Schnell-Überblick
- Was ist eine Eierstockzyste
Dabei bildet sich in den Eierstöcken eine Blase, welche sich mit Flüssigkeit, Gewebe oder manchmal auch Blut füllen kann. - Ursachen
Die meisten Zysten entstehen im Zusammenhang mit dem Heranreifen einer Eizelle in der Pubertät und den Wechseljahren einer Frau im späteren Alter. - Symptome
In den meisten Fällen sind Zysten symptomlos und bilden sich schmerzlos von selbst wieder zurück. In komplizierten Verläufen kommt es manchmal zu Unterleibsschmerzen, Schmierblutungen und sogar Übelkeit. - Behandlung
Oftmals muss eine Zyste gar nicht groß behandelt werden. Falls benötigt, kann eine solche mithilfe einer Bauchspiegelung entfernt werden. - Komplikationen
Selten aber doch, kann es passieren, dass eine Zyste reißt und dabei auch anliegendes Gewebe beschädigt und es so zu inneren Blutungen kommt. Bei einer Unterbrechung der Blutversorgung der Zyste kommt es oftmals zu starken Symptomen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Eierstockzyste?
Eine Zyste kann überall am Körper auftauchen. Sie erscheint wie eine Blase, welche sich mit Flüssigkeit füllt und ist dabei meist nicht größer als eine Kirsche. Oft werden sie durch Zufall entdeckt und entstehen vor allem in der Pubertät oder während den Wechseljahren. In manchen Fällen verschwinden sie sogar wieder von selbst. Der Großteil aller Eierstockzysten ist auch gutartig.
Ursachen
Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Heranreifen von Eizellen in den Eierstöcken, dem Eisprung und der Entstehung von Eierstockzysten. Die Art der Zyste wird als funktionelle Zyste bezeichnet und bildet sich daher häufig während der Pubertät. Sie kann sowohl bei einem Eierstock, als auch bei beiden auftreten.
Die funktionellen Eierstockzysten werden in unterschiedliche Arten aufgeteilt:
- Follikelzyste (Bläschenzyste)
Bleibt ein Eisprung aus, kann es passieren, dass sich der Follikel (er enthält die Eizelle) langsam mit Flüssigkeit füllt und so eine Zyste bildet. - Gelbkörperzyste (Corpus-Luteum-Zyste)
Die Art der Zyste entsteht durch Einblutungen in den Gelbkörper. Der Gelbkörper ist für die Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen verantwortlich. - Luteinzyste
Nach einer Hormonbehandlung oder einer Fruchtbarkeitsstörung kann es zur Entwicklung einer Luteinzyste kommen. - Schokoladenzyste
Dabei handelt es sich um eine Sonderform der Zysten. Meist entstehen sie im Zusammenhang mit einer Endometriose und füllen sich mit dickem und dunklem Blut.
Dermoidzysten
Die Dermoidzysten gehören zu den angeborenen Zysten. Sie bildet sich aus emryonalen Keimdrüsengewebe und enthalten oftmals Haare, Talg, Zähne und Knorpelgewebe. Sie wachsen nur sehr langsam, können jedoch auch sehr groß werden. In seltenen Fällen kann es hierbei auch zu einer bösartigen Dermoidzyste kommen.
Parovarzialzyste
Diese Nebeneinerstockzysten entstehen aus embryonalem Restgewebe und treten in unterschiedlichen Größen auf. Meist entwickeln sie sich neben den Eierstöcken und können an einem Stiel wachsen.
PCO – Polyzystisches Ovariensyndrom
Dabei kommt es zu zahlreichen kleinen Zysten in den Eierstöcken, welche meist durch ein hormonelles Ungleichgewicht entstehen. Vermutet wird ein Überschuss an Insulin und männlichen Geschlechtshormonen wie Testosteron. Sie verhindern die normale Reifung der Follikel und führen manchmal sogar Unfruchtbarkeit, Fehlgeburt, sowie Herz-Kreislaufprobleme und Diabetes.
