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- Was ist ein Hämatom: Bei einem Hämatom handelt es sich um eine Ansammlung von Blut. Dies entsteht, sobald Blut aus den verletzten Blutgefäßen in das umliegende Gewebe austritt.
- Symptome: Erkennbar sind Hämatome an der Schwellung, einer rot-bläulichen Verfärbung und einhergehenden Schmerzen.
- Ursache: Im Regelfall entsteht ein Hämatom aufgrund verletzter Blutgefäße, etwa als Folge eines Unfalls oder bei Quetschungen und Stößen
- Behandlung: Die erste Behandlung erfolgt nach der PECH-Regel. PECH steht für Pause, Eis, Compression und Hochlagern. Weiteres gibt es Salben und Schmerzmittel.
- Weitere Komplikationen: Bleibt ein Bluterguss unerkannt oder unbehandelt, führt ein Gefäßriss zumeist zu Schockzuständen, die lebensbedrohlich sind.
- Vorbeugung: Die beste Vorbeugung ist Vorsicht und eine rechtzeitige Untersuchung durch einen Arzt, sollte es Unsicherheiten geben.
Inhaltsverzeichnis
Unterschiedliche Formen von Blutergüssen
Unter der Haut
Dazu zählt der Bluterguss direkt unter der Haut, das ebenso als subkutanes Hämatom bezeichnet wird.
Im Muskelgewebe
Weiterhin gibt es das intramuskuläre Hämatom, das innerhalb des Muskelgewebes auftritt.
In der Knochenhaut
Das periosteale Hämatom ist als Bluterguss in der Knochenhaut bekannt.
Im Kopfbereich
Darüber hinaus können sich Hämatome ebenfalls im Kopfbereich bilden. Zum einen ist das epidurale Hämatom weit verbreitet. Dies ist ein Bluterguss zwischen der harten Hirnhaut sowie der Knochenhaut des Schädelknochens.
Seltener Tritt ein subdurales Hämatom auf. Hierbei handelt es sich um einen Bluterguss zwischen der harten Hirnhaut und der "Spinnengewebshaut". Dies ist eine Bindegewebsschicht, welche die Gehirnfurchen- und Windungen umfasst.
Die Ursachen für Hämatome
Unfall, Quetschungen, Stöße
Im Regelfall entsteht ein Hämatom aufgrund verletzter Blutgefäße, etwa als Folge eines Unfalls oder bei Quetschungen und Stößen.
Sobald die betroffenen Blutgefäße reissen, tritt Blut in das umliegende Gewebe oder in eine Körperhöhle aus. Angesichts dessen bilden sich Hämatome unter der Haut sowie in Organen.
Medikamente
Weitere Ursachen sind vor allem Blut verdünnende Arzneimittel, etwa Acetylsalicylsäure oder Phenprocoumon. Sie erhöhen das Risiko von Blutergüssen deutlich.
Ursachen für Hämatome ohne einen ersichtlichen Grund
Bilden sich vermehrt Hämatome, ohne einen ersichtlichen Grund, steckt zumeist eine Blutgerinnungsstörung dahinter.
Zahlreiche Menschen leiden unter einer angeborenen Störung der Blutgerinnung (Blutererkrankung). Personen, die von dieser Erkrankung betroffen sind, erhalten besonders rasch Blutergüsse sowie weitere Blutungen.
Operation, Geburt, Kaiserschnitt
Insbesondere nach einer Operation oder infolge einer Geburt (Kaiserschnitt) bilden sich häufig Hämatome an den jeweiligen Stellen.
Durch eine Spritze
Ein Bluterguss kann ebenso durch eine Spritze, etwa bei einer Blutabnahme entstehen.
Hämatome in der Schwangerschaft
Prinzipiell entstehen Blutergüsse aufgrund eines Sturzes oder Aufpralls. Allerdings kann es in der Schwangerschaft durch unterschiedliche Begebenheiten ebenso zu Hämatomen kommen. Sie treten gelegentlich auf und machen sich durch Blutungen bemerkbar.
