Herzinfarkt (Myokardinfarkt)

Der Herzinfarkt ist noch immer eine der häufigsten Todesursachen weltweit. So erleiden allein in Österreich 300 von 100.000 Einwohnern jährlich einen Herzinfarkt. Allerdings kann einem Herzinfarkt durch eine überdachte und gesunde Lebensweise frühzeitig entgegen gewirkt werden.

Herzinfarkt Herzinfarkt gilt als eine der Haupttodesursachen in Österreich. (Foto by: Imilian / Depositphotos)

Schnell-Überblick

  • Was ist ein Herzinfarkt: Wird ein Teil des Herzmuskels nicht ausreichend durchblutet, kommt es zum Absterben dieses Teils.
  • Symptome: Bekannte Symptome sind ein Stechender Schmerz im Brustbereich, welcher länger andauert, Atemnot und Angstgefühle. Aber auch plötzliche Müdigkeit zuammen mit Erbrechen und Übelkeit sind Indikatioren.
  • Ursachen: Meist liegt eine Verkalkung der Herzkrankzgefäße zu Grunde, durch welche das Herz mit zu wenig Sauerstoff und Blut versorgt wird. Aber auch eine Entzündung der Gefäße kann zu einem Infarkt führten.
  • Behandlung: Im Falle der Anwesenheit während eines Herzinfarkts ist die Herzdruckmassage zur Wiederbelebung von größter Wichtigkeit. Später wird versucht die Verstopfung in den Blutgefäßen zu beheben.
  • Mögliche Komplikationen: Auch nachg einem Herzinfarkt kann es zu zu Entzündungen und weiteren Vorfällen kommen.
  • Vorbeugung: Am besten lässt sich ein Herzinfarkt durch einen gesunden Lebensstil vermeiden. Verzichten sollte man auf Tabak, Alkohol und zu viel fettiges Essen.

Was ist ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt)

Bei einem Herzinfarkt, in der Humanmedizin auch als Myokardinfarkt bezeichnet, handelt es sich um eine Erkrankung der Herzkranzgefäße. Umgangssprachlich wird der Myokardinfarkt, welcher noch immer eine der häufigsten Todesursachen in den Industrieländern darstellt, häufig auch als Herzschlag, -anfall oder -attacke bezeichnet.

Innerhalb eines Herzinfarkts wird ein Teil des Herzmuskels nicht mehr ausreichend durchblutet, was ein Absterben von Teilen des Herzmuskels zur Folge hat. Die Durchblutungsstörung liegt hierbei meist dem Verschluss eines Herzkranzgefäßes zugrunde, welches das Herz mit Blut versorgt.

Ein stechender Schmerz im Brustbereich, der länger als 20 Minuten anhält und in weitere Körperregionen ausstrahlen kann, repräsentiert das bedeutendste Symptom eines Herzinfarkts.

Da ein Herzinfarkt immer eine medizinische Notsituation darstellt, muss bei ersten Anzeichen sofort der Notarzt verständigt werden. In der anschließenden Therapie wird eine möglichst schnelle Wiedereröffnung der Herzkranzgefäße angestrebt, um Folgeschäden am Herzen zu vermeiden.

Außerdem stellt ein Herzinfarkt immer ein einschneidendes Ereignis im Leben der Betroffenen dar, welches eine grundlegende Änderung des Lebensstils herbeiführt. So sollte einem Infarkt durch die Berücksichtigung und Reduktion von Risikofaktoren frühzeitig entgegen gewirkt werden.

Ursache eines Herzinfarkts

In den meisten Fällen liegt dem Herzinfarkt eine sogenannte Arteriosklerose zugrunde, welche eine Verkalkung der Herzkranzgefäße bezeichnet und in Fachkreisen auch als koronare Herzkrankheit bekannt ist. Während einer Arteriosklerose entstehen Fett- und Kalkablagerungen in den Gefäßwänden, welche eine Minderdurchblutung des Herzmuskels und eine Verengung der Gefäße bewirken.

Daraufhin bildet sich ein Blutgerinnsel, welches den Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße herbeiführt. Anschließend kommt es zu einem Sauer- und Nährstoffmangel des Herzmuskels, welcher zunächst die Herzmuskelzellen schädigt und letztendlich dazu führt, dass die Herzmuskelzellen bereits 20 bis 30 Minuten nach der Unterbrechung des Blutflusses absterben.

Die abgestorbenen Zellen werden anschließend abgebaut und durch Narbengewebe ersetzt. Ein Herzinfarkt muss jedoch nicht immer aus einer Arteriosklerose heraus resultieren, sondern kann in seltenen Fällen auch durch eine Gefäßentzündung oder ein eingeschwemmtes Blutgerinnsel herbeigeführt werden.

