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- Was ist Harnblasenkrebs: Ein bösartiger Tumor im Inneren der Harnblase. Am häufigsten tritt er ab dem 65. Lebensjahr und bei Männern auf.
- Symptome: Ein verstärkter Harndrang über länger Zeit, sowie auch Blut im Urin sind mögliche Anzeichen. Die meisten Symptome treten leider erst in einem späteren Stadium auf.
- Ursachen: Es wird geschätzt, dass Rund 70% aller Harnblasenkrebserkrankungen auf das Rauchen zurückzuführen sind. Möglich sind aber auch der Einfluss chemischer Substanzen, Nebenwirkungen mancher Medikamente, sowie eine chronische Harnblasenentzündung.
- Behandlung: Bei einem rein oberflächlichen Befall, wird eine Zystoskopie gemacht. Ist der Tumor bereits in die Muskelschicht gewachsen, muss operiert werden. Dabei müssen bei Frauen oft Harnleiter, Eierstöcke und Gebärmutter entfernt werden, Bei Männern oft zusätzlich die Prostate, die Samenbläschen und ebefalls die Harnröhre. Danach erfolgt eine Chemotherapie. Auch die Harnblase kann möglicherweise vollständig entfernt werden müssen.
- Mögliche Komplikationen: Nach der Entfernung der Harnblase muss ein künstlicher Harngang gelegt werden. Wird bei einer Operation nur ein Teil der Harnblase entnommen, wir diese dennoch automatisch kleiner und man muss öfter auf die Toilette.
- Heilung: Konnte das Geschwür entfernt werden, ist eine vollständige Heilung möglich. Regelmäßige Kontrollen sind jedoch wichtig.
- Vorbeugung: Da Rauchen die Hauptursache ist, ist der vollständige Verzicht darauf die beste Vorbeugung. Andernfalls ist es wichtig auf die Nebenwirkungen von starken Medikamenten zu achten, sowie auf das Baden in Seen und Flüssen tropischer Länder zu verzichten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Harnblasenkrebs?
Ein Harnblasenkrebs ist ein bösartiger Tumor, der sich im Innern der Harnblase, in den meisten Fällen aus den Schleimhautzellen (Übergangszellen, sog. Urothel), bildet. Unterschieden wird zwischen einem oberflächlichen und einen ins Gewebe hineinwachsenden Harnblasenkrebs, je nach dem Wachstum des Tumors. Wächst der Tumor in die Muskelschicht der Blase und darüber hinaus, kann das zu Metastasen beispielsweise in der Prostata (Mann) oder der Gebärmutter (Frau) führen. Die meisten diagnostizierten Fälle von Harnblasenkrebs befinden sich in der Oberfläche, die Heilungschancen stehen gut. Harnblasenkrebs tritt im späteren Alter (zwischen dem 65. und 85. Lebensjahr) und vermehrt bei Männern auf.
Ursachen für Harnblasenkrebs
Mögliche Ursachen für Harnblasenkrebs können sein:
- Das Rauchen: Nikotinkonsum erhöht das Erkrankungsrisiko bis auf das Sechsfache gegenüber Nichtrauchern, doch auch Passivraucher sind betroffen. Nach Schätzungen sind bis zu 70% aller Blasenkrebsfälle auf das Rauchen zurückzuführen.
- Das Berufsrisiko: Chemische Substanzen, bekannt sind über 50, beispielsweise in der Gummiindustrie, gelten als Auslöser für Harnblasenkrebs.
- Die chronischen Harnblasenentzündungen sind ein weiterer Risikofaktor. Bekannt ist weiters die Bilharziose (Schistosomiasis), die vor allem in tropischen Ländern vorkommt. Auslöser sind Einzeller, die in Wasserschnecken leben und in den Menschen eindringen können.
- Manche Medikamente, beispielsweise mit dem Wirkstoff Cyclophosphamid können Blasenkrebs auslösen.
Symptome bei Harnblasenkrebs
Wie bei den meisten Krebsarten verursacht auch der Harnblasenkrebs erst spät Beschwerden. Die Symptome bei Harnblasenkrebs können sein:
- Das Wasserlassenverhalten ändert sich, beispielsweise verstärkt sich der Harndrang oder der Druck auf die Blase
- Blut im Urin
Schmerzen beim Wasserlassen entstehen oft erst in einem sehr späten Stadium des Krebses, auch Schmerzen im Rücken oder der Nierengegend kommen eher in einem späten Stadium vor. Darum ist es unbedingt erforderlich, sofort den Urologen zu konsultieren, wenn Beschwerden auftreten, denn je eher der Harnblasenkrebs diagnostiziert werden kann, je besser stehen die Heilungsschausichten.
Behandlung, Therapie und mögliche Komplikationen
Je nach Größe und Ausbreitung des Tumors in der Harnblase richtet sich die Therapie.
Ein oberflächlicher Harnblasenkrebs wird mittels Zystoskopie mit einer Elektroschlinge entfernt, manchmal werden danach über einen Katheder Medikamente in die Blase verabreicht.
Wenn der Tumor bereits in die Muskelschicht eingewachsen ist, muss operiert werden. Bei dem chirurgischen Eingriff wird meist die Blase vollständig entfernt, weiters die umliegenden Lymphknoten. Oft wird bei Männern zusätzlich die Prostata, die Samenbläschen und oft auch die Harnröhre entfernt, bei Frauen kommt es zur zusätzlichen Entfernung der Gebärmutter, der Eierstöcke und der Harnröhre. Die Harnableitung nach der Operation muss vorab individuell mit dem Arzt abgesprochen werden.
Oft ist es möglich, mit einer Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie und einer vorherigen Schlingenentfernung des Tumors eine vollständige Operation zu vermeiden. Haben sich bereits Metastasen gebildet, wird in erster Linie eine Chemotherapie eingesetzt, um die Lebensqualität des Patienten zu verbessern und die Lebensdauer zu verlängern. Regelmäßige Nachkontrollen sind unbedingt erforderlich.
Kann man einem Harnblasenkrebs vorbeugen?
Da Rauchen einer der Hauptrisikofaktoren ist, um an einem Harnblasenkrebs zu erkranken, sollte darauf verzichtet werden. Vorsicht ist am Arbeitsplatz geboten, auch bei Medikamenten sollte man genau auf die Wirkstoffe achten bzw. diese mit dem Arzt abklären. In tropischen Ländern ist das Baden in Seen und Flüssen zu vermeiden. Leidet man an einer Blasenentzündung, ist es sinnvoll, diese auch medizinisch ausreichend zu therapieren.
Weitere Informationen
Der beste Ratgeber ist der Urologe. Vieles zum Thema Harnblasenkrebs lässt sich im Internet erfragen, wie Adressen von Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen, auch gute Lektüre kann im Buchhandel erworben werden. Da es nach einer Operation von Blasenkrebs zu erheblichen psychischen Problemen kommen kann, ist eine psychotherapeutische Hilfe anzuraten.
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