Schnell-Überblick
- Was ist niedriger Blutdruck: Bei einem niedrigen Blutdruck wird das Blut im Körper zu langsam befördert und das Herz pumpt langsamer als normal.
- Symptome: Häufige Symptome sind Ohnmacht, Schwindel, Dehydrierung, Kopfschmerzen, sowie Schlafstörungen.
- Ursachen: Oft senken Medikamente den Blutdruck. Aber auch eine Unterfunktion der Schilddrüse, Blutarmut, Schwangerschaften, oder Infektionen können verantwortlich sein.
- Behandlung: In vielen Fällen sind keine Medikamente notwendig. Nur eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr und mehr Bewegung und frische Luft.
- Mögliche Komplikationen: Vor allem Schwangere sollten bei niedrigem Blutdruck einen Arzt aufsuchen. Denn sinkt dieser zu stark ab, kann die Plazenta nicht mehr ausreichend durchblutet und das Kind nicht mehr ausreichend versorgt werden.
- Vorbeugung: Ausreichend Bewegung, Flüssigkeit und frische Luft können dem niedrigen Blutdruck entgegen wirken.
Inhaltsverzeichnis
Niedriger Blutdruck
Ein oberer Wert (systolischer Blutdruck) von weniger als 100 bei Frauen bzw. 110 mmHg bei Männern und ein unterer Wert (diastolischer Blutdruck) von weniger als 60 bzw. 70 mmHg gilt als niedriger Blutdruck.
Häufig ist der niedrige Blutdruck erblich bedingt, doch er kann auch Medikamente oder verschiedene Erkrankungen als Ursache haben. Obwohl er selbst keine Krankheit darstellt, leiden viele Menschen unter den Nebenerscheinungen.
Beim schnellen Aufstehen sehen Menschen, die unter einem niedrigem Blutdruck leiden Sterne oder sie fallen in Ohnmacht, falls sie nicht genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Langes Stillstehen ist ebenfalls riskant, besonders bei hohen Temperaturen. Dies führt ebenso zu einer Unterversorgung des Körpers mit Flüssigkeit.
Bei einer ärztlichen Untersuchung wird zunächst festgestellt, ob der niedrige Blutdruck auf einer Krankheit basiert oder nur in speziellen Situationen auftritt. Zu diesem Zweck wird der Blutdruck (Gefäßdruck) im Liegen sowie direkt im Anschluss beim Aufstehen gemessen. Der Abfall des Blutdrucks ist bei Patienten mit niedrigem Blutdruck deutlich erkennbar.
Häufig befürchten die Menschen mit niedrigem Blutdruck in ungünstigen Situationen das Bewusstsein zu verlieren. Daher suchen sie nach Möglichkeiten, die Blutdruckwerte zu verbessern, entweder mithilfe von Medikamenten oder durch andere Maßnahmen.
Ursachen von niedrigem Blutdruck (Hypotonie)
Schilddrüsenunterfunktion und Blutarmut
Für niedrigen Blutdruck kommen verschiedene Ursachen in Frage. Ein Arzt kann feststellen, ob der niedrige Blutdruck von einer Schilddrüsenunterfunktion herführt, was gerade bei Frauen häufig auftritt. Ein weiterer möglicher Grund kann Blutarmut sein.
Herzkrankheit
In schlimmeren Fällen kann ein niedriger Blutdruck auf eine Erkrankung des Herzens hinweisen, wie zum Beispiel auf einen Herzklappenfehler bzw. auf eine Herzinsuffizienz. Falls keine ernsthafte Erkrankung oder eine andere eindeutige Ursache vorliegt, wird von primärer Hypotonie gesprochen. Da der niedrige Blutdruck keinen schädigenden Einfluss auf die Blutgefäße hat, braucht er nicht notwendigerweise behandelt zu werden.
