Pocken (Variola)

Bei den Pocken, oder auch Blattern genannt, handelt es sich um eine höchst ansteckende, schwere, durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit. Bei einer Pockenerkrankung ist eine ursächliche Therapie nicht möglich, lediglich die Symptome können behandelt werden. Seit 1980 ist die Welt frei von Pockenviren.

Impfung gegen Pocken Pocken wurden durch eine weltweite Schutzimpfung ausgelöscht. (Foto by: Remains / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was sind Pocken: Eine hochansteckende Virusinfektion, die heutzutage dank Impfungen fast vollständig ausgestorben ist.
  • Symptome: Die Erkrankung beginnt mit Fieber und Gliederschmerzen. Später bilden sich rote Punkte und später Papeln, welche eine virushaltige Flüssigkeit beinhalten. Begleitet werden die Symptome von starkem Juckreiz.
  • Ansteckung & Ursachen: Übertragen wird der Virus über die Tröpfchen- und Schmierinfektion.
  • Behandlung: Eine Therapie gegen die Viren gibt es nicht. So können nur die Symptome behandelt werden. Erkrankte werden dann meist unter Quarantäne gestellt um die Verbreitung zu verhindern.
  • Mögliche Komplikationen: Sollte es zu einer Infektion kommen, sind die Überlebenschancen nur schwer abzuschätzen. Meist überleben es 2/3 der Erkrankten.
  • Vorbeugung: Die beste Vorbeugung gegen Pocken ist die frühe Impfung wodurch die Krankheit zum Großteil ausgerottet wurde.

Was sind Pocken?

Die Pocken sind hochansteckend, lebensgefährlich und werden durch Viren hervorgerufen. Typisches Merkmal der Infektionskrankheit sind die Hautveränderungen. In der Vergangenheit haben sich die Pocken aufgrund ihrer hohen Ansteckungsgefahr rasant in der Bevölkerung ausgebreitet und zu Epidemien geführt.

Darum zählten Pocken auch zu den Quarantäneerkrankungen (Menschen durften während der Inkubationszeit nicht mit anderen Menschen in Berührung kommen) wie die Pest oder die Cholera. Durch die weltweit eingeführte Schutzimpfung (seit 1967) sind die Pocken praktisch global ausgestorben. Ein Pockenvirus existiert gegenwärtig offiziell nur noch in zwei Laboratorien: in den USA und Russland.

Ursachen für Pocken

Die Viren, die die Pocken verursachen, kommen nur im Menschen vor und zählen zur Familie der Poxviridae und sind die größten bekannten Viren. Es gibt zwei Formen der Pocken: die echten und die weißen Pocken, wobei die weißen Pocken ungefährlicher sind/waren.

Übertragen werden/wurden die Pocken durch die Tröpfcheninfektion, beispielsweise durch Husten, Sprechen oder Niesen oder die Schmierinfektion über infizierte Gegenstände wie Bettwäsche oder Türklinken. Die Ansteckung ist über Entfernungen von bis zu 20 m möglich, darum galten bei Erkrankungen strengste Sicherheitsmaßnahmen.

Die Ansteckung beginnt direkt nach der Inkubationszeit. Die Inkubationszeit beträgt 7-19 Tage. Jahrhundertelang galten die Pocken weltweit als verheerende Seuche. Durch die Einführung der Pockenimpfung 1967 gingen die Erkrankungen zurück – seit 1978 gibt es keine Pockenfälle mehr.

Symptome bei Pocken

Pocken Symptome Papeln auf der Haut sind ein typisches Symptom für Pocken. (Foto by: artpienpiset / Depositphotos)

Echte Pocken

Anfangs zeigen sich uncharakteristische Symptome wie Kreuzschmerzen, Fieber oder Gliederscmerzen. In diesem Erkrankungsstadium zeigt sich ein erster Hautausschlag mit roten Punkten an Zunge und Rachen, die Erkrankung ist jetzt besonders ansteckend. Kurz kommt es zu einer Fiebersenkung, nun erscheinen die pockentypischen Hauterscheinungen. Auf der Haut bilden sich Papeln, die mit virushaltiger Flüssigkeit gefüllt sind und sich vom Gesicht über den ganzen Körper ausbreiten. Das Fieber steigt dramatisch, Delirien sind möglich.

Aus den Papeln werden Pusteln, sie verkrusten oder verschorfen. Es dauert rund zwei Wochen bis alle Pusteln verkrustet sind, eine Woche danach fallen alle ab. Da das Abfallen von starkem Juckreiz begleitet ist, kratzen sich die Erkrankten und es kommt zur Narbenbildung (Pockennarben).

Unter dem Namen schwarze Blattern ist eine besonders schwere Form der Pocken bekannt, die Inkubationszeit ist verkürzt, es kommt zu gefährlichen, ausgedehnten Blutungen in die Haut und die inneren Organe.

Weiße Pocken

Bei den weißen Pocken verläuft die Krankheit weniger gefährlich, die Symptome sind nicht so stark ausgeprägt.

Behandlung und Therapie

Eine ursächliche Therapie gegen Pocken gibt es nicht. Die Gabe von Antibiotika helfen gegen Bakterien, nicht gegen Viren. So können lediglich die Symptome behandelt werden.

Diese Therapie besteht in:

  • absoluter Bettruhe
  • fiebersenkenden Mitteln
  • ausreichender Flüssigkeit
  • leicht verdaulicher Nahrung

Zudem wird der Patient unter Quarantäne gestellt, alle Kleidungsstücke und Gegenstände, mit denen der Erkrankte in Berührung kommt, müssen desinfiziert werden. Die Prognose bei Pocken ist insgesamt schlecht, obwohl zwei Drittel der Erkrankten überlebten.

Überlebende sind zumeist durch Pockennarben entstellt oder blind. Besonders dramatisch ist die Erkrankung mit den schwarzen Blattern – beinahe 100% der Betroffenen sterben, bereits nach 48 Stunden oder in der ersten Erkrankungswoche.

Kann man den Pocken vorbeugen?

Nur eine Impfung schützt vor einer Pockenerkrankung, durch die konsequente Durchimpfung der Bevölkerung weltweit ist es gelungen, die Pocken auszurotten. Seit 1980 ist die Pockenimpfung ausgesetzt, da sie nicht mehr notwendig ist. Da es heute die Möglichkeit von biologischen Terroranschlägen besteht, sind Impfstoffe wider vorrätig.


Bewertung: Ø 2,9 (7 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 05.02.2010
Überarbeitet am: 04.08.2020

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