Schnell-Überblick
- Definition
Bei Analfisteln handelt es sich um röhrenartige Gänge von Organgen bis hin zur Oberfläche der Haut. - Symptome
Dabei kommt es zu schmerzhaften Absonderungen von Blut oder anderen Körperflüssigkeiten. - Behandlung
Zur Behandlung einer Analfistel ist meist eine Operation notwendig. Konservative Methoden helfen kaum. - Komplikationen
Nach einer Operation kann es zu Inkontinenz kommen. Besonders bei Morbus Crohn kann es zu Problemen kommen.
Was ist eine Analfistel?
Bei einer Fistel handelt es sich um röhrenartige Verbindungen zwischen verschiedenen Organen und Gewebsschichten. Im Falle einer Analfistel kommt es zu einer Verbindung vom Analkanal ausgehend. Hinzu kommt meist eine Entzündung rund um die Proktodäaldrüsen, welche beim Menschen keine Funktion mehr haben.
Analfisteln sind keine Seltenheit. Vor allem Männer sind, ähnlich wie bei den Hämorrhoiden, häufiger davon betroffen als Frauen.
Ursachen
Es gibt mehr als eine mögliche Ursache für Fisteln. Am häufigsten treten sie durch Verletzungen auf, bei denen es zu einer Analfissur (welche durch das Ausscheiden verschluckter, spitzer Gegenstände entstehen kann).
Es können auch Bakterien aus dem Darm in die Drüse eindringen und so für Entzündungen sorgen. In Folge dessen bildet sich oftmals ein Abszess, welcher bis zur Hautoberfläche durchdringen kann, aber auch zur Harnblase oder der Scheide, und dann Fisteln bildet.
In seltenen Fällen kommt es zu Analfisteln, die vom Rektum ausgehen. Sie sind meist Folgen von Darmerkrankungen wie Morbus Crohn. Aber auch Ursachen wie Tumorerkrankungen, HIV-Infektionen oder nach Bestrahlungen sind möglich.
Symptome
Äußerlich ähneln Fisteln meist einem Pickel oder einem Furunkel. Oftmals sind sie auch recht symptomarm. Dennoch kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Schmerzen
- Druckgefühl
- Jucken am After
- nässende Stellen
- Schwellungen
- Rötung der Hautoberfläche
- Fieber
Viele der Symptome passen auch zu anderen Krankheiten, weshalb es ratsam wäre diese genauer bei einem Arzt/ einer Ärztin untersuchen zu lassen.
Untersuchung und Diagnose
Bei einer Untersuchung werden die Symptome genauer besprochen und dann an den betroffenen Regionen untersucht. Mithilfe eines Proktoskops wird anschließend der Enddarm betrachtet und nach Anzeichen von Abszessen oder Fistelöffnungen untersucht.
Die Untersuchung verläuft schmerzfrei und kann Gewächse wie Fisteln, Abszesse, Hämorrhoiden und andere Veränderungen feststellen. Manchmal werden zusätzlich auch Ultraschalluntersuchungen durchgeführt um Fisteln zu erkennen, die etwas tiefer liegen. Leidet ein Patient unter Morbus Crohn, wird eine Untersuchung mit Hilfe von Magnetresonanztomografie angeordnet.
Behandlung und Komplikationen
Konservative Therapien helfen nur in den wenigsten Fällen und auch von alleine heilen Analfisteln nur selten ab. Eine genaue Diagnose und Untersuchungen bestimmen meist, welche Operation für die Behanldung angewendet wird. Möglich sind:
- Fistelspaltung
- Fistelentfernung
- Fadendrainage
In den meisten Fällen kommt es zu einer Fistelspaltung. Diese wird dabei chirurgisch bis zu ihrer Basis gespalten. Dabei kommt es auch zu einer Einschneidung des Schließmuskels, was auch zu einer Beeinträchtigung dessen führen kann.
Dadurch steigt das Risiko einer Harninkontinenz des Patienten. Ist das Risiko zu hoch, kann der Schließmuskel jedoch wieder rekonstruiert werden. Schonender ist ein plastischer Fistelverschluss. Dabei steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass sich neue Fisteln bilden können.
Komplikationen
Leidet ein Patient an einer Krankheit wie Morbus Crohn ist das Risiko für neue Fisteln nochmals so hoch. Oft wird dann eine Langzeitdrainage empfohlen um die Schließmuskulatur zu schonen und die Entstehung neuer Fisteln zu verhindern.
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