Je nachdem, an welcher Stelle der Bluterguss liegt, kann er zu diversen Beschwerden bis hin zur Fehlgeburt führen.
Zumeist bildet sich das Hämatom nach wenigen Wochen selbst zurück. Jedoch ist es in dieser Zeit enorm bedeutsam, sich zu schonen.
Bei der Behandlung ist Ruhe sowie wenig Belastung elementar, um das Ungeborene nicht zu gefährden.
Gebärmutter-Hämatom
Ein Gebärmutter-Hämatom tritt in der Regel bis zur zwölften Schwangerschaftswoche auf und zeichnet sich durch Schmierblutungen sowie Blutungen aus. Die Stärke der Blutung ist von Frau zu Frau unterschiedlich.
Charakteristisch sind ebenso Schmerzen im Unterleib sowie ein harter Bauch. Aufgrund dessen ist es empfehlenswert, bei diesen Symptomen einen Mediziner zu konsultieren.
Bei einem Hämatom in der Gebärmutter sollten Schwangere auf Geschlechtsverkehr, Sport sowie anstrengende Tätigkeiten verzichten. Im Regelfall erfolgt ein stationärer Aufenthalt in einer Klinik, um den Verlauf des Hämatoms besser beobachten zu können.
Schwangere mit einem Hämatom sind während dieser Zeit arbeitsunfähig. Zur Behandlung verordnet der Mediziner zumeist Magnesium oder Mineralien. Gynäkologen verabreichen in vielen Fällen Progesteron. Dies soll dabei helfen, die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten.
Symptome bei Hämatomen
Zu den charakteristischen Symptomen bei Blutergüssen zählen:
- Schwellungen
- Schmerzen
- Hautverfärbungen
Allerdings ist es ausschlaggebend, wie kräftig die Gefäßverletzung ist und in welchem Bereich sie auftritt. Wenn der Bluterguss aufgrund einer mäßigen und sickernden Blutung entsteht, setzen die Beschwerden deutlich später ein. Kam es zu starken Einblutungen, machen sich die Schmerzen bereits kurz nach dem Ereignis bemerkbar.
Hämatome, die direkt unter der Hautoberfläche liegen, führen innerhalb weniger Stunden zu den ersten Beschwerden. Dabei kommt es zu einer rot-bläulichen Verfärbung. Diese geht mit einer druckschmerzhaften Schwellung einher.
Befindet sich der Bluterguss tiefer, treten weder Hautverfärbungen noch Schwellungen auf. Trotz dessen verursacht das Hämatom kräftige Schmerzen, weil der Bluterguss tiefer liegende Gewebeschichten zusammenstaucht. Andererseits kann das Hämatom ebenso gegen umliegende Strukturen, wie etwa Knochen drücken. Kommt es in dem Fall überhaupt zu Hautverfärbungen oder Schwellungen, treten diese erst nach wenigen Tagen auf.
Die Diagnose bei Hämatomen
Bei einem Bluterguss ergibt sich die Diagnose anhand des Unfallhergangs sowie des Beschwerdebilds.
In einigen Fällen kann eine Ultraschalluntersuchung zum Einsatz kommen. Insbesondere dann, wenn sich Blut in einer Körperhöhle bildet.
Entsteht ein Bluterguss in der Nähe von Gelenken, nimmt der Mediziner eine Röntgenuntersuchung vor. Nur so lassen sich knöcherne Verletzungen ausschließen.
Ist das Hämatom äußerst groß und breitet sich rasch aus, sollte es medizinisch versorgt werden. Hierbei wurde eventuell eines der größeren Blutgefäße verletzt.
Weiters sollte ein Mediziner konsultiert werden, wenn immer wieder Blutergüsse, ohne einen ersichtlichen Grund auftreten. Er überprüft, ob möglicherweise Blutgerinnungsstörungen zu den vermehrten Blutungsneigungen führen.
Stadien, Verlauf und Dauer eines Hämatoms
Ein neu entstandenes Hämatom sorgt für Schmerzen, die im Verlauf jedoch abnehmen. Schwellungen gehen ebenfalls zurück.
