Filzläuse (Schamläuse, Pthirus pubis)

Filzläuse - Auch Schamläuse genannt, werden über engen Körperkontakt übertragen und zählen zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie können aber auch über gemeinsam verwendetes Gewand oder Bettwäsche übertragen werden.

Je nach Lausart, können sich die Nissen auch in Bärten wiederfinden. Je nach Lausart, können sich die Nissen auch in Bärten wiederfinden. (Foto by: stetsik / Depositphotos)

Schnell-Überblick

  • Was sind Filzläuse: Dabei handelt es sich um einen von Menschen übertragenen Parasit, der vor allem im Genitalbereich vorkommt und Blut saugt.
  • Symptome: Typische Symptome sind ein starker Juckreiz, gerötete Hautstellen und kleine, blaue Flecken auf der Haut, sowie auch die Möglichkeit ovn rostfarbenen Flecken in der Unterwäsche.
  • Ansteckung & Ursachen: Filzläuse können weder springen noch fliegen. Stattdessen krabbeln sie von einem Haar auf das nächste, weshalb es einen engen Körperkontakt bedarf um befallen zu werden.
  • Behandlung: In Apotheken bekommt man spezielle Shampoos um sich von den Läusen zu befreien. Weiteres sollte die Kleidung der letzten Tage heiß gewaschen und eventuell die Haare im Schambereich rasiert werden.
  • Mögliche Komplikationen: Grundsätzlich sind Filzläuse harmlos. Nur sollte man die juckenden Bissstellen nicht aufkratzen, um Entzündungen zu vermeiden.

Was sind Filzläuse?

Die Filzlaus ist ein Parasit, welcher, ähnlich der Kopflaus, weder fliegen noch springen kann, sondern sich nur krabbelnd von Haar zu Haar fortbewegt.

Dabei bevorzugt die Filzlaus in erster Linie die Schambehaarung im Genitalbereich. Daher werden sie auch „Schamläuse“ genannt.

Ebenso können sie aber auf stark behaarten Beinen, Armen, Achseln, sowie auf Brusthaaren und in Bärten vorkommen. Ab und an auch in Wimpern und Augenbrauen.

Die Parasiten sind zwischen 0,8 mm bis 1,2 mm lang und haben eine rundliche, graue Form. Haben sie bereits Blut gesaugt, dann erscheinen sie rostbraun.

Blut ist ihre einzige Nahrung, ohne welche sie nicht lange leben können.

Sind Filzläuse gefährlich?

Krankheiten werden von der Filzlaus keine übertragen. Jedoch kann es durch ständiges Kratzen an den Bissstellen zu kleinen  Wundentzündungen kommen, die wiederum das Risiko für andere sexuell übertragbare Krankheiten steigern. Nur ein weiterer Grund, einen Filzlausbefall unbedingt behandeln zu lassen.

Symptome bei Filzläusen

  • starker Juckreiz
  • gerötete Hautstellen
  • rostfarbene Flecken in Unterwäsche
  • kleine, blaue Flecken auf der Haut

Es kann länger dauern, bis sich die ersten Symptome bei einem Lausbefall zeigen. Das liegt daran, dass es doch einige Zeit in Anspruch nimmt, bis sich die Lauspopulation vermehrt hat und das Immunsystem des Menschen darauf reagiert.

Die Betroffenen leiden unter starkem Juckreiz, der sich vor allem in der Nacht bemerkbar macht. Der Juckreiz entsteht durch den Läusespeichel beim Biss. Die Hautstellen sind überdies gerötet.

Bei Filzläusen bemerkt der Betroffene oft rostfarbene Flecken in seiner Unterwäsche, die von den Exkrementen oder auch kleinen Hautverletzungen durch den Biss der Tiere stammen. Manchmal finden sich bei einem Filzlausbefall blaue, rund zwei Zentimeter große Flecken, die schmerzlos sind und sich nicht wegdrücken lassen. Dabei handelt es sich um Einblutungen rund um den Läusebiss.

