Schnell-Überblick
- Was sind Krampfadern: Venen in den Beinen treten sichtbar hervor und können medizinische wie optische Probleme bereiten.
- Auftreten von Krampfadern: Die sogenannten Besenreiser treten sehr häufig auf (bei Frauen häufiger als bei Männer), sind meist ein ästhetisches Problem, können aber auch zu Komplikationen führen.
- Symptome: Sichtbare Venen auf den Beinen, aber auch rötlich-bläuliche Verfärbungen der Haut und Schmerzen, sowie Wärmegefühl und Jucken in den Beinen.
- Ursachen: Eine Bindegewebsschwäche, sowie wie auch Bewegungsmangel und Übergewicht, Schwangerschaften und Thrombose sind mögliche Auslöser.
- Behandlung: Zu Beginn können die Krampfadern noch mit Sport und Bewegung ausgeglichen werden. Später kann man sie auch unter einem Eingriff ziehen lassen.
- Mögliche Komplikationen: Nach längerer Zeit können Krampfadern die Beine ermüden lassen und weitere Schmerzen verursachen.
- Vorbeugung: Gute Ernährung, Sport und Bewegung können vorbeugend wirken.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Krampfadern?
Krampfadern zählen zu den Erkrankungen, die insbesondere Frauen betreffen. Für sie stellen sie auch ein besonders großes Problem dar. Nicht nur aus medizinischer Sicht sind die Krampfadern gefährlich, vor allen Dingen unter kosmetischen Gesichtspunkten möchte wohl keine Frau unter Krampfadern leiden.
Im Fachjargon werden sie als Varizen bezeichnet, die Erkrankung selbst ist bekannt als Varikose. Bezeichnet wird damit das deutliche Hervortreten der Venen an den Beinen, die knapp unter der Haut entlang verlaufen. Sie werden deutlich sichtbar und verfärben sich meist unschön. Möglich sind hierbei rötliche, aber auch bläuliche Verfärbungen.
Die Beschwerden, die bei Krampfadern oder Varizen auftreten, reichen dann auch von Schmerzen bis hin zu Schwellungen, die vor allem die Füße und Beine betreffen. Sogar die Haut kann durch Krampfadern geschädigt werden, nämlich, indem sie sich entzündet oder verfärbt. Außerdem kann ein starker Juckreiz auftreten.
Ursachen von Krampfadern
Krampfadern oder Varizen sind eine recht häufig auftretende Erscheinung, die durch verschiedene Ursachen bedingt wird. Meist wirken diese unterschiedlichen Auslöser zusammen, sodass sich die Krampfadern langfristig durchsetzen können.
Bindegewebsschwäche
Als Hauptgrund für die Entstehung von Krampfadern gilt eine Bindegewebsschwäche, die meist angeboren ist. Häufig zeigt sich eine solche angeborene Schwäche durch vermehrtes Auftreten der Krampfadern in der eigenen Familie. Dabei können bei einer ausgeprägten Bindegewebsschwäche die ersten Krampfadern sogar schon während der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter auftreten.
Durch das Wissen um die Veranlagung kann man jedoch aktiv gegen die Krampfadern vorbeugen.
Bewegungsmangel
Ein weiterer wichtiger Grund für die Krampfadern ist im Bewegungsmangel zu erkennen, der heute besonders häufig aufgrund der sitzenden Tätigkeiten auftritt. Auch Berufe, die vorwiegend im Stehen ausgeübt werden, belasten den Körper. Das Blut sackt in die Beine, es muss mithilfe der Venen wieder zum Herzen gepumpt werden. Da diese hierfür jedoch Bewegung benötigen, genauer die Muskelpumpe, werden die Venen schnell übermäßig belastet, weiten sich und führen so zur Entstehung von Krampfadern. Mit ausgleichender Bewegung kann man dem aber entgegenwirken.
Übergewicht
Weiterhin gilt das Übergewicht als wichtiger Faktor für die Entstehung von Krampfadern. Die Venen müssen Höchstleistungen vollbringen, um den gesamten Körper mit Blut zu versorgen, und können sich dabei schnell weiten.
Schwangerschaft
Gleiches gilt während einer Schwangerschaft, zumal sich das Bindegewebe hier ohnehin verändert. Es wird elastischer, damit der Bauch wachsen kann und damit werden auch die Regionen rund um die Venen elastischer und weiten sich schneller.
Thrombose
Bei Thrombosen, die oft nach Operationen entstehen können, oder anderen Hinderungen des korrekten Abflusses von Blut wird die Gefahr der Krampfadern ebenfalls ansteigen. Insbesondere, wenn die inneren Venen betroffen sind, ist das Risiko für Krampfadern deutlich erhöht. Grund sind die Bluttransporte über die oberflächlichen Venen, die sich dann schnell ausweiten.
