Folgende Faktoren tragen dazu bei, dass das Kind die Nacht trocken übersteht:
- Eine gesunde Einstellung zum Sauberwerden des Kindes
- Konsequenz
- Geduld
- Manchmal ist jedoch auch ärztliche Hilfe notwendig.
Ab wann ohne Windel?
Zunächst geht es darum, den richtigen Zeitpunkt für das nächtliche Trockenwerden zu erkennen. Ein Dreijähriger, der tagsüber keine Windel mehr braucht, muss nachts längst nicht trocken sein. Zwar kommen einige Kindergarten-Anfänger schon vollständig ohne Windel aus. Bei anderen dauert dieser Schritt länger. Von Enuresis spricht man erst, wenn das Kind mit 5 Jahren die Nacht nicht zuverlässig durchhält. Gewisse Situationen, beispielsweise
- Stress mit Freunden
- Streitereien in der Familie
- eine Erkältung
können aber auch dann noch ab und zu zu einem kleinen Malheur führen.
So gelingt es mit dem Trockenwerden
Ohnehin spielen mehrere Faktoren bei der Entwicklung der Sauberkeit eine große Rolle. Zum einen dauert es einige Jahre, bis das Gehirn und die Blase so koordiniert sind, dass das Kind beim nächtlichen Harndrang aufwacht. Zum anderen nehmen Kinder psychische Reize viel intensiver wahr, als allseits angenommen wird. So ist es kein Wunder, dass sich die innere Einstellung der Eltern zum Thema Bettnässen auf das Kind überträgt. Reagieren Eltern gestresst oder gar zornig, ängstigt sich das Kind. Hierdurch kann der Harndrang viel häufiger auftreten, ohne dass die Blase allzu stark gefüllt ist. Dies wiederum verunsichert das Kind.
Eltern ruhig und geduldig bleiben
Ebenso wenig hilft es, dem Kind nach dem Einnässen zu drohen oder es mit Befehlen zum abendlichen Toilettengang zu beordern. Ausscheidungen können nicht unter Zwang abgegeben werden. Wichtiger ist, dass die Eltern ruhig und geduldig bleiben. Dennoch ist es sinnvoll, das Kind vor dem Zubettgehen an den Gang zur Toilette zu erinnern. Je nachdem, welche abendlichen Rituale sich eingestellt haben, kann auch ein späteres kurzzeitiges Aufstehen zum Austreten sinnvoll sein.
Dem Kind Zuwendung und Aufmerksamkeit schenken
Eltern sollten stets daran denken, dass nicht nur sie, sondern hauptsächlich die betroffenen Kinder selbst über ihr Einnässen unglücklich sind. Wird das Thema zu sehr dramatisiert, können sich spätere psychische Störungen und Verluste des Selbstwertgefühls einstellen. Bettnässende Kinder benötigen sehr viel Zuwendung und Aufmerksamkeit. Ehrliche Gespräche sollten regelmäßig geführt werden. Die Eltern besitzen nämlich eine Vertrauensstellung bei den Kleinen. Diese sollten sie nicht verspielen.
Gespräche mit dem Kind
Manchmal lösen bestimmte Situationen das Bettnässen bei Kindern aus. So können familiäre Veränderungen wie die Erwartung eines Geschwisterchens, die Scheidung der Eltern oder der Tod eines nahen Verwandten das Kind in alte Verhaltensmuster zurückfallen lassen. Je vertrauensvoller das Verhältnis zwischen dem Kind und seinen Eltern ist, desto einfacher lassen sich solche Ursachen aufdecken. Dem Entwicklungsstand des Kindes angepasste Gespräche helfen bei der Lösung und Verarbeitung des Problems.
Keine Drohungen!
Einige Eltern drohen bettnässenden Kindern mit dem Entzug von Spielzeug und familiären Unternehmungen oder sie blockieren Kontakte mit Freunden. Dies alles sind keine geeigneten Maßnahmen, um das Kind zum Trockenwerden anzuregen. Vielmehr drohen schwere Entwicklungsstörungen.
Kleine Belohnungen
Wenngleich nachfolgende Methode von einigen Fachleuten abgelehnt wird, hat sie schon bei manchem Kind innerhalb kürzester Zeit gewirkt. Eine Belohnung für jede trockene Nacht spornt das Kind an, weitere Nächte durchzuhalten. Allerdings sollte es bei kleinen Anerkennungen bleiben, ansonsten wird sich das Kind den Status des trockenen Kindes alsbald erkaufen.
Erinnerungen an den Toilettengang
Im Handel werden sogenannte Klingelhosen und Klingelmatratzen angeboten, die das Kind an den Toilettengang erinnern sollen. Sie geben dann ein Signal ab, wenn die erste Feuchtigkeit ins Gewebe gedrungen ist. Wie hilfreich derartige Produkte wirklich sind, ist sehr umstritten.
Einen Arzt aufsuchen
Macht das Kind auch mit 5 Jahren noch regelmäßig ins Bett, wird es Zeit, einen Arzt aufzusuchen. Erster Ansprechpartner kann der Kinderarzt sein. Er wird beurteilen, bei welchem Facharzt das Kind am besten aufgehoben ist. Möglicherweise ist eine psychologische Betreuung angezeigt. Manchmal ist eine Hormonstörung für das nächtliche Einnässen verantwortlich. In diesen Fällen sowie bei anderen Erkrankungen kann eine medikamentöse Behandlung notwendig sein. Allerdings sollten in jedem Fall die Vorteile gegen die Risiken abgewogen werden.
Fazit
Letztlich gilt es also, dem Kind zu vermitteln, dass Eltern und Geschwister zu ihm halten. Ein geduldiger und ruhiger Umgang erleichtern das nächtliche Trockenwerden. Nässt das Kind mit 5 Jahren dennoch ein, sollte ein Arzt konsultiert werden.
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