Oft machen sich die kleinen Tierchen nicht sofort bemerkbar. So können zwischen 3-6 Tage vergehen, ehe man den unerträglichen Juckreiz in den betroffenen Körperstellen wirklich bemerkt. Es kann aber auch vorkommen, dass die Symptome auf längere Zeit ausbleiben und die Filzläuse so  für eine ganze Weile unentdeckt bleiben können.

Ansteckung: Wie werden Filzläuse übertragen?

  • Von Mensch zu Mensch
  • enger Körperkontakt
  • gemeinsam genutze Kleidung

Die Übertragung findet von Mensch zu Mensch statt. Filzläuse werden daher der Familie der „Menschenläuse“ zugeordnet und können in der ganzen Welt vorkommen. Da sie sich nur über Krabbeln fortbewegen, bedarf es zur Übertragung einen engen Körperkontakt, wie zum Beispiel Geschlechtsverkehr. Daher zählt der Befall von Filzläusen auch zu den sexuell übertragbaren Krankheiten (Geschlechtskrankheiten).

Dennoch: Eine Übertragung über gemeinsam verwendete Handtücher, Bettwäsche oder Kleidung ist ebenfalls möglich! Mangelnde Hygiene begünstigt eine Übertragung ebenfalls.

Filzläuse können nicht von Tieren auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden.

Von Filzläusen betroffene Personen leiden häufig unter starkem Juckreiz. Von Filzläusen betroffene Personen leiden häufig unter starkem Juckreiz. (Foto by: mraoraor / Depositphotos)

Behandlung bei Filzläusen

  • Shampoos
  • Vaseline + Pinzette
  • Kleidung heiß auswaschen
  • Rasur

Shampoos

Für die optimale Behandlung werden meist spezielle Shampoos, Sprays, Cremen, Sprays und diverses verschrieben. Bei den Wirkstoffen handelt es sich meist um Pyrethrum oder Lindan, die direkt auf die befallenen Stellen aufgetragen werden.

Diese Substanzen müssen dann im Normalfall für mehrere Stunden einwirken um Läuse, wie auch ihre Eier (die Nissen), erfolgreich abzutöten und eine weiter Vermehrung zu verhindern.

Bei einer starken Körperbehaarung (wie bei zB. Männern mit Bart, Brusthaaren und Hintern) sollte man unbedingt auch dort die gewählten Tinkturen auftragen, um kein Risiko einzugehen.

Behandlung der Augenbrauen und Wimpern

Bei Augenbrauen und Wimpern sollte man jedoch unbedingt auf die Tinkturen verzichten, da ein Kontakt mit den Augen zu schlimmen Reizungen führen könnte.

Diese empfindlichen Stellen lieber mit Öl oder Vaseline bestreichen und dann mit einer Pinzette die Haare sanft abstreichen um die Läuse zu entfernen.

Wie oft soll man Shampoos und Co verwenden?

Nach einer Woche sollte man den ganzen Prozess nochmal wiederholen um auch wirklich alle Parasiten zu erwischen. Empfohlen wird auch eine Komplettrasur von Achsel-, Schambeeharung und Bart.

Weiterer Umgang mit dem Umfeld

  • kein enger Körperkontakt
  • kein Sex
  • Kleidung behandeln

Von gemeinsamer Benutzung von Kleidung, engem Körperkontakt und Geschlechtsverkehr, wird hierbei abgeraten! So soll eine Verbreitung der Läuse unterbunden werden. Eine gute Idee hingegen wäre sicher, die Familienmitglieder der betroffenen Person mitzubehandeln.

Bettwäsche, Kleidung, Unterwäsche und Handtücher müssen sorgfältig desinfiziert  oder bei 60° gewaschen werden, falls die Kleidung das verträgt. Eine weitere Möglichkeit wäre die Läuse abzutöten indem man die betroffenen Kleidungsstücke über mehrere Tage luftdicht in Plastiksackerl  in der Tiefkühltruhe aufbewahrt bis diese absterben. 


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 22.01.2010
Überarbeitet am: 03.08.2020

Quellen:

https://www.laeuse.de/filzlaeuse (letzter Zugriff: 10.09.2019)

https://www.geschlechtskrankheiten.de/filzlaeuse/(letzter Zugriff: 10.09.2019)

https://www.apotheken-umschau.de/Lausbefall (letzter Zugriff: 10.09.2019)

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