legionärskrankheit (Legionellose)

Bei der Legionellose handelt es sich um eine durch Bakterien (Legionellen) ausgelöste Krankheit, bei der es zu einer starken Lungeninfektion kommen kann. 2018 starben in Österreich zehn Menschen daran.

Legionärskrankheit Das Fieber kann bei Legionellose den Körper auf Temparaturen über 40°C treiben. (Foto by: svyatoslavlipik / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist die Legionärskrankheit?
    Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion mit Legionellen, welche meldepflichtig sind.
  • Ursachen
    Die Bakterien werden vom Menschen durch Aerosole (kleine Wassertropfen in der Luft) eingeatmet und können so die Atemwege befallen.
  • Symptome
    Oftmals kommt es hohem Fieber, Schüttelfrost, Reizhusten und Brustschmerzen, aber auch Durchfall ist möglich.
  • Behandlung
    Legionellen werden mit speziellen Antibiotika bekämpft, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden müssen.
  • Komplikationen
    Die durch die Legionellen ausgelöste Lungenentzündung ist vor allem für chronisch erkrankte Personen, sowie für ältere Menschen höchst gefährlich und kann tödlich enden.

Was ist die Legionärskrankheit?

Diese Infektion wird durch die sogenannten Legionellen (Gattung Legionella) ausgelöst und wurde erstmals 1976 diagnostiziert. Meist verursacht diese Infektion eine schwere Lungenkrankheit und kann auch tödlich enden. Zwischen 2013 und 2018 gab es einen starken Anstieg an Legionellose-Fällen. 2018 gab es noch ganze zehn Todesfälle durch diese Infektion.

Der starke Anstieg in den Zahlen ist teilweise auf die elektronische Labormeldeverpflichtung zurückzuführen, welche es seit 2014 gibt. Auch wird ein Zusammenhang mit der Klimaerwärmung vermutet, welche die Entstehung der Bakterien zu fördern scheint.

Betroffen sind meist vor allem ältere Personen und jene mit chronischen Erkrankungen, die bereits ein geschwächtes Immunsystem aufweisen. Auch Chemo- und Kortisontherapien erhöhen das Risiko merklich. Statistisch sind Männer  häufiger betroffen als Frauen.

Ursachen von Legionellose

Die Infektion mit den Bakterien erfolgt meist durch das Einatmen feiner Wassertröpfchen (=Aerosole) in denen die Erreger enthalten sind. Gefährdet sind vor allem immunschwache Personen, Personen mit einer chronischen Lungenkrankheit, sowie auch Raucher. Kein gesundheitliches Risiko besteht hingegen beim Trinken von Wasser, in welchem sich Legionellen befinden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wird ausgeschlossen.

Legionellen vermehren sich meist bei Temperaturen zwischen 25 °C und 45°C, sterben jedoch bei Temperaturen über 60 °C ab, können also durch das  Aufkochen von Wasser abgetötet werden.

Oftmals vermehren sich Legionellen in komplexen Wassernetzten oder auch Wasserversorgungsanlagen und anderen Symstemen wie:

  • Krankenhäusern
  • Pflegeheimen
  • Bädern
  • Kühltürmen
  • Whirlpools
  • Dekobrunnen
  • Autowaschanlagen
  • Thermalquellen

Symptome

Tritt der Fall einer Infektion mit Legionellen ein, dann brechen die ersten Symptome meist nach einer Inkubationszeit von zwei bis zehn Tagen aus.

Symptome auf die man achten muss:

  • Fieber (oft über 40°C)
  • Schüttelfrost
  • Atemnot
  • Reizhusten
  • Brustschmerzen
  • Druchfall
  • Übelkeit

Nebenher kann es auch oftmals zu einer atypischen Lungenentzündung kommen, die sich vor allem durch einen trockenen Husten begleitet wird. Auch typisch sind:

Das Pontiac-Fieber

Neben der Legionärskrankheit, können Legionellen auch das sogenannte Pontiac Fieber auslösen. Jedoch kommt es hierbei „nur“  zu grippeähnlichen Symptomen ohne in eine Lungenentzündung auszuarten. Diese Infektion verläuft also harmloser und ist meist auch leichter auskuriert.

