Inhaltsverzeichnis
Sind Kopfläuse gefährlich?
Kopfläuse sind nervige Parasiten, aber gefährlich sind sie nicht, und übertragen keine Krankheiten.
Allem voran sind sie kein Zeichen von mangelnder Hygiene! Sie können bei jedem Menschen vorkommen, ganz gleich ob man sich regelmäßig pflegt oder nicht.
Wie erkennt man Kopfläuse?
- Juckreiz am Kopf
- Ausgewachsen (0,25 cm – 0,3 cm, geblich-braun)
- Nissen / Eier (~1mm, gräulich-weiß)
- mit der Lupe untersuchen
- Läusekamm verwenden
Kopfläuse sind kleine, flügellose Insekten. Sie leben meistens auf der Kopfhaut von Menschen und ernähren sich von kleinen Mengen von Blut. Anders als Flöhe, können Kopfläuse nicht springen. Stattdessen krabbeln sie von einem Haarschopf zum andern.
Vorallem bei Kindern sind Kopfläuse ein immer wiederkehrendes Problem. Sie verteilen sich sehr leicht von einer Person zur anderen und sind oft gar nicht so leicht wieder los zu werden.
Hat man einen Kopflausbefall, merkt man das vor allem am Jucken und Beißen auf der Kopfhaut. Gerade wenn Kinder sich öfter am Kopf kratzen und sich über den Juckreiz beschweren, sollte man schleunigst einmal nachprüfen.
Sie sind ziemlich klein und können mit dem freien Auge nur schwer bis gar nicht erkannt werden. Eine kleine Lupe kann bereits etwas dabei helfen.
Lauseier (Nissen)
Noch bevor man meistens eine ausgewachsene Laus sieht, bemerkt man ihre Eier, oder die leeren Eierhüllen. Diese bezeichnet man als Nissen. Meist nicht größer als ein Millimeter, erscheinen sie gräulich-weiß und kleben fest an den Haarwurzeln. Auf den ersten Blick könnte man sie für Schuppen halten, im Gegensatz zu diesen, kann man sie jedoch nicht einfach abschütteln.
Ausgewachsene Tiere
Ausgewachsen sind sie nicht wirklich größer als ein Sesamkorn. Sie erscheinen nun eher gelblich-braun und sind allzeit bereit sich einen neuen Kopf zu suchen. Die Lebensdauer einer Laus bewegt sich zwischen 3-4 Wochen.
Zubeißen wollen sie alle 2-3 Stunden und ihr Speichel ist es, der den nervigen Juckreiz hervorruft. Gefährlich kann es jedoch nur dann werden, wenn man sich die kleinen Bisswunden aufkratzt und sich diese entzünden.
Wo findet man die Läuse?
- Kopfhaut
- hinter den Ohren
- Haaransatz im Nacken
- Augenbrauen (selten)
Am besten man sucht auf der Kopfhaut, hinter den Ohren und Haaransatz im Nacken. Selten, aber doch, kann es vereinzelt vorkommen, dass sich die Blutsauger auch in den Augenbrauen einnisten.
Mit einer sorgfältigen und gründlichen Behandlung, kann das jedoch leicht bekämpft werden, so dass das Kind wieder vollkommen lausfrei wird. Nur Haarewaschen alleine wird die lästigen Tierchen jedoch nicht vertreiben können.
Das richtige Kämmen
- Haare anfeuchten und mit einem groben Kamm, oder einer Bürste, die groben Knoten lösen.
- Legen Sie ein helles Handtuch über die Schultern.
- Nun nehmen sie eine Haarsträhne zwischen den Daumen und den Zeigefingern und spannen diese an.
- Mit dem Nissenkamm kann nun vorsichtig direkt vom Haaransatz bis zur Spitze durch die Strähne durchgekämmt werden. Das kann nur bei mehreren Strähnen wiederholt werden, bis Sie keine Läuse und Nissen mehr finden.
- Der Nissenkamm sollte nach jeder Strähne am hellen Handtuch abgewischt werden. Sie können ihn aber auch unter fließendes Wasser halten. Ein Auskochen ist auch nach Abschluss der Untersuchung nicht notwendig.
Will man alles wirklich gründlich machen, sollte man sich etwas Zeit und Geduld bereit halten. In der Regel kann es schon mal eine halbe Stunde dauern alle Läuse und Nissen zu erwischen. Dennoch ist es wichtig, dass man alles nochmals wiederholt!
Mittel gegen Läuse
Ganz gleich ob man sich nun für ein Hausmittel oder ein Shampoo aus der Apotheke entscheidet, es gilt stets die wichtigste Regel im Kopf zu behalten: Einmal ist keinmal. Zwar können schon mit der ersten Behandlung die erwachsenen Kopfläuse vernichtet werden, doch die Nissen (die Eier) werden mit großer Wahrscheinlichkeit überleben. Daher ist es besonders wichtig eine Woche später eine Wiederholung durchzuführen.
Damit man es nicht vergisst und die Läuse sich nach der ersten Behandlung nochmals vermehren, wird empfohlen sich an einen Plan zu halten.
Kein Produkt kann eine absolute Wirkung versprechen, daher ist es wichtig auch immer wieder mit einem Lauskamm die Haare nach Plan abzusuchen.
Ein möglicher Intervall wäre wie folgt:
Tag 1 |
|
Tag 5 |
|
Tag 9 |
|
Tag 13 |
|
Tag 17 |
|
Essigspülung
- Einen einfachen Haushaltsessig (5%) mit lauwarmem Wasser 1:1 mischen und sanft in die Haare und auf der Kopfhaut einmassieren.
