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- Was ist eine Blasenspiegelung?
Bei einer Blasenspiegelung untersucht der Arzt mit einem speziellen Untersuchungsgerät (Zystoskop) die Harnwege bzw. Harnröhre und Harnblase. - Wie wird eine Blasenspiegelung gemacht?
Ein Zystoskop (=dünner, elastischer Schlauch mit einer Kamera oder anderen Instrumenten) wird direkt über die Harnröhre in die Blase eingeführt. Durch ein Gleitmittel das ein örtliches Betäubungsmittel zugesetzt ist, verläuft die Untersuchung nahezu schmerzfrei und dauert in der Regel nur 5-10 Minuten. - Wozu wird eine Blasenspiegelung gemacht?
Durch diese Untersuchung lassen sich Verengungen der Harnröhre, eine Vergrößerung der Prostata, Veränderungen der Schließmuskelfunktion der Blase sowie Tumore oder Blasensteine feststellen. - Was sind die Risiken einer Blasenspiegelung?
Die Blasenspiegelung verläuft nahezu schmerzfrei. Danach kann es kurzfristig (nur wenige Tage) zu Schmerzen oder Brennen beim Urinieren bzw. Blut im Urin kommen.
Inhaltsverzeichnis
Anwendungsgebiete
Die Blasenspiegelung kommt recht häufig zum Einsatz und dient dazu, diverse Krankheiten zu diagnostizieren oder aber auszuschließen.
Schmerzen beim Urinieren und Blut im Urin
Patienten, die über Schmerzen beim Wasserlassen klagen oder bei denen Blut im Urin festgestellt wurde, wird die Durchführung einer Blasenspiegelung empfohlen.
Blasenentzündung
Vor allem Frauen klagen zudem häufig über Blasenentzündungen; auch in diesem Fall kann die Blasenspiegelung Abhilfe schaffen beziehungsweise zunächst die Ursachen herausfinden.
Diagnose von Krankheiten
Folgende Krankheiten lassen sich mittels einer Blasenspiegelung feststellen bzw. bei diesen Erkrankungen wird eine Blasenspiegelung empfohlen:
- Veränderungen der Harnröhre (zum Beispiel eine Einengung durch Narben)
- eine Vergrößerung der Prostata
- Tumore der Harnblase
- Blasensteine
- Schleimhautentzündungen
- Veränderungen der Schließmuskelfunktion
Wann wird eine Blasenspiegelung nicht durchgeführt?
Bei akuten Entzündungen der Harnröhre, der Harnblase oder der Prostata darf die Blasenspiegelung nicht durchgeführt werden. Um eine Harnwegsinfektion ausschließen zu können, sollte vor einer Blasenspiegelung der Urin untersucht werden.
Vorbereitung auf die Blasenspiegelung
Der Arzt informiert den Patienten in einem Aufklärungsgespräch über den genauen Untersuchungsablauf sowie über Vorbereitungsmaßnahmen und mögliche Risiken/Komplikationen.
Vor einer Blasenspiegelung sollte der Patient mehrere Stunden lang nichts essen und trinken, denn der Patient muss zur Untersuchung nüchtern erscheinen. Zudem sind vor der Untersuchung alle blutverdünnenden Medikamente abzusetzen.
Ablauf und Durchführung
Bei den meisten Patienten wird die Blasenspiegelung ambulant oder in der Ordination eines Urologen durchgeführt; der Patient kann also beinahe unmittelbar nach dem Eingriff wieder nach Hause. Lediglich wenn gleichzeitig ein chirurgischer Eingriff erfolgt, erhält der Patient eine Narkose und muss für einige Tage im Krankenhaus bleiben.
Bei Frauen ist die Durchführung einer Blasenspiegelung einfacher als bei Männern, da die männliche Harnröhre länger (25-30 cm) und gebogen ist. Jedoch ist dank moderner, flexibler Geräte auch beim Mann eine schonende und schmerzfreie Untersuchung möglich.
Der Patient liegt während der Blasenspiegelung auf einem speziellen Stuhl, welcher ein Spreizen der Beine ermöglicht.
