Schnell-Übersicht
- Was ist ein Hautpilz: Dabei handelt es sich um einen Sammelbegriff für eine Vielzahl an Hautkrankheiten wie Nagelpilz, Fußpilz, und weiteres.
- Symptome: Häufig macht sich eine Pilzinfektion durch Juckreiz und gerötete Stellen bemerkbar.
- Ansteckung & Ursachen: Die Ursachen sind vielfältig. Manche Pilzarten werden über Hautschuppen übertragen, werden oft aber auchdurch Vorerkrankungen begünstigt.
- Behandlung: Je nach Pilz sind Behandlungen mit Salben, Medikamenten oder Essigbädern zu behandeln.
- Mögliche Komplikationen: Wird eine Behandlung zu lange aufgeschoben, kann es zu Entzüdnungen der betroffenen Stellen kommen.
- Vorbeugung: Empfohlen wird ein gutes Immunsystem, sowie das Tragen von Schuhen an öffentlichen Plätzen, sowie atmungsbegünstigende Kleidung.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Der Begriff Hautpilz verbirgt nicht nur ein Krankheitsbild, sondern ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Krankheitsbildern der unterschiedlichsten Art.
Es beinhaltet oberflächliche Hauterkrankungen, aber auch Nagelpilz, Infektionen der Schleimhäute bis hin zu systemischen Mykosen, die die Organe befallen.
Allgemein werden Pilzinfektionen in der Medizin unter dem Terminus Mykosen gefasst. Der Hautpilz (Dermatomykosen) ist ein Unterbegriff der Mykosen, der weiter aufgespalten werden kann.
Die Einteilung der Hautpilzarten wird von Dermatologen mittels des DHS-System nach Rieth vorgenommen. Dabei stellt die Art des Erregers das Kriterium zur Unterscheidung dar. Der behandelnde Arzt kann somit den Erreger ermitteln und leitet dann eine passende Therapie ein. Dabei ist es wichtig, dass diese schnellstmöglich angeordnet wird, um eine weitere Übertragung zu verhindern.
Ursachen von Hautpilz
Ursachen für Pilzinfektionen sind vielfältig.
Der Fußpilz, der am häufigsten vorkommt, kann schon durch einfache Hautschuppen auf dem Boden oder in Kleidungsstücken übertragen werden.
Dermatomykosen werden in den meisten Fällen von Mensch zu Mensch übertragen oder von infizierten Gegenständen, wie oben benannt, Fußboden sowie Kleidungsstücke. Seltener findet im europäischen Gebiet die Übertragung von Tier zu Mensch statt.
- Schwimmbäder und Co
Viele beziehen ihre Infektion aus öffentlichen Einrichtungen, wie Schwimmbädern oder Saunalandschaften, in denen sie unbedacht Barfuß laufen. - Vorerkrankungen
Weiterhin können auch Vorerkrankungen einen Hautpilz begünstigen. Dabei fallen vor allem Krankheiten wie Diabetes ins Gewicht oder aber solche, die das Immunsystem schwächen (HIV/ AIDS), darunter fallen auch rheumatische Leiden oder z.B. Transplantationspatienten, die ihr Immunsytsem mittels Immunsuppressiva unterdrücken. Die Gabe von Antibiotika und Kortison begünstigt Pilzinfektionen der Schleimhäute (Vaginalmykosen, Mundsoor). - Übergewicht
Übergewichtige Menschen haben einen erhöhten Faktor an Hautpilz zu erkranken, da sich in Hautfalten ein günstiges Klima für Hautpilz entwickelt. Zwischen den aufeinanderliegenden Hautlagen ist es besonders warm und durch den abgesonderten Schweiß entsteht dazu ein feuchtes Milieu in dem sich die Pilzerreger besonders wohlfühlen. - Falsche Kleidung
Zu enge Kleidung, die wenig Luft an die Haut lässt, ist ein weiterer Auslöser, denn auch hierbei kommt es zu einem warmen, feuchten Milieu der Haut unter der Kleidung.
Symptome bei Hautpilz
Dermatomykosen weisen relativ unspezifische Symptome auf, die anfangs auch mit einer allergischen Reaktion verwechselt werden können.
Es kommt bei den meisten Infektionen mit Hautpilz zu Juckreiz und Rötungen der betroffenen Hautareale, bis hin zu Schuppen- und Bläschenbildung.
Gewisse Hautpilzerreger befallen Hautanhangsgebilde wie Fußnägel. Es kommt zu weißlich bis gelblich-brauner Verfärbung, Verformung und Aufweichung des Nagels.
Ist die Vaginalschleimhaut betroffen führt die Pilzinfektion meist dazu, dass sich neben dem Juckreiz auch ein Brennen beim Urinieren sowie beim Geschlechtsverkehr äußert. Es tritt vermehrt weißer, bröckeliger Ausfluss auf, der einen charakteristischen Geruch aufweist.
Mundsoor erkennt man am weißen, abstreifbaren Belag und der geröteten Schleimhaut des Mund-Rachen-Raums. Weitere mögliche Symptome sind Mundgeruch und eine Art Pelzigkeitsgefühl. Betroffene äußern auch Schmerzen, vor allem beim Schlucken, sowie Geschmacksstörungen.
Die Symptome sollten immer von einem Arzt abgeklärt werden. Da gerade auf den freien Hautarealen schnell eine Verwechslung mit einer allergischen Reaktion vorliegen kann.
