Vorhautverengung (Phimose)

Wenn die Vorhaut nicht oder nur erschwert über die Eichel des männlichen Penis zurückgezogen werden kann, spricht man von einer Vorhautverengung. Die Behandlung erfolgt durch eine Erweiterung oder Entfernung der Vorhaut.

Vorhautverengung Bei einer Vorhautverengung kann die Vorhaut des Penis nur schwer über die Eichel gezogen werden. (Foto by: Syda_Productions / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist eine Vorhautverengung: Dabei kann die Vorhaut nur noch schwer bis gar nicht mehr zurückgezogen werden. Sie kann sowohl angeboren, als auch später erworben sein.
  • Symptome: Es kommt zu Schmerzen beim Wasserlassen, einem Spannungsgefühl um das Glied herum und immer wieder auch zu Entzündungen und einer erschwerten Hygiene.
  • Ursachen: Häufig kommt eine erworbene Verengung bei Diabetikern vor. Aber auch häufige Entzündungen und Vernarbungen der Vorhaut können diese stark verengen.
  • Behandlung: Eine leichte Verengung kann meist noch mit einer Kortisonsalbe behandelt werden, schwere Verengungen hingegen operativ korrigiert oder sogar ganz entfernt werden. Dabei spricht man auch von einer Beschneidung.
  • Vorbeugung: Die beste Vorbeugung geht von den Eltern aus. Es ist dabei wichtig die Vorhaut eines Säuglings nicht gewaltsam zurückzuziehen und Entwicklungen zu beobachten.

Was ist eine Vorhautverengung (Phimose)?

Bei der Vorhautverengung steht das Verhältnis zwischen der dehnbaren Öffnung der Vorhaut und der Eichel in einem Missverhältnis, die Vorhaut kann darum nur schwer oder gar nicht zurückgezogen werden.

Zwei Formen der Vorhautverengung werden unterschieden:

  • die primäre (angeborene) Vorhautverengung
  • die sekundäre (erworbene) Vorhautverengung

Primäre Vorhautverengung

Bei der primären Vorhautverengung (von Geburt an) ist zu beachten, dass eine enge Vorhaut bei Kleinkindern bis zum dritten Lebensjahr durchaus normal ist und darum die Vorhaut nicht mit Kraft zurückgezogen werden sollte!

Nur wenn es vermehrt zu Entzündungen oder Problemen mit dem Wasserlassen kommt, sollte eine Behandlung in den ersten Lebensjahren erfolgen.

Sekundäre Vorhautverengung

Eine sekundäre Vorhautverengung tritt oft bei Diabetikern auf. Durch oftmalige Entzündungen oder Verletzungen entsteht eine narbige Vorhaut, die dann zu Verengungen führt. Diese Form sollte unbedingt behandelt werden.

Eine weitere Form der Vorhautverengung ist die sogenannte Paraphimose.

Ursachen für eine Vorhautverengung

Mögliche Ursachen für die Vernarbung der Vorhaut sind immer wieder auftretende Entzündungen (beispielsweise an der Eichel oder der Vorhaut) oder Verletzungen mit Blutungen oder Einrissen. Beispielsweise kann das geschehen, wenn die Vorhaut bei einem Säugling oder bei Kleinkindern mit Gewalt oder zu früh zurückgezogen wird.

Da das Narbengewebe sich leicht verhärtet und schrumpft, wird die Entstehung einer Vorhautverengung begünstigt. Wird die bereits zu enge Vorhaut mit Gewalt über die Eichel zurückgeschoben, kann es zu einer Paraphimose kommen – die enge Vorhaut bleibt im Eichelkranz hängen.

Symptome einer Vorhautverengung

Folgende Symptome sind bei einer Vorhautverengung möglich:

  • Die Vorhaut kann nur unter Schmerzen oder gar nicht zurückgezogen werden
  • Beim erigierten Glied kommt es zu Einrissen oder Spannungen
  • Die Vorhaut bläht sich beim Wasserlassen auf
  • Vorhaut wie auch Eichel sind oft entzündet
  • Der Harnstrahl ist dünn, die Harnentleerung erschwert
  • Weiße Ablagerungen auf der Eichel entstehen infolge erschwerter Intimhygiene

Bei einer Paraphimose lässt sich die hinter dem Eichelkranz eingeklemmte Vorhaut nicht mehr in die richtige Position bringen, die Durchblutung der Eichel ist gestört und es kommt zu Schmerzen und einem Eichel-Ödem.

Untersuchungen und Diagnose

Bei einer körperlichen Untersuchung kann der Arzt die Diagnose stellen indem er die Vorhaut über die Eichel zurückschiebt. Lässt sich dies gar nicht oder nur sehr schwer und unter Schmerzen bewerkstelligen liegt eine Vorhautverengung vor. Ein zusätzlicher Indikator ist auch, wenn sich beim Zurückstreifen der Vorhaut ein Schnürring zeigt.

Behandlung, Therapie und mögliche Komplikationen

Vorhautverengung Behandlung Bei einer Vorhautverengung wird mittels einer Kortisonsalbe oder einer Operation Abhilfe geschaffen. (Foto by: poznyakov / Depositphotos)

Die Therapie einer Vorhautverengung hat die Erweiterung oder Entfernung der Vorhaut zum Ziel. Besteht nur eine geringfügige Verengung, kann mithilfe einer konservativen Therapie mit Kortisonsalben Abhilfe geschaffen werden. Dabei wird die Vorhaut erweitert.

Hilft diese Maßnahme nicht, bzw. ist die Vorhautverengung sehr ausgeprägt oder es besteht bereits eine Paraphimose, wird die Vorhaut operativ korrigiert oder entfernt. In der Regel wird der Eingriff (Beschneidung, Abschnürung, Erweiterungsplastik, dorsale Inzision) ambulant durchgeführt.

Sehr selten (max. in 2 % der Fälle) kommt es zu Komplikationen nach der Operation oder zu Rückfällen, eine sorgfältige Wundbehandlung ist jedoch notwendig.

Prävention - was ich selbst tun kann

Vorbeugen kann man nur der sekundären Vorhautverengung, indem man keinesfalls die Vorhaut bei Säuglingen gewaltsam zurückzieht, Harnweginfekte oder Eichel- und Vorhautentzündungen frühzeitig und konsequent behandelt, damit es zu keinen Vernarbungen kommen kann.

Es ist sinnvoll und in vielen Fällen erforderlich, bei einer Vorhautverengung einen Arzt (Urologen) zurate zu ziehen. Eine Liste aller österreichischen Fachärzte befindet sich in unserem .


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ICD-10: N47 mehr Infos


Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 03.03.2010
Überarbeitet am: 06.08.2020

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