Wenig Bewegung
Einige Menschen haben abgesehen von leichten Schwindelgefühlen keinerlei Beschwerden und lehnen deshalb eine medizinische Behandlung ab. Teilweise resultiert eine nicht ausreichende Bewegung in niedrigem Blutdruck, was in der Konsequenz bedeuten würde, dass sportlich aktive Menschen seltener darunter leiden.
Eine solche pauschale Behauptung ist jedoch nicht möglich, da die persönliche Situation, das körperliche Befinden und die Begleitumstände ebenfalls eine Rolle spielen. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass schlanke Menschen häufiger einen niedrigen Blutdruck haben als übergewichtige Menschen.
Weitere Ursachen für niedrigen Blutdruck
Auslöser für niedrigen Blutdruck können auch folgende Faktoren sein:
- Erkrankungen des Nerven- und Hormonsystems
- Infektionen
- Flüssigkeitsmangel
- Schwangerschaft
- Medikamente (Beruhigungsmittel, Medikamente mit einer harntreibenen oder blutdrucksenkenden Wirkung)
- massiver Flüssigkeitsverlust (zum Beispiel bei Erbrechen oder Durchfall)
Symptome bei niedrigem Blutdruck (Hypotonie)
Die Folgen des niedrigen Blutdrucks zeigen sich in einem Schwindelgefühl (vor allem am frühen Morgen) oder in Müdigkeit. Bei der Unterversorgung des Gehirns mit Blut und Sauerstoff kann ein Flimmern vor den Augen entstehen und teilweise zu Ohrensausen führen oder zu Kopfschmerzen.
In extremen Fällen kann es zu vorübergehender Ohnmacht kommen. Bei dieser schlechten Durchblutung, die sich direkt in akuten Auswirkungen zeigt, reagiert das Nervensystem, indem es die Herzfrequenz erhöht und somit den Puls beschleunigt.
Aus diesem Grund frösteln die Personen, denen es aufgrund des niedrigen Blutdrucks schwindelig wird, oder sie beginnen zu schwitzen. Zumeist hilft es, sich hinzulegen und dabei die Beine hoch zu lagern. Dadurch fließt das Blut zurück, das Gehirn wird ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt und die Beschwerden lassen nach.
Die meisten Menschen mit niedrigen Blutdruck frieren schnell, besonders an den Extremitäten. Sie haben Schwierigkeiten, morgens in Schwung zu kommen, klagen über Appetitlosigkeit, erhöhte Reizbarkeit und über Konzentrationsmangel. Sogar Schlafstörungen können das Resultat von niedrigem Blutdruck sein.
Untersuchungen und Diagnose von niedrigem Blutdruck
Die ärztliche Untersuchung befasst sich mit einen ausführlichen Gespräch sowie mit der genauen Messung des Blutdrucks im Ruhezustand sowie bei körperlicher Aktivität. Bei der Blutdruckmessung wird der Druck in den Arterien überprüft, was meistens indirekt durch eine aufblasbare Manschette am Arm durchgeführt wird. Kurz über dem Ellbogen wird die Manschette aufgepumpt, bis kein Blut mehr vom Oberarm durchkommt.
Beim Ablassen der Luft läuft das Blut wieder in die Arterie und wird mithilfe eines Stethoskops abgehört. Die hörbaren Geräusche kennzeichnen den systolischen und den diastolischen Wert.
24-Stunden-Blutdruckmessung
Bevor es zu der Diagnose des chronisch niedrigen Blutdrucks kommen kann, ist eine 24-Stunden-Blutdruckmessung erforderlich. Hierzu legen die Patienten ein Messgerät an, das sämtliche Werte über einen ganzen Tag speichert. Um die Entwicklung nachvollziehen zu können, muss ein Tagebuch geführt werden, das Tageszeit, Aktivität bzw. Belastung enthält.