Symptome
Ein Großteil der Eierstockzysten bleibt meist symptomlos. Erst ab einer bestimmten Größe kommt es zu Schmerzen durch diese Zysten. Unter andrem kommt es zu folgenden Symptomen:
- Rückenschmerzen
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- ausbleibende Menstruationsblutung
- Schmierblutungen
- Verstopfung
Besonders schmerzhaft ist jedoch vor allem eine Zyste die zerreißt. Dabei kommt es dann zu einem plötzlichen und starken Schmerz. Ein solcher Vorfall ist noch meist recht ungefährlich. Verdreht sich dabei jedoch der Eierstock, kann es zu starken Unterbauschmerzen führen mit weiteren Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und erhöhtem Puls.
Untersuchung und Diagnose
Die meisten Zysten werden durch Zufall entdeckt, meist durch einen Ultraschall der Eierstöcke, auf welchem sie gut zu erkennen sind.
Bei einem ersten Verdacht auf eine Eierstockzyste wird in einem Gespräch geklärt wie es mit möglichen Symptomen aussieht, wie auch Abklärungen zur monatlichen Blutung und der familiären Krankheitsgeschichte.
Manche Zysten lassen sich ertasten, wordurch man auch eventuell schmerzhafte Vergrößerungen ausmachen kann. Mithilfe einer Bauchspiegelung lässt sich die Zyste je nach Ursache besser untersuchen sowie auch sofort entfernen. Jedoch ist das nur selten notwendig. In manchen Fällen wird auch eine Blutuntersuchung durchgenommen.
Meist sind Zysten gutartig, können jedoch oftmals von einem bösartigen Tumor nicht ganz unterschieden werden, weshalb eine genaue und verlässliche Untersuchung von großer Wichtigkeit ist.
Behandlung und mögliche Komplikationen
Viele Eierstockzysten entwickeln sich nach einer Weile wieder von selbst zurück und verursachen in dieser Zeit auch keine Schmerzen oder andere Symptome. Dennoch kann es manchmal notwendig sein die Zysten immer wieder über monatliche Abstände zu kontrollieren um keine Risiken einzugehen. Diese Kontrollen erfolgen meist über Ultraschalluntersuchungen und Abtastungen über die behandelnden Ärzte und Ärztinnen.
Kommt es zu einer Veränderung der Zyste oder anhaltenden Beschwerden, kann eine Bauchspiegelung durchgeführt werden. Dabei wird die Zyste genauer untersucht und kann auch direkt bei der Untersuchung entfernt werden.
Operationen
Bei großen Zysten reicht eine Bauchspiegelung meist nicht aus. Hier müssen diese durch einen Schnitt im Bauch entfernt werden. Welche Methode angewendet wird, hängt immer von der Größe der Zyste und den vorhandenen Symptomen ab. Meist entstehen die großen Zysten nach den Wechseljahren oder wenn sie zu viele Monate lang andauern.
Antibabypille
In manchen Fällen kann versucht werden eine Eierstockzyste mit der Antibabypille zu behandeln. Hierbei sollen die Hormone helfen das Wachstum der Zysten zu unterdrücken und deren Rückbildung zu fördern. Zu der eigentlichen Wirkung der Pille bei solchen Problemen fehlt es jedoch noch an Studien.
Komplikationen
Es kann passieren, dass eine Zyste an den Eierstöcken plötzlich reißt. Das ist selten, kann jedoch unter verschiedensten Umständen und ohne spezifischen Auslöser passieren. Ein solcher Riss macht sich meist durch einen kurzen aber schmerzhaften Stich in der Unterbauchregion bemerkbar. In der Regel ist es harmlos, kann jedoch zu Blutungen im Bauchraum führen, sollten andere Gefäße ebenfalls davon betroffen sein. Dann ist eine Operation lebensrettend.
Ein weiteres Problem bringen große Eierstockzysten mit sich, wenn diese über einen beweglichen Gefäßstiel mit dem Eierstock verbunden sind. Verdreht sich dieser Stiel kann es einer Unterbindung der Blutversorgung der Zyste oder umliegenden Gewebes kommen. Durch die mangelnde Blutversorgung kommt es schließlich zu starken Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Schweißausbruch. Im schlimmsten Fall führt es dann zu einer Bauchfellentzündung oder einer Blutvergiftung.
Manchmal kann es auch zu bösartigen Tumoren und Eierstockkrebs kommen, weshalb regelmäßige Untersuchung vor allem ab dem 40, Lebensjahr besonders wichtig sind.
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