Welche Symptome bei Krampfadern
Die Symptome bei Krampfadern können sehr vielfältig sein. Dabei kommt es im Anfangsstadium lediglich zu den sogenannten Besenreisern. Hier werden sehr feine und dünne Venen nur leicht sichtbar. Diese bereiten keine Schmerzen oder andere Probleme, sondern stellen lediglich ein ästhetisches Problem dar.
Weitere Symptome, die im Anfangsstadium auftreten, sind müde und schwere Beine. Insbesondere bei Bewegungsmangel können die Beine sich schwer anfühlen. Sobald sich der Patient jedoch bewegt oder hinlegt, lassen die Beschwerden schnell nach.
Ebenfalls kann es zu Beginn der Erkrankung zu Wasseransammlungen in den Beinen, speziell im Bereich der Knöchel kommen. Meist treten diese Probleme erst am Abend auf. Die Wasseransammlungen äußern sich durch geschwollene Knöchel, der medizinische Fachbegriff hierfür lautet variköses Ödem.
In der Nacht kommt es häufig zu Wadenkrämpfen, die durch Bewegung, wie das Hin- und Hergehen, wieder nachlassen. Auch Fußkrämpfe sind in der Nacht keine Seltenheit.
Zusätzlich kann es bei einigen Patienten zu vermehrtem Juckreiz kommen. Auch ein Druckgefühl kann entstehen, es liegt meist direkt über den Perforansvenen. Hierbei wird das Blut von innen nach außen transportiert, also entgegen der üblichen Transportrichtung.
Wenn sich das Blut bereits massiv in den Venen gestaut hat, kommt es, insbesondere bei älteren Personen, zu einer deutlich dünneren Haut. Man spricht hier von der Pergamenthaut, die bereits auf leichten Druck mit Blutungen reagieren kann.
Im weiteren Krankheitsverlauf kann die Haut sich vollständig zurückbilden und es kommt zu offenen Wunden, bis hin zum offenen Bein. Ist die Erkrankung noch nicht soweit vorangeschritten, kann es durch Einblutungen zu Verfärbungen in den Beinen kommen.
Im Bereich der Unterschenkel treten oft Entzündungen der Haut auf. Die eigentlichen Geschwüre bilden sich bei unbehandelten Krampfadern im weiteren Verlauf der Erkrankung und beginnen häufig im Bereich des Knöchels.
Behandlung, Therapie bei Krampfadern
Wenn Krampfadern noch im Anfangsstadium sind, können wenige Verhaltensregeln helfen, die Beschwerden und Symptome zu lindern und den Fortschritt der Erkrankung aufzuhalten bzw. ihr vorzubeugen:
- Zügiges Gehen an der frischen Luft
- Regelmäßiges Hochlegen der Beine
- Der Verzicht auf das Rauchen
Doch in den meisten Fällen helfen diese Anwendungen nicht mehr, die Krampfadern müssen anderweitig behandelt werden.
Hierbei geht es vor allem um drei Methoden:
- das Venen-Stripping
- die Verödung
- die CHIVA-Methode
Das Venen-Stripping
Beim Venen-Stripping werden zunächst die umliegenden Venen, die Blut zuführen, abgebunden. Die betroffene Vene wird anschließend aufgefädelt und herausgezogen. Das Venen-Stripping wird vorrangig bei Stammvenen-Krampfadern durchgeführt und stellt eine Operation dar, die wahlweise unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Diese Form der Therapie gilt als ideale Lösung, um auch die Ursachen der Bildung von Krampfadern zu bekämpfen. Dabei werden auch langfristig hohe Erfolge erzielt.
Die Verödung bei Krampfadern
Bei der Verödung, die auch als Sklerosierung bezeichnet wird, geht es vorrangig darum, kleine Krampfadern bzw. die Besenreiser zu behandeln. Ein spezielles Verödungsmittel kann hierbei entweder in flüssiger Form oder als Schaum in die Gefäße gespritzt werden.
Durch das Verödungsmittel entzündet sich das Gefäß zunächst, im weiteren Verlauf wird es verschlossen. Die Verödung wird gemeinhin als Alternative zum Laserverfahren gesehen, da es kostengünstiger ist. Außerdem sind die Erfolgsraten etwas höher als beim Laserverfahren.
Das CHIVA-Verfahren
Das CHIVA-Verfahren gilt als besonders schonende Therapieform bei Krampfadern. Die betroffenen Venen werden mittels Ultraschall aufgespürt und abgebunden. Somit wird der Rückfluss des Blutes in die Venen verhindert, wodurch sich die Krampfadern zurückbilden sollen. Allerdings handelt es sich um ein recht junges Verfahren, sodass noch keine Langzeitergebnisse bekannt sind.