Schellong-Test
Eine bewährte Art der Diagnose von niedrigem Blutdruck ist der Schellong-Test, bei dem zunächst der Blutdruck zehn Minuten lang im Liegen gemessen wird. Anschließend steht der Patient schnell auf und bleibt zehn Minuten stehen, wobei ebenfalls der Blutdruck kontrolliert wird. Eine normale Reaktion zeigt einen systolischen Abfall von maximal 20 mmHg und einen diastolischen Blutdruckabfall von maximal 10 mmHg. Falls es zu Kreislaufbeschwerden kommt, leidet der Patient unter orthostatischer Hypotonie.
Blutuntersuchung, Ultraschalluntersuchung
Ein Bluttest oder Ultraschalluntersuchung können Aufschluss über mögliche Erkrankungen, die mit dem niedrigen Blutdruck in Zusammenhang stehen, geben.
Behandlung und Therapie bei niedrigem Blutdruck
In vielen Fällen sind bei niedrigem Blutdruck keine Medikamente notwendig, sondern es sorgen andere Methoden dafür, dass das Herz-Kreislauf-System in Schwung gebracht und der Kreislauf gestärkt wird. Daher setzen erfahrene Ärzte zunächst auf die typischen Gesundheitstipps.
Viel Bewegung und frische Luft sind häufig die beste Art der Behandlung von niedrigem Blutdruck. Falls während der Therapie bzw. während der gesundheitsfördernden Maßnahmen Komplikationen wie verstärkte Schwindelgefühle auftreten, sollte man über die Unterstützung durch Medikamente nachdenken.
In Frage kommen Mineralkortikoide oder andere Mittel, die nur nach ausführlicher ärztlicher Beratung eingenommen werden dürfen. Pflanzliche Mittel mit Rosmarin und Weißdorn, Lindenblüten oder Pfefferminzöl können ebenfalls bei niedrigem Blutdruck helfen.
Im Allgemeinen reichen diese Hausmittel in Kombination mit aktivierenden Maßnahmen aus, um den Kreislauf anzuregen und den Blutdruck zu verbessern.
Mögliche Komplikationen
Vor allem Schwangere sollten bei niedrigem Blutdruck einen Arzt aufsuchen. Denn sinkt dieser zu stark ab, kann die Plazenta nicht mehr ausreichend durchblutet und das Kind nicht mehr ausreichend versorgt werden.
Prävention und was ich selbst tun kann
- Durch kalt-heiße Wechselduschen und Bürstenmassagen bekommt der Körper die notwendige Energie, der Kreislauf wird angeregt und das Risiko, die negativen Folgen von Blutdruck zu erleiden, verringert sich. Bei der Massage sollte die Bewegung der Bürste immer in Richtung des Herzens gehen. Wechselduschen sollten immer mit kaltem Wasser beendet werden.
- Besonders wichtig ist, dass Patienten mit niedrigem Blutdruck genug trinken. Zwei bis zweieinhalb Liter Flüssigkeit, bevorzugt Wasser, Früchte- und Kräutertees, unterstützen den Kreislauf.
- Morgens langsam aufstehen. Kurze Dehnungsübungen im Bett bringen den Kreislauf in Schwung.
- Durch Wippen und andere kleine, aber stetige Bewegungen wird der Kreislauf angeregt.
- Andere Patienten setzen auf Kompressionsstrümpfe, um den Blutkreislauf in den Beinen zu unterstützen.
- Zimt wirkt kreislaufanregend.
- Ebenfalls sinnvoll ist Ausdauersport wie Schwimmen, Laufen und Radfahren.
- Kneippkuren sowie regelmäßige Saunabesuche wirken stärkend auf den Kreislauf.
- Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke können in akuten Situationen helfen, jedoch treiben diese den Blutdruck nur kurzfristig in die Höhe.
Dauerstress und Übermüdung tun den Betroffenen hingegen nicht gut. Viele Menschen besitzen ein Blutdruckmessgerät und können somit selbst überprüfen, wie es mit ihrem Kreislauf aussieht und ob ihr Blutdruck zu niedrig ist. Dies ist eine wertvolle Vorsichtsmaßnahme, die für mehr Sicherheit im Alltag sorgt.
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