Das Frühchen kennenlernen
Wenn Sie Ihr Baby das erste Mal im Brutkasten sehen, werden Sie sicherlich überwältigt sein. Einerseits von all den medizinischen Geräten, Schläuchen und Geräuschen, die Ihrem Baby dabei helfen, einen guten Weg ins Leben zu finden.
Andererseits davon, dass das zarte kleine Wesen im Brutkasten Ihr Baby ist, das bis vor wenigen Stunden noch in Ihrem Bauch gelebt hat. Zu den freudigen Gefühlen über die Geburt Ihres Baby mischen sich aber traurige und vielleicht sogar wütende Gedanken, dass Ihr Baby nicht länger im geschützten Mutterleib bleiben konnte und einen so schwierigen Start ins Leben haben musste.
Lassen Sie all diese Gefühle zu und wenden Sie sich an Ärzte oder Pfleger, wenn Sie zusätzliche Unterstützung für sich benötigen.
Frühchen im Brutkasten
Je früher Ihr Baby zur Welt gekommen ist, desto intensiver muss es medizinisch behandelt werden. Um Ihrem Baby Bedingungen zu bieten, die denen im Mutterleib besonders ähnlich sind, wird es in einen Brutkasten gelegt. Die dort eingestellte Temperatur gleicht der im Mutterleib, so dass sich Ihr Baby sicher und geborgen fühlt und sich optimal entwickeln kann. Meist werden Decken und Kissen in den Brutkasten gelegt, so dass Ihr Baby ähnliche Begrenzungen wie im Mutterleib erfährt und sich gemütlich einkuscheln kann.
Medizinische Behandlung
Vermutlich benötigt Ihr frühgeborenes Baby medizinische Hilfe bei seinem Start ins Leben. Da Frühchen noch nicht ausreichend selbst atmen können, werden sie dabei unterstützt: Vielleicht reicht Ihrem Baby eine leichte Atemhilfe aus. Sehr junge Frühchen müssen meistens intubiert beatmet werden; sobald die Ärzte feststellen, dass Ihr Frühchen besser eigenständig atmen kann, wird die Beatmung sofort reduziert.
Ihr Baby ist an einen medizinischen Überwachungsmonitor angeschlossen, mit Hilfe dessen Ärzte und Pfleger jederzeit den Zustand Ihres Babys kontrollieren und beobachten können. Vermutlich benötigt Ihr Baby auch medikamentöse Unterstützung, die Ihnen von den behandelnden Ärzten erklärt wird.
Eltern und Ihr Frühchen
Bitten Sie die Pfleger frühzeitig darum, Ihnen zu zeigen, wie Sie Ihr frühgeborenes Baby im Brutkasten berühren und streicheln können. Körperkontakt und die Anwesenheit der Eltern helfen Ihrem Frühchen dabei, sich optimal zu entwickeln.
Wahrscheinlich können Sie bereits wenige Tage nach der Geburt Teile der Pflege wie beispielsweise das Wickeln oder Eincremen selbst übernehmen und Ihr Baby vielleicht sogar schon füttern. Für die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind ist das "Känguruhen" besonders wichtig: Dabei wird das nackte Baby auf die nackte Brust der Mutter oder des Vaters gelegt.
User Kommentare