Weitere mögliche Ursachenfaktoren eines Herzinfarkes können sein:

  • Körperliche Anstrengung
  • stark belastender Stress
  • langjähriges Rauchen

Risikofaktoren

Zudem erhöhen akuter Bewegungsmangel, extremes Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte oder Diabetes das Risiko eines Herzinfarkts.

Zudem kann eine familiäre Vorbelastung, in welcher Geschwister oder Eltern bereits vor dem 60. Lebensjahr ein Herzleiden aufweisen, die Gefahr eines Herzinfarkts steigern.

Symptome eines Herzinfarkts (Myokardinfarkt)

Druckgefühl in der Brust Symptom Herzinfarkt Schmerzhaftes Druckgefühl in der Brust zählt zu den wichtigsten Symptomen eines Herzinfarkts. (Foto by: belchonock / Depositphotos)

Einem Herzinfarkt können einige typische Anzeichen vorangehen, bei deren Auftreten umgehend ärztliche Hilfe angefordert werden sollte.

Druckgefühl in der Brust

Zunächst zählt ein schmerzhaftes Druckgefühl in der Brust zu einem der wichtigsten Symptome des Herzinfarkts, welches in der Regel länger als fünf Minuten anhält und häufig auch in andere Körperregionen ausstrahlt. Zu diesen zählen neben den Armen, dem Rücken und dem Oberbauch auch der Hals und der Unterkiefer.

Atemnot

Begleitet wird dieser Schmerz häufig durch Atemnot sowie einem intensiven Einschnürungsgefühl und einem heftigen Brennen im Herzbereich.

Angstgefühl

Außerdem tritt hierzu in den meisten Fällen ein Angstgefühl auf, welches sich durch Kälteschweiß und fahle Haut bemerkbar macht.

Symptome Vorderwandinfarkt

Je nach der vorliegenden Lokalisation des Verschlusses sowie dem Alter und dem Geschlecht des Betroffenen, können sich die Symptome eines Herzinfarkts jedoch unterscheiden: So sind bei einem Vorderwandinfarkt, bei welchem die linke Arterie betroffen ist, vor allem Schmerzen im Brustbereich vorzufinden.

Symptome Hinterwandinfarkt

Bei einem Hinterwandinfarkt, der sich auf die rechte Herzkranzarterie bezieht, stehen hingegen Schmerzen im Oberbauch im Vordergrund.

"Stummer Infarkt"

Es existieren allerdings auch einige unspezifische Symptome, welche nicht sofort auf einen Herzinfarkt schließen lassen, sodass dieser in einigen Fällen durchaus unbemerkt bleibt.

Kennzeichen eines solchen „Stummen Infarkts“ können sein:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Müdigkeit
  • erhöhte Körpertemperatur nach wenigen Tagen

Untersuchungen und Diagnose

Um einen Herzinfarkt rechtzeitig vorzubeugen, bieten sich regelmäßige Kontrolluntersuchungen an, in welchen Risikofaktoren und mögliche Vorboten eines Herzinfarkts frühzeitig festgestellt werden können.

Anamnese und Blutdruckmessung

Hierbei orientiert sich der Arzt zunächst an den geäußerten Beschwerden und bestimmt im Rahmen der Diagnostik Blutdruck sowie Puls des Patienten.

Elektrokardiogramm

Zudem wird ein Elektrokardiogramm erstellt, mit deren Hilfe die Herzströme aufgezeichnet werden und sich anhand ihrer Veränderungen infarkttypische Symptome aufzeigen können. Hierdurch lassen sich einige Stunden nach einem vorgefallenen Herzinfarkt dessen Lokalisation und Alter bestimmen.

Blutuntersuchung

Eine weitere Maßnahme der Diagnostik von Herzinfarkt stellt die Blutuntersuchung dar, bei welcher sogenannte Infarktmarken bestimmt werden, die auf ein Absterben von Herzmuskelzellen hinweisen.

Herzkatheter

Troponin T, Troponin I sowie die Creatinkinase gehören zu diesen herzmuskeltypische Enzymen, welche bei einer Erhöhung auf einen Herzinfarkt hinweisen. Sobald sich bei den beschriebenen Tests Anzeichen eines Herzinfarkts ergeben, erfolgt in den meisten Fällen die Anwendung eines Herzkatheters, bei welcher die Herzkranzgefäße mithilfe eines Röntgengerätes untersucht werden.

MRT oder Ultraschalluntersuchung

Zusätzlich kann eine Magnetresonanztomografie - MRT oder eine Ultraschalluntersuchung des Herzens stattfinden, bei welcher Herzwände, -klappen, und –höhlen sowie die Pumpfunktion des Herzens analysiert werden. Sollte hierbei ein Herzinfarkt vorliegen, zeigt sich dies in einer ungewöhnlichen Bewegung des betroffenen Herzabschnittes.