Formen von Hautpilz
Die Formen von Hautpilz unterscheiden sich beträchtlich:
Fadenpilz
Am häufigsten tritt der Fadenpilz, der zur Gattung der Dermatophyten gehört, auf.
Er verursacht bis zu 70% der Hautpilzinfektionen und besiedelt dabei die gesunden, äußeren Hautbereiche.
Fadenpilze können sich nicht auf Schleimhäuten ansiedeln, da sie das in der Haut und den Nägel vertretene Keratin benötigen, um zu überleben. Somit beschränkt sich die Infektion auf die obere Hautschicht, sowie Nägel und Kopfhaut.
Hefe
Die Hefen hingegen befallen hauptsächlich die Schleimhäute und sehr feuchte, warme Hautregionen wie z.B. die Bauch- oder Brustfalte.
Der Hauptvertreter ist dabei der Candida albicans. Dieser Erreger befällt nicht nur die Schleimhäute, er hält sich dort auch hartnäckig durch seine Wirkweise.
Candida albicans produziert sogenannte Mykotoxine, Pilzgifte, die das Abwehrsystem des Körpers nicht an ihn heranlassen, um ihn zu bekämpfen.
Malassezia furfur
Eine weitere Form von Hautpilz wird durch den Erreger Malassezia furfur ausgelöst. Dieser siedelt sich im Normalfall auch auf der gesunden Hautflora.
Nimmt er aber zu, löst er die sogenannte Kleienpilzflechte aus. Dabei siedelt auch dieser Pilzerreger vor allem auf der freiliegenden, trockenen Haut an.
Schimmelpilz
Seltener vertreten sind die Schimmelpilze. Sie spielen eine untergeordnete Rolle bei den Hautpilzen, da sie nur in seltenen Fällen die Schleimhäute oder inneren Organe von angreifen.
Behandlung von Hautpilz
Um einen Hautpilz zu behandeln, muss man vorerst einen Arzt aufsuchen, damit dieser den Erreger ermitteln kann und anschließend das passende Antimykotikum ausstellen kann.
Die Therapie erfolgt meist über Salben, die auf die betroffenen Areale aufgetragen werden müssen, bis die Infektion sich zurückgebildet hat. Im Haarbereich werden die Salben durch flüssige Mittel ersetzt.
Im Bereich der Vaginalschleimhaut kommen häufig auch Tabletten hinzu, die vor dem Schlafengehen in die Vagina eingeführt werden.
Zur äußeren Anwendung kommt auch hier ein Antimykotikum in Form von Salbe zum Einsatz.
Das Antimykotikum bekämpft nicht nur den Erreger, sondern lindert häufig auch den Juckreiz.
Bei Fußpilz zeigen auch Essig- oder Salzbäder bei manchen Patienten eine schnelle Wirkung.
Es gilt bei jeder Hautpilzbehandlung, dass diese kontinuierlich und konsequent durchgeführt werden muss, bis eine Besserung eintritt. Auch nach dem Abklingen sollte noch weiter behandelt werden, um ein erneutes Auftreten zu verhindern.
Neben den betroffenen Hautarealen müssen aber auch Kleidungsstücke gründlich gereinigt werden.
Komplikationen
Patienten, die die Behandlung der Pilzinfektion lange hinausgezögert haben, können einige Komplikationen erleiden.
Kratzen die Personen viel, wird der Pilz meist auf anderen Körperstellen übertragen. Außerdem kann es zur Eröffnung der Haut kommen, sodass der Pilz in weiter untenliegendes Gewebe vordringen kann. Selten treten dabei aber die gefürchteten und lebensbedrohlichen systemischen Mykosen auf, die die inneren Organe befallen.
Prävention und was ich selbst tun kann
- Stress vermeiden
Wer den Pilzerregern vorbeugen möchte sollte einen möglichst stressfreien Alltag durchleben und dem Körper Entspannungsphasen bieten, denn Stress drosselt das Immunsystem und schwächt somit die natürliche Schutzbarriere der Haut. Eine gesunde Lebensweise ist daher zu empfehlen. - Schuhe tragen
In öffentlichen Einrichtungen sollten eigene Schuhe getragen werden, um die Ansteckung mit Fußpilz zu verhindern. - Haut pflegen
Da es sich um Hautpilz handelt, sollte auf eine möglichst intakte, gesunde Haut geachtet werden. Viele Menschen übertreiben die Hautpflege. Sie möchten möglichst rein und hygienisch sein und benutzen zu viele Seifenprodukte und zu heißes Wasser. Die Haut wird ausgetrocknet und kann ihre natürliche Schutzbarriere nicht mehr aufrecht erhalten, denn durch das heiße Wasser und die Seife wird der Säureschutzmantel der Haut zerstört, die Haut wird trocken und rissig. Häufiges Duschen mit viel Seife sollte also vermieden werden. Für die Körperpartien, an denen Seife unerlässlich ist (Achseln, Intim-/Gesäßbereich, Füße) sollte hautfreundliche und dem Ph-Wert entsprechende Produkte eingesetzt werden. - die richtige Kleidung
Um der Haut das Atmen und somit ein trockenes Hautklima zu ermöglichen, sollte auf zu enge Kleidung verzichtet werden. - Haut trocken halten
Wenn Haut auf Haut aufeinander liegt (Brustfalte, Bauchfalte), kann man eine Pilzinfektion vorbeugen indem man diese mit einem Puder bestäubt und dadurch verhindert, dass sich ein feuchtes, warmes Klima bilden kann.
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