Schnell-Übersicht
- Was ist Legasthenie: Dabei handelt es sich um eine Lese- und Rechtschreibschwäche.
- Symptome: Typisch sind dabei eine Leseschwäche (Dyslexie) und eine Rechtschreibschwäche (Agraphie).
- Ursachen: Im Gehirn kommt es dabei zu einer Störung der Informationsverarbeitung. Diese kann sehr unterschiedlich stark ausfallen.
- Behandlung: Meist fällt die Legasthenie bereits im Volksschulalter auf und kann dort mit eigenen Förder- und Sprechkursen entgegengewirkt werden.
- Mögliche Komplikationen: Wird eine solche Schwäche nicht rechtzeitig erkannt, kann sie das Leben als erwachsene Person stark beschweren.
- Vorbeugung: Eine vorbeugende Maßnahme ist derzeit nicht bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche, LRS)
Der Begriff Legasthenie Lese-Rechtschreib-Störung kurz LRS steht für eine klar definierte Entwicklungsstörung der Lese- und Schreibfähigkeiten und zählt zu den Teilleistungsstörungen (wie Rechenschwäche). Es sind langzeitige Probleme mit der Umsetzung der gesprochenen - in die geschriebene Sprache. Bei frühzeitiger Erkennung kann den Problemen meist gegengewirkt werden.
Bei folgenden Punkten liegt eine Teilzeitstörung im Bereich Lesen und Schreiben vor:
- Die Schulnoten liegen im Fach Deutsch bei 5.
- Es liegt keine verminderte Intelligenz vor, die die Lernschwäche des Kindes erklärt.
- Die Entwicklungsstörung tritt bis spätestens zum 5. Schuljahr auf.
- Das Kind wurde immer normal unterrichtet.
- Weder der Seh- noch Hörsinn des Kindes sind eingeschränkt.
Legastheniker verhalten sich in anderen Bereichen völlig normal, haben aber eine klar begrenzte Schwäche beim Lesen und Schreiben.
Ursachen für eine Legasthenie
Noch sind die Ursachen für eine Legasthenie nicht eindeutig geklärt, es treffen möglicherweise mehrere Faktoren aufeinander. Eine genetische Komponente ist bekannt, denn in Familien von Legasthenikern treten gehäuft Fälle bei den Nachkommen auf.
Es wird eine Störung der Informationsverarbeitung im Gehirn vermutet, die Schädigungen könnten während der Schwangerschaft oder Geburt eingetreten sein.
Ausgeschlossen werden emotionale oder soziale Umstände der Kinder, jedoch sind diese oft an der Ausprägung der Legasthenie beteiligt. Bekommen die Legastheniker von Eltern oder in der Schule wenig Unterstützung und Förderung, kann das zu einer Verschlechterung der Lese- und Schreibschwäche beitragen.
Symptome einer Legasthenie
Die typischen Symptome einer Legasthenie sind eine Leseschwäche (Dyslexie) und eine Rechtschreibschwäche (Agraphie).
Leseschwäche
Langsames Lesen, Wörter werden im Satz vertauscht, Buchstaben werden in den Wörtern vertauscht, zögerliches Vorlesen, die Betonung des Textes ist ungenau.
Rechtschreibschwäche
Die Fehler treten oft auf - im Wort werden Buchstaben verdreht oder umgestellt, einzelne Buchstaben oder Teile des Wortes fehlen, Fehler, in der Klein/und Großschreibung, Dehnungsfehler, Wahrnehmungsfehler, dasselbe Wort wird, immer anders falsch geschrieben (Fehlerinkonstanz).
Die Legasthenie macht sich oft schon im Vorschulalter bemerkbar, wenn die betroffenen Kinder beispielsweise das Alphabet nicht korrekt aufsagen oder Wortreime bilden können.
Behandlung einer Legasthenie
Die Eltern und Lehrer werden in die Therapie mit eingebaut, Hilfsmaßnahmen ergo mit den betreffenden Personen genau besprochen. Förderkurse und sonstige schulische Unterstützung folgen, wobei gezielte Übungen mit den Legasthenikern durchgeführt werden.
Die möglichen psychischen Begleiterscheinungen (Schulangst, Motivationsverlust, Depressionen, psychosomatische Beschwerden, u.a.) sind zu behandeln.
Es ist wichtig, mit der Therapie so früh wie möglich zu beginnen, denn in den späteren, höheren Schulstufen tun sich Legastheniker zunehmend schwerer, in manchen Fällen kommt es zum Schulabbruch.
Kann man einer Legasthenie vorbeugen?
Es sind keine Vorbeugungsmaßnahmen bei einer Legasthenie bekannt, eine frühzeitig begonnene Therapie bei Auftreten einer Legasthenie ist jedoch erforderlich.
Weitere Informationen
Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen für Eltern helfen bei vielen schwierigen Fragen. Sehr wichtig ist ein gutes Zusammenarbeiten mit den Lehrern, doch die Pädagogen sind in der Regel kompetent und einfühlsam und unterstützen die betroffenen Schüler bestens.
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