Bei allen Verfahren zur Behandlung der Krampfadern gilt jedoch, dass im Anschluss an die Therapie auf eine gesunde Lebensweise geachtet werden muss. Nur so kann ein erneutes Auftreten wahrscheinlich verhindert werden. Das Venen-Stripping stellt jedoch die einzige Methode dar, um die betroffenen Venen zu entfernen, sodass die Erfolgsaussichten am besten sind.
Wie gefährlich ist eine Krampfader?
Leichtere Probleme äußern sich in verstärktem Juckreiz, da die Haut nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Auch Wadenkrämpfe, schwere Beine und müde Füße sind Komplikationen der frühen Krampfadern. Doch im Laufe der Zeit entwickeln sich die Krampfadern immer weiter, sodass es zu recht gefährlichen Komplikationen kommen kann.
Platzende Venen
Bei sehr lange bestehenden und schweren Krampfadern kann es dazu kommen, dass die Venen platzen. Die dünnen Wände halten dem Druck, der durch die starke Anstauung von Blut entsteht, nicht mehr länger stand, die Vene platzt und es kommt zu einer massiven Blutung. In diesem Fall muss unbedingt der Notarzt gerufen werden.
Entzündungen der Venen und Thrombosen
Ebenfalls kann es zur Entzündung der oftmals bereits seit Längerem überdehnten Venen kommen. Bekannt sind diese Entzündungen unter Medizinern als Thrombophlebitis oder Varikophlebitis. Die Entzündungen sind meist sehr schmerzhaft und müssen unbedingt zeitnah behandelt werden. Bei einer Verschleppung droht die Gefahr, dass sich Geschwüre am Unterschenkel bilden, die letztlich zum Phänomen des offenen Beins führen können. Kühlende Salben und Gels werden bei der Behandlung in den meisten Fällen eingesetzt.
Thrombosen sind ebenfalls Komplikationen, die durch Krampfadern auftreten können. Hierbei ist es von besonderer Bedeutung, dass frühzeitig reagiert wird. Die Blutgerinnsel im Bein können nicht nur massive Schmerzen verursachen. Bei symptomfreien Thrombosen kann sich das Gerinnsel unbemerkt lösen und durch den Körper wandern, bis es in der Lunge ankommt. Dort verstopft es ein Blutgefäß, was dazu führt, dass ein Teil der Lunge nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird. Es besteht Lebensgefahr.
Ekzeme
Ebenfalls treten durch die trockene und mit zu wenig Nährstoffen versorgte Haut Ekzeme auf. Sie zeigen sich zunächst durch Rötungen, später wird die Haut rau und schuppig. Zusätzlich tritt ein verstärkter Juckreiz auf. Durch das Kratzen der betroffenen Stellen kann es schnell zu offenen Wunden kommen, die nässen und sich leicht entzünden.
Wie kann man gegen Krampfadern vorbeugen?
Es gibt einige einfache Mittel und Wege, um den Krampfadern vorzubeugen.
Ernährung und Bewegung
Einer der wichtigsten Punkte beim Vorbeugen von Krampfadern ist in der gesunde Ernährung entsprechende Probleme vermeiden kann. Zudem hilft sie, Übergewicht zu vermeiden, das als ein häufiger Grund für die Entstehung von Krampfadern gilt.
Viel Bewegung an der frischen Luft ist ebenfalls förderlich, um Krampfadern vorzubeugen. Schnelles Spazierengehen, Schwimmen oder Venen-Gymnastik können helfen, Krampfadern zu vermeiden. Lediglich auf Sportarten, die eine massive Anstrengung der Beine bedingen, sollte verzichtet werden. Hierzu zählt etwa Fußball oder Squash.
Modisch gegen die Krampfadern vorgehen
Ein wichtiger Punkt ist auch die heutige Mode. Hochhackige Schuhe werden von den Damen bevorzugt. Sie sind jedoch schädlich, wenn überwiegend stehende oder sitzende Tätigkeiten ausgeübt werden. Deshalb sollte darauf verzichtet werden. Auch bei der oft eng geschnittenen Jeans sollte Frau sich lieber für eine weiter geschnittene Variante entscheiden, die die Blutzufuhr nicht abschnürt.
Stütz- oder Kompressionsstrümpfe sind ebenfalls eine Möglichkeit, den Krampfadern vorzubeugen. Sie sind in Apotheken und Sanitätshäusern erhältlich und können bei Bedarf auch als Maßanfertigung bestellt werden. Sie haben nichts mehr mit braunen Gummistrümpfen gemein, sondern sind in zahlreichen Farben und mit Glanzeffekten und Ähnlichem erhältlich.
Weitere Möglichkeiten
- Wechselduschen und kalte Kneipp-Güsse.
- Ein tägliches Ausstreichen der Beine in Richtung des Herzens.
- Bei Arbeiten im Büro sollte der Kollege im Nachbarraum besser einmal persönlich aufgesucht werden, als ihn nur anzurufen oder zu mailen.
User Kommentare