Inhaltsverzeichnis
Der Gefäßdruck oder Blutdruck bezeichnet jenen Druck, der mit dem Herzschlag und den dadurch verbundenen Bluttransport in den Gefäßen und im Herz entsteht.
Gemessen wird der Blutdruck in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) und in Kilopascal (kPa, 1 mmHg = 133,322 Pa). Als Herzminutenvolumen bezeichnet man jenes Volumen, welches in einer Minute aus der linken Herzkammer (Ventrikel) gepresst wird. Bei einem Erwachsenen liegt dieses Volumen bei rund vier bis fünf Litern Blut pro Minute.
Abhängigkeit des Blutdrucks:
- vom Herzminutenvolumen
- der Elastizität der Gefäßwand
- dem Gefäßtonus (der aktiven Spannung der Gefäße)
Physiologie des Blutdrucks
Systolischer Druck
Zieht sich das Herz zusammen und presst es dabei das Blut aus der linken Hauptkammer in den Körper (genannt Systole), wird der dabei entstehende Druck auf die Aorta und die folgenden Arterien und Arteriolen übertragen. Dieser Druck wird als systolischer Druck bezeichnet, welcher den ersten Wert der Blutdruckmessung darstellt.
Diastolischer Druck
Danach kommt es zur Erschlaffung des Herzens, dadurch lässt der Druck in den Gefäßen wieder nach. Diesen Druck nennt man den diastolischen Druck, er stellt den zweiten Wert der Blutdruckmessung dar.
Zwischen systolischem und diastolischem Druck liegt der Mittelwert, der als Mitteldruck bezeichnet wird und das Maß der Qualität für die Organdurchblutung ist. Der Blutdruck ist in der Nähe des Herzens am höchsten, am niedrigsten ist er an der Stelle, wo das Blut durch die Venen wieder in das Herz kommt.
Um das Blut auch in alle Teile des Körpers zu transportieren, sind Kontraktionen der Gefäßmuskeln nötig, besonders in den herzfernen Teilen des Körpers wie den Beinen. Darum ist Bewegung auch so wichtig. Denn dadurch werden die Gefäßmuskeln gestärkt und die optimale Unterstützung des Herzens ist gegeben. Beispielsweise führt langes Stehen oder Sitzen oder das Übereinanderschlagen der Beine zu einer Einengung der Gefäße, das Blut kann nicht ausreichend transportiert werden. Die Folge können Krampfadern, Besenreiser oder Thrombosen sein.
Regulation des Blutdrucks
Der Blutdruck wird in den Blutdruckzentren im Zwischenhirn, dem Rückenmark und dem verlängerten Mark reguliert. Viele Hormone wie Insulin, Histamin oder Adrenalin haben unter anderen einen Einfluss auf die Blutdruckzentren. So kann es bei Störungen im Hormonhaushalt, beispielsweise durch eine Unterfunktion oder Überfunktion der Schilddrüse, zur Beeinflussung des Blutdrucks kommen.
Weiters beeinflusst der Salzhaushalt im Blut den Blutdruck. Da Salz Wasser bindet, erhöht sich bei vermehrtem Salzkonsum das Blutvolumen, was wiederum einen kräftigeren Herzschlag zu Folge hat – ein erhöhter Bluthochdruck kann entstehen.
Blutdruckwerte und Blutdruckschwankungen
Es gibt zwar immer kurzfristige Blutdruckschwankungen, doch prinzipiell sind Normalwerte nach dem Alter festgelegt und diese bewegen sich bei einem Erwachsenen beispielsweise bei einem systolischen Wert von 120-129 und einem diastolischen Wert von 80-84.
Bluthochdruck
Ein Bluthochdruck beginnt bei systolisch 140 und diastolisch 90. Bei älteren Menschen ist der Blutdruck höher, da die Elastizität der Gefäße altersbedingt abnimmt.
Blutdruckschwankungen
Wenn es zu Blutdruckschwankungen kommt, können mehrere Faktoren ausschlaggebend sein:
- Übergewicht
- eine falsche Ernährung
- seelische Belastungen
- ein erhöhter Koffeinkonsum
In den meisten Fällen sind Blutdruckschwankungen völlig natürlich. Ziehen sich die Blutdruckschwankungen über einen längeren Zeitraum, ist eine Abklärung durch einen Arzt notwendig.
Niedriger Blutdruck
Ein niedriger Blutdruck könnte ein Zeichen von einer Kreislaufschwäche sein, währenddessen ein erhöhter Blutdruck ein Symptom vieler Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Nierenerkrankungen sein kann. Außerdem ist ein erhöhter Blutdruck ein Risikofaktor für schwere Erkrankungen wie einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt. Hoher Blutdruck muss daher immer ärztlich behandelt werden.
User Kommentare