- Anschließend können Sie ein Handtuch in ein Essig-Wasser-Gemisch eintauchen und über den Kopf wickeln. Zuerst wird der Geruch ein wenig stören, aber nach einer Weile gewöhnt man sich in der Regel daran.
- Eine Stunde sollte man das Handtuch nun oben lassen, dann können die toten Läuse und die Nissen ausgekämmt werden. Der Essig hilft vor allem die lästigen Nissen von den Haaren zu lösen, so dass man sich beim Auskämmen dieser um ein vielfaches leichter tut.
Mayonnaise
Die Mayonnaise hilft insofern, dass sie die Läuse unter ihr erstickt. Am besten verwendet man hierfür 80%ige Mayo. Diese kann dann großzügig auf die Haare und die Kopfhaut aufgetragen werden und sollte dann ungefähr zwei Stunden einwirken. Danach kann man sie gründlich ausspülen und die Haare mit normalem Shampoo behandeln. Auch hier wieder anschließend die Haare und die Kopfhaut sorgfältig mit dem Lauskamm untersuchen.
Shampoos ohne Insektizide
Möchten Sie auf die Umwelt achten und bei der Gesundheit lieber auf Nummer sicher gehen, dann empfehlen sich neben den Hausmitteln physikalische Mittel aus Drogerien oder Apotheken. Diese wirken mit Kokos- und Sojaöl. Wie auch die Mayonnaise, ersticken diese Mittel die Läuse.
Auch das Silikonöl Dimeticon ist als Wirkstoff empfehlenswerter als die meisten Läuse-Shampoos mit Insektiziden. Dimeticon und pflanzliche Öle werden nicht vom menschlichen Körper aufgenommen und dienen ebenfalls zur Erstickung der Läuse.
Muss man mit Kopfläusen zum Arzt?
Bleibt der gewünschte Erfolg in der Bekämpfung der Läuse aus, empfiehlt es sich einen Arzt/eine Ärztin aufzusuchen. Es könnte nämlich sein, dass die Ursache des Juckreizes eine andere ist als zuerst angenommen. So gibt es neben den Kopfläusen mit ähnlichen Symptomen noch andere Parasiten. Da wären die Kleiderläuse, die Filzläuse und die Krätzmilben. Alle drei verlangen unterschiedliche Behandlungen und gehören unbedingt behandelt, bevor sie sich zu sehr ausbreiten.
Außerdem wird empfohlen einen Arzt aufzusuchen wenn:
- ein Säugling oder Kleinkind sowie Schwangere oder Stillende betroffen sind
- die Haut bereits stark aufgekratzt oder entzündet ist
- bereits eine andere Hauterkrankung vorliegt
Richtige Reinigung bei Lausbefall
Bettwäsche, Jacken, Stofftiere und Co.
Es ist absolut verständlich auch das Umfeld bei einem Lausbefall ordentlich reinigen zu wollen. Man sollte sich jedoch immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass Kopfläuse sich immer noch von Blut ernähren und nach spätestens 55 Stunden ohne Nahrung und der Wärme unserer Köpfe nicht überleben können.
Es ist also eher unwahrscheinlich, dass sie sich überhaupt auf ein Sofa oder einen Mantel niederlassen.
Wer dennoch sicher gehen möchte und sich nach einer Reinigung einfach besser fühlt, kann folgende Tipps beherzigen:
Kämme, Bürsten und Haarspangen
Nach jedem Gebrauch können viel verwendete Haar-Accessoires in den Gefrierschrank (-10 bis -15 Grad Celsius) gelegt werden um die Kopfläuse in der Kälte absterben zu lassen. Sie können sie aber auch mit heißem Seifenwasser per Hand waschen.
Bett und Matratzen
Da Kopfläuse zu groß sind um in das Innere einer Matratze oder eines Kopfpolsters zu kriechen, ist eine zusätzliche Reinigung außerhalb der Waschmaschine nicht notwendig.
Kleidung, Handtücher und Bettwäsche
Ein einfacher Waschgang in der Waschmaschine sollte ausreichend sein. Sind die Textilien nicht für diese geeignet, so kann man sie auch über Nacht in die Tiefkühltruhe legen, sofern der Platz ausreicht.
Kuscheltiere und Puppen
Vorausgesetzt, das man das Kind vom Spielzeug trennen kann, würde es schon ausreichen dieses so lange in einem Schrank zu verstecken, bis die Kopfläuse nach ca. drei Tagen verhungern und sich das Problem von selbst erledigt. Dennoch können auch diese heiß gewaschen, oder eingefroren werden, sofern das Material es erlaubt.
Kopfläuse vorbeugen
- engen Körperkontakt vermeiden
- Shampoos mit Duftstoffen (Weiderinde, Lavendel)
Bricht die Lausplage in der Schule oder dem Kindergarten erst einmal aus, ist es natürlich in jedermanns Interesse, dass man so gut wie möglich selbst davon verschont bleibt. Bis alle Kinder erstmals ausreichend behandelt wurden, vergeht jedoch etwas Zeit.
Um hier auf der sicheren Seite zu bleiben, bieten sich präventive Lösungen wie Shampoos mit Duftstoffen, welche Läuse nicht mögen. Beliebte Möglichkeiten hierzu wären Weiderinde oder der Klassiker: Lavendel. Eine wissenschaftliche Garantie für die Wirkung gibt es jedoch zurzeit noch nicht.
User Kommentare