Legionärskrankheit Die Übertragung kann nicht durch das Trinken von unreinem Wasser erfolgen, sondern über Aerosole (Foto by: simply / Depositphotos)

Untersuchung und Diagnose

Ein ausführliches Gespräch zur Krankengeschichte (Anamnese) ist bei einem Verdacht auf die Legionärskrankheit besonders wichtig. Vor allem die bisherigen Aufenthaltsorte geben oftmals einen kleinen Hinweis. Nach Sammlung der Informationen kommt es dann zu einer körperlichen Untersuchung des Körpers, allem voran der Lunge und dem Rachenraum.

Für einen stichfesten Hinweis auf Legionellose ist jedoch ein Labortest von Urin, Blut oder Rachenabstrich notwendig. Auch eine Lungenspiegelung oder eine Entnahme von Gewebeproben kann in ein Labor geschickt werden. Ist der Befund anschließend positiv auf Legionellen, dann wird dieser Vorfall vom Labor gemeldet.

Behandlung und mögliche Komplikationen

Wird eine Legionärskrankheit festgestellt, ist es wichtig so bald als möglich mit der Behandlung anzufangen um mögliche Risiken zu vermeiden. Vor allem ältere Menschen und jene mit chronischen Erkrankungen können an einer Infektion mit Legionellen auch tödlich erkranken.

Die meisten Ärzte/Ärztinnen werden eine bestimmte Art von Antibiotika einsetzen um die Bakterien im Wachstum zu hemmen und Keime direkt abzutöten. Der Einsatz von speziell geeigneten Antibiotika ist wichtig, da die Erreger gegen die durchschnittlich gebräuchlichen Arten oftmals schon resistent sind.

Eine Antibiotikatherapie geht meist über zwei bis drei Wochen und bei rechtzeitige Beginn können schwerere Folgen und Komplikationen vermieden werden. Wie gut die Heilungschancen eines Patienten stehen, hängt auch sehr vom vorhergehenden Allgemeinzustand ab und wie weit die Legionärskrankheit zum Zeitpunkt der Therapie vorangeschritten ist.

Statistisch sterben bis zu 10% von vorher gesunden Menschen an der Infektion und sogar 80% jener, die zuvor bereits an einer Herz- oder Lungenkrankheit litten.

Die Symptome der Legionärskrankheit wie Fieber und Schmerzen können mit gebräuchlichen Schmerzmitteln wie Paracetamol gelindert werden.

Vorbeugung und was man selbst tun kann

Es ist möglich eine Legionärskrankheit vorzubeugen und sich vor möglichen Erregern zu schützen. Wichtig ist es Hauseigene Warmwasseranlagen regelmäßig zu warten. Legionellen vermehren sich nur in warmem Süßwasser bei Temperaturen zwischen 20 und 55 Grad Celsius. Unter 20 Grad können sie sich  zwar nicht mehr vermehren, jedoch können sie nur ab einer Temperatur von 60°C abgetötet werden. Auch Chlor tötet die Bakterien ab.

Was man selbst tun kann:

  • Klimaanlagen regelmäßig warten und reinigen
  • In Hotels die Duschen vor einer Erstbenutzung mit heißem Wasser durchlaufen lassen (dabei unbedingt den Raum verlassen)
  • Luftbefeuchter regelmäßig reinigen
  • Inhalatoren regelmäßig reinigen und trocken lagern

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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 14.09.2020
Überarbeitet am: 08.01.2021

Quellen:

Informaitonsportal https://www.apotheken-umschau.de/legionaerskrankheit (Aufruf: 14.09.2020)

Informaitonsportal https://www.netdoktor.de/krankheiten/legionaerskrankheit/ (Aufruf: 14.09.2020)

Informaitonsportal https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/legionellen/tab/1/(Aufruf: 14.09.2020)

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