Behandlung eines Herzinfarkts

Da ein Herzinfarkt immer einen lebensbedrohlichen Notfall darstellt, sollte man beim Auftreten erster Anzeichen umgehend den Notarzt informieren. Als Sofortmaßnahme ist bei einem Herzstillstand eine Herzmassage zur Wiederbelebung durchzuführen, während der Patient bei Bewusstsein mit angehobenem Oberkörper gelagert werden sollte.

Anschließend wird durch das Verabreichen von Medikamenten und eine ausreichende Sauerstoffversorgung versucht, die Bildung von Blutgerinnseln vorzubeugen.

In einer fortgesetzten Behandlung im Krankenhaus wird im Anschluss mit einer Therapie begonnen, mit welcher der Schaden des Herzmuskels möglichst gering gehalten werden soll. Innerhalb dieser Therapie erfolgt in vielen Fällen eine Behandlung mit einem Herzkatheter, bei welchem durch einen kleinen Ballon das Herzkranzgefäß erweitert wird.

Zudem kann es auch zum Einsatz einer Thrombolyse kommen, bei welcher Wirkstoffe zur Auflösung des Blutgerinnsels verabreicht werden. In einigen Fällen gelingt die Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes jedoch nicht, sodass es möglicherweise zu einer Bypass-Operation kommt, bei welcher die Engstellen mit einer Umleitung des Blutstromes umgangen werden.

Im Normalfall schließt nach einem Herzinfarkt eine Rehabilitationsbehandlung an den Krankenhausaufenthalt an, welche dem Patienten helfen soll, in den Alltag zurückzufinden und seine Lebensweise umzustrukturieren, um mögliche Risikofaktoren für einen Herzinfarkt in Zukunft zu reduzieren.

Komplikationen

Zu weiteren möglichen Komplikationen zählen Herzrhythmusstörungen oder Herzstillstände, welche sofort durch eine Elektroschockbehandlung zu beheben versucht werden. Auch diese Folgen einer Herzinfarkts können auftreten:

  • Herzschwäche
  • Entzündungen des Herzbeutels
  • Ausstülpungen oder Einrisse der Herzwände

Prävention und was ich selbst tun kann, um einen Herzinfarkt vorzubeugen

Rauchen als Risikofaktor für Herzinfarkt Langjähriges Rauchen kann ein Risikofaktor für einen Herzinfarkt sein. (Foto by: photographee.eu / Depositphotos)

Da ein Herzinfarkt immer eine lebensbedrohliche Gefahr für den Menschen darstellt, ist es umso wichtiger, der Krankheit rechtzeitig vorzubeugen und mögliche Risikofaktoren zu reduzieren.

Gesunde Ernährung

Hierzu ist oft eine konsequente Umstellung der Lebensweise notwendig, welche sich unter anderem durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung charakterisiert.

Während auf tierische Fette und Fleisch weitestgehend verzichtet werden sollte, stellt so beispielsweise der Verzehr von Mittelmeerkost eine sinnvolle Präventionsmaßnahme dar. Diese setzt sich aus pflanzlichen Ölen, kleinen Mengen an Fisch sowie Obst und Gemüse zusammen.

Gewichtreduzierung

Da auch Übergewicht das Auftreten eines Herzinfarkts begünstigt, ist neben einer ausgewogenen Ernährung auch ausreichend und regelmäßige Bewegung von großer Bedeutung. Unterstützung finden Patienten hier oft in ärztlich überwachten Herzsportgruppen.

Auf Blutdruck und Blutzuckerwerte achten

Auch Bluthochdruckpatienten sollten mit einer salzarmen Ernährung und entsprechenden Medikamenten einem Herzinfarkt entgegenwirken. Da Diabetes ebenfalls das Herzinfarktrisiko erhöht, sollten auch Diabetiker stets auf ihre Blutzuckerwerte achten und einen Blutzuckerrichtwert von weniger als 110mg/dl anstreben.

Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung können hierbei hilfreich sein, reichen in einigen Fällen jedoch nicht aus, sodass zusätzlich Medikamente zur Senkung des Herzinfarktrisikos notwendig sind.

Aufs Rauchen verzichten

Auch Raucher sollten ihr Laster stark einschränken und bestenfalls vollständig aufgeben, da bei ihnen das Herzinfarktrisiko dreimal so hoch ist wie bei Nichtrauchern.


Bewertung: Ø 4,3 (12 Stimmen)

ICD-10: I21, I22 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 09.11.2009
Überarbeitet am: 05.08.2020

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