Entdeckung der Bachblüten
Das Bachblüten-Konzept entwickelte der Mikrobiologe Edward Bach. Er war Anfang des 20sten Jahrhunderts am Royal London Homoepathic Hospital tätig. Bach arbeitete intensiv mit der Homöopathie - davon inspiriert fand er 38 Blütenmittel, die den emotionalen Störungen wie Überempfindlichkeit, Depression, Einsamkeit oder Angst entsprachen.
Die 38 Bach-Blüten-Konzentrate sind wässrige Auszüge der Blüten von 38 wildwachsenden Pflanzen und Bäumen. Nimmt man gegen eine bestimmte emotionale Störung nun das dafür vorgesehen Mittel, kann dies, so Bach, die Störung sowie die daraus resultierenden körperlichen und psychischen Beschwerden beseitigen.
Herstellung
Bachblütenprodukte werden ähnlich homöopathischen Mitteln hergestellt: Die frischen Blüten werden erst in Quellwasser eingelegt und dann mit Alkohol (gleicher Teil wie Wasser) versetzt. Diese Urtinktur, die je nach Pflanze entweder nach der Sonnen- oder der Kochmethode zubereitet wird, wird nun 1:240 verdünnt, um dann als eigentliche Blütenessenzen weiterverwendet werden zu können.
Der pharmakologische Aspekt ist dem der homöopathischen Mitteln quasi gleichgesetzt – beide sind entsprechend verdünnt und beide Lehren behaupten, die „schwingende“ Energie der verwendeten Substanzen sei gewährleistet. Homöopathen allerdings sehen in den Blütenmitteln keine Ähnlichkeit zu ihren Präparten, denn Blütenmittel werden schließlich nicht geschüttelt und es wird nicht Ähnliches mit Ähnlichem behandelt.
Bachblüten sind oft in Apotheken frei erhältlich, doch sollte vor der Einnahme ein ausgebildeter Bachblüten-Therapeut aufgesucht werden. Er versucht im Patientengespräch das Problem zu ermitteln, und das bestehende emotionale Ungleichgewicht mit dem dafür entsprechenden Bachblütenmittel zu behandeln. Doch auch gesunde Menschen können prophylaktisch Bachblütenmittel verwenden.
Einteilung der Blüten-Essenzen
Die 38 Blüten-Essenzen teilte Bach in sieben Gruppen ein, nach den Problemen, die sie behandeln sollen:
- Bei allgemeiner Gleichgültigkeit: Clematis, Geißblatt, Heckenrose, Olive, Weiße Kastanie, Senf, Kastanienknospen
- Bei Verzagtheit und Verzweiflung: Kiefer, Lärche, Föhre, Ulme, Esskastanie, Weide, Eiche, Holzapfel, Stern von Betlehem
- Bei Einsamkeit: Sumpfwasserfeder, Drüsentragendes Springkraut, Erika
- Bei Unsicherheit: Weißbuche, Stechginster, Einjähriges Knäuel, Bleiwurz, Enzian, Waldtrespe
- Gegen Angst: Rote Kastanie, Gefleckte Gauklerblume, Gelbes Sonnenröschen, Kirschpflaume, Espe
- Bei Überempfindlichkeit und Beeinflussbarkeit: Kleiner Odermenning, Stechpalme, Walnuss, Tausendgüldenkraut
- Bei übertriebener Fürsorglichkeit: Wein, Buche, Quellwasser, Eisenkraut, Zichorie
Bachs Universalmittel "Rescue"
Dieses Universalmittel besteht aus fünf Blütenmittel - Kirschpflaume, Clematis, Gelbes Sonnenröschen, Stern von Betlehem und Springkraut und soll Hilfe bei Angstzuständen, Panik oder Trauerfällen bieten und beruhigen.
Tatsächliche Wirkung
Es wurden bereits mehrere Studien zur Wirksamkeit der Bachblüten durchgeführt, die allesamt keinerlei Wirkung bei Beschwerden oder gar Heilung von Erkrankungen nachweisen können. Da die Blütenessenzen derart verdünnt sind, kann auch keine physiologische Wirkung erwartet werden.
Eine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus ist also nicht bestätigt worden. Da der Placeboeffekt nicht zu unterschätzen ist, werden Behandlungen manchmal von den Krankenkassen übernommen.
Dr. Edward Bach sagte: "Ohne Änderung der inneren Einstellung, innere Ruhe und Glücklichsein gibt es keine wirkliche Heilung." Also können Bachblüten als Ergänzung und Unterstützung zur Behandlung von Beschwerden verwendet werden und sollten nicht als alleiniges Mittel zur Heilung eingesetzt werden.
Fazit
Wissenschaftlich ist eine Wirksamkeit von Bachblüten sozusagen unplausibel, sie laufen dem heutigen Wissenstand zuwider. Doch helfen die als pseudowissenschaftlich bezeichneten Prinzipien der Bachblüten-Methode auf Placebo-Basis, darum werden sie in manchen Fällen sogar von den Krankenkassen anerkannt.
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