Wer unter größeren Hämatomen leidet, sollte einen Mediziner kontaktieren, bevor er sich sportlich betätigt oder sich belastet. Nur so lassen sich Begleiterscheinungen und Komplikationen wie unsichtbare sowie untastbare Knochenbrüche ausschließen.
In wenigen Fällen breitet sich ein Bluterguss im fortgeschrittenen Stadium zwischen den Muskelfasern und der umliegenden Hülle aus. Hierbei kann es passieren, dass das Hämatom so kräftig auf die Blutgefäße drückt, dass zahlreiche Gewebestrukturen keine ausreichende Durchblutung mehr erhalten.
In der Regel nimmt ein Hämatom einen guten Verlauf. Ohne Komplikationen oder Begleitverletzungen bilden sich Blutergüsse nach ein bis drei Wochen vollständig zurück. Beschwerden oder Schmerzen treten nach dem Zeitraum ebenso nicht mehr auf.
Die Behandlung von Hämatomen
Wenn ein Bluterguss ohne Begleitverletzungen auftritt, ist nicht zwingend eine Behandlung nötig.
PECH-Regel
Handelt es sich um ein einfaches Hämatom, können Betroffene nach der bewährten PECH-Regel vorgehen:
- Pause
- Eis
- Compression
- Hochlagern
Diese Maßnahme verringert den Blutfluss zur beschädigten Region.
Wenn der betroffene Bereich ruhiggestellt oder hochgelagert wird, tritt weniger Blut aus. So lässt sich das Hämatom verlangsamen oder es breitet sich nicht weiter aus. Mithilfe eines Kompressionsverbands und Kälte breiten sich die Blutungen sowie Schwellungen ebenso weniger aus. In einigen Fällen ziehen sich die Blutgefäße zusammen.
Salben
Erfahrungsgemäß bildet sich das Hämatom nach wenigen Tagen zurück. Allerdings können Salben mit dem Wirkstoff Heparin dabei helfen, den Bluterguss rascher abheilen zu lassen.
Medikamente
Die Schmerzen lassen sich mit Tabletten, wie Ibuprofen lindern.
Chirurgischer Eingriff
In seltenen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff notwendig. Insbesondere bei großen Hämatomen oder bei Blutergüssen, die in der Nähe von Gelenken liegen, ist das der Fall.
Weitere Tipps zur Behandlung
Betroffene sollten die beanspruchte Region nicht zu stark belasten. Nur so lässt sich verhindern, dass Blut nachsickert und weitere Gefäßverletzungen entstehen.
Empfehlenswert ist eine Pause von drei Tagen - anschließend kann die Belastung wieder langsam gesteigert werden.
Zusätzlich helfen nachfolgende Maßnahmen gegen Hämatome:
- Homöopathie-Globuli
- Johanniskraut-Öl
- Massagen an den betroffenen Regionen
- Topfen-Wickel
- Punktion
- Drainagen
Komplikationen: Wann ist ein Hämatom gefährlich?
Bleibt ein Bluterguss unerkannt oder unbehandelt, führt ein Gefäßriss zumeist zu Schockzuständen, die lebensbedrohlich sind.
Wenn das Hämatom ungünstig liegt, kann es zu einem Kompartmentsyndrom kommen. Hierbei sind umliegende Blutgefäße so kräftig zusammengepresst, dass die Muskeln und Nerven keine ausreichende Durchblutung mehr erhalten. In einigen Fällen sterben die Muskeln und Nerven ab, was die Gefahr einer dauerhaften Lähmung erhöht.
Zu den häufigsten Komplikationen zählt eine Entzündung des Hämatoms. Dabei verklumpt das geronnene Blut - es bildet sich eine Hülle aus Bindegewebe.
Zusätzliche Komplikationen sind Einblutungen in die Gelenke. Hierbei kann es zu einer vollständigen Gelenkzerstörung kommen. Gelangt die starke Blutung in das Körperinnere, entsteht ein hoher Blutverlust. Es kommt zum lebensbedrohlichen Schockzustand.
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