Zuerst erhält man eine örtliche Betäubung - zu diesem Zweck werden eine Art sowie ein Schmerzmittel in die Harnröhre eingeführt. Bereits nach wenigen Minuten beginnt das Lokalanästhetikum zu wirken und der Arzt desinfiziert nun die Öffnung der Harnröhre.
Anschließend wird das Zystoskop vorsichtig unter Spülung mit sterilem Wasser bis in die Harnblase geschoben.
Am Ende des Zystskops befinden sich sowohl eine Kamera als auch eine Lichtquelle. Die Kamera ist mit einem Monitor verbunden, auf welchem der Arzt das Innere der Harnröhre beziehungsweise der -blase genau sehen kann.
Diese Flüssigkeit sorgt dafür, dass sich die Harnblase füllt und sich die Schleimhaut gut entfalten kann. Dadurch kann der Arzt alle Schleimhäute von Harnblase und Harnröhre gut erkennen. Die Flüssigkeit sorgt jedoch gleichzeitig dafür, dass der Patient während der Blasenspiegelung einen vermehrten Harndrang verspürt und das Gefühl hat, dass seine Blase stark gefüllt ist.
Blasenspiegelung mit operativen Eingriff
Die Blasenspiegelung dient jedoch nicht nur dem Erkennen von Krankheiten, auch können während dieser kleine operative Eingriffe durchgeführt werden. Sowohl Fremdkörper und Blasensteine lassen sich im Rahmen dieser Operation entfernen; darüber hinaus kann man während dieser auch die Prostata verkleinern. Das Zystoskop kann Tumore entfernen, um diese später im Labor zu untersuchen und auch Blasensteine zertrümmern. Werden diese mittels einer Schlinge entfernt, spricht man von der Extraktion.
Biopsie
Eventuell kann der Arzt während der Untersuchung eine Gewebeprobe, eine sogenannte Biopsie, entnehmen.
Dauer einer Blasenspiegelung
Die Blasenspiegelung an sich dauert nur etwa fünf bis zehn Minuten - wenn der Patient sich wieder einigermaßen fit fühlt, kann er die Praxis bzw. das Krankenhaus auch schon wieder verlassen. In der Regel wird dann noch ein Termin für eine Nachuntersuchung vereinbart, den man unbedingt wahrnehmen sollte.
Nach der Blasenspiegelung
Einige Stunden nach der Untersuchung sollte man zudem darauf vorbereitet sein, dass das Wasserlassen Schmerzen verursacht. Auch etwas Blut im Urin ist durchaus normal und kein Grund zur Besorgnis.
Nach einer Blasenspiegelung sollte man unbedingt viel trinken, um mögliche Erreger auszuspülen, die während der Untersuchung in die Harnröhre gelangt sein könnten.
Blasenspiegelung bei Kindern
Muss bei Kindern eine Blasenspiegelung durchgeführt werden, so werden angepasste Untersuchungsinstrumente verwendet und eine kurze Allgemeinnarkose durchgeführt.
Nebenwirkungen, Risiken und Komplikationen
Die Blasenspiegelung ist ein recht sicherer Eingriff; nur in seltenen Fällen kommt es hier zu möglichen Komplikationen.
Verletzungen der Harnröhre, des Schließmuskels oder der Harnblase können während einer Blasenspiegelung ebenso auftreten wie Blutungen.
Auch Harnwegsinfektionen, Entzündungen an Prostata oder Niere sowie kurzfristige Blasenschwäche - Harninkontinenz können Nebenwirkungen einer Blasenspiegelung sein, treten jedoch eher selten auf.
Halten diese Symptome länger als ein paar Tage an, sollte man unverzüglich einen Arzt aufsuchen.
Fazit
Viele Patienten scheuen sich vor einer Blasenspiegelung und sehen dieser mit gemischten Gefühlen entgegen. Eine Blasenspiegelung ist zwar unangenehm, wird sie jedoch korrekt ausgeführt, ist diese Untersuchungsmethode schmerzfrei. Sie stellt ist eine wichtige Untersuchungsmaßnahme dar, die bei zahlreichen Erkrankungen der unteren Harnwege angewandt wird. Grundsätzlich gilt die Blasenspiegelung als ein sehr risikoarmer Eingriff, der für geübte Urologen längst Routine ist.
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