Herzkranzgefäßerweiterung (PTCA)

Verengen sich die Herzkranzgefäße, kommt weniger Blut hindurch und schadet dem Körper. Um diese wieder zu erweitern, kann eine Operation, die PTCA, durchgeführt werden. Doch es gibt einige Risiken dabei.

Gespräch vor einer PTCA Ein Aufklärungsgespräch zwischen Arzt und Patient ist vor einer PTCA Vorraussetzung. (Foto by: alexraths / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist eine PTCA?
    Unter einer "perkutanen transluminale coronare Angioplastie" - kurz auch PTCA genannt - beschreibt der Mediziner ein gängiges Verfahren, damit etwaige verengte Herzkranzgefäße (die Koronararterien) geweitet werden können.
  • Wie verläuft eine PTCA?
    Zu Beginn wird die Betroffene Stelle, oder der Patient, unter Narkose gestellt. Bei der Operation wird ein Katheter durchgeführt bis zur Hauptschlagader. Danach wird die Operation mit Schnitten und Nadeln fortgeführt und die Position des Katheters optimiert. Während der Operation wird die Gerinnung des Blutes gemindert um eine Trombose zu verhindern. Zuletzt wird ein sogenannter Stent gesetzt.
  • Was sind die Risiken?
    Mögliche Risiken können sofort während einer Operation auftreten, oder mit Verzögerung auch danach. Noch während der Operation kann es zu Entzündungen, Embolien, Herzstörungen, oder einem Schlaganfall kommen. Einige Monate nach der OP, kann es zu einer erneuten Gefäßverengung kommen.

Ablauf einer PTCA

Eine Herzgefäßkranz-Erweiterung, kurz PTCA, erfolgt entweder in Vollnarkose oder unter lokaler Anästhesie des Patienten.

Vor dem Eingriff erhält der Patient Medikamente zur Gerinnungshemmung sowie auch zur Erweiterung der sogenannten Kranzarterien. In wenigen Fällen kann auch ein beruhigendes Mittel (bei lokaler Betäubung) verabreicht werden.

Der Mediziner führt bei einer PTCA einen Katheter durch die rechte Leistenbeuge ein; mitunter kann auch die rechte Ellenbeuge gewählt werden. Danach gelangt der Katheter in die Aorta (Hauptschlagader) des Patienten.

Die betroffene Arterie wird mittels kleinen Hautschnitt "frei gelegt" und in weiterer Folge punktiert. Dazu nimmt der Mediziner eine Nadel sowie ein Plastikröhrchen, welches direkt in die Arterie gelegt wird. Der Mediziner schafft eine Schleuse, durch die der Führungskatheter direkt zum Herzen gelangen kann und sodann auch in die Herzkranzarterie geschoben wird. Das "Vorschieben" nimmt der Patient nicht wahr; er spürt weder Schmerzen, noch irgendein anderes Gefühl. Mittels Führungskatheter wird der Ballonkatheter in die Krenzarterie geführt.

Der Arzt überprüft mittels Röntgenkontrolle die Platzierung des Ballonkatheters und kann sich davon überzeugen, dass jener in der Gefäßenge platziert wurde. Befindet sich der Katheter an der richtigen Stelle, füllt ihn der Mediziner mittels Kontrastmittel, sodass er sich weitet und die Arterie dehnt.

Auf Grund der Tatsache, dass während der Dehnung die Gefahr für Thrombose erhöht ist, injiziert der Mediziner ein gerinnungshemmendes Medikament.

Nachdem das Gefäß geweitet ist, legt der Mediziner ein röhrenförmiges Metallgitter - auch als Stent bekannt - in die Arterie. Der Stent sitzt direkt an der Spitze des Katheters und kann dauerhaft platziert werden.

Der Stent stabilisiert mitunter auch die Gefäßwände, die - auf Grund des Eingriffs - durchaus kleinere oder auch größere Risse aufweisen können. Der Stent sorgt für eine ungehinderte Durchblutung des behandelten Gefäßes und garantiert, dass sich jenes auch nicht wieder verschließt.#

Durchführung PTCA Wichtig ist, dass sich Patienten nach einer PTCA schonen und darauf achten, ihr Leben zu ändern. (Foto by: michaeljung / Depositphotos)

Mögliche Risiken einer PTCA

Ein dementsprechender Eingriff ist mit Risiken verbunden.

Dabei unterscheidet der Mediziner zwischen "Sofort- und Spät-Komplikationen", die - wie der Name schon sagt, sofort oder erst Tage bzw. Wochen nach der Behandlung auftreten können.

Sofort-Komplikationen, die bei Herzkranzgefäß-Erweiterungen auftreten können

Zu den klassischen Sofort-Komplikationen zählen Einrisse an der Innenhaut der Gefäße, die in weiterer Folge für die Bildung eines (Blutgerinnsels) verantwortlich sind. In 0,5 bis 1 Prozent aller Fälle sorgt das Blutgerinnsel für einen kompletten Gefäßverschluss, der in weiterer Folge mittels Ballonkatheter wieder geöffnet werden muss.

Gelingt dem Mediziner die Öffnung nicht, muss eine Bypass-Operation erfolgen, damit ein möglicher Herzinfarkt verhindert werden kann.

Weitere mögliche Sofort-Komplikationen sind:

  • Entzündungen
  • Embolien
  • Überempfindlichkeit auf Grund des Kontrastmittels
  • Herzrhythmusstörungen
  • Nervenverletzungen in der Ellen- oder Leistenbeuge
  • Schlaganfall
  • arterivenöse Fisteln

Auf Grund der Tatsache, dass "Sofort-Komplikationen" auch wenige Stunden nach dem Eingriff auftreten können, bleibt der Patienten sechs Stunden nach einer PTCA unter Beobachtung.

Spät-Komplikationen

30 bis 40 Prozent aller Betroffenen erleiden - bis zu sechs Monate nach dem Eingriff - eine neuerliche Gefäßverengung an derselben Stelle; der Mediziner bezeichnet diesen Vorgang als Restenose.

Wird im Rahmen des Eingriffs ein Stent eingesetzt, werden jene Krankheitsbilder nur in 25 Prozent aller Fälle wahrgenommen. In weiterer Folge ist ein weiterer Eingriff notwendig.

Eine gängige, aber nicht ungefährliche Variante

Die perkutanen transluminale coronare Angioplastie (PTCA) mag zwar eine gängige Variante darstellen, ist aber - wohl auch auf Grund der Komplexität - nicht ohne Risiken.

Wichtig ist, dass Patienten, die sich einem dementsprechenden Eingriff unterziehen, nach der PTCA schonen und sehr wohl darauf achten, ihr Leben dementsprechend zu ändern, dass etwaige begünstigende Faktoren, welche die Gefäßverengungen beschleunigen, unterlassen werden.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 12.01.2016
Überarbeitet am: 13.01.2021

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