Körperliche Veränderungen nach der Geburt
Der Wochenfluss, der nach der Geburt einsetzt, hält etwa zwei bis drei Wochen an. In dieser Zeit bildet sich auch die Gebärmutter zurück, bis sie nach ca. sechs Wochen ihre ursprüngliche Größe wie vor der Geburt erlangt hat.
Stillen fördert den Rückbildungsprozess. Sie werden dies daran erkennen, dass vor allem durch den Saugreiz beim Stillen die Nachwehen einsetzen, die die Rückbildung der Gebärmutter beschleunigen.
Der Bauch ist nach der Geburt schlapp und faltig. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen, mit spezieller Gymnastik und Disziplin werden Sie in wenigen Monaten die Bauchdecke wieder so festigen können, wie sie vor der Geburt war.
Die Hebamme wird Ihnen bereits wenige Tage nach einer natürlichen Geburt spezielles Beckenbodentraining zur Festigung der Beckenbodenmuskulatur empfehlen, denn der Beckenboden wurde unter der Geburt stark gedehnt. Die Festigung der Beckenbodenmuskulatur dient der Vorbeugung von Rückenschmerzen und Blasenschwäche.
Eventuelle Dammschnitte, die unter der Geburt vorgenommen wurden, heilen in der Regel relativ schnell ab. Sitzbäder mit Kamille und Narbencremes sind hier sehr hilfreich.
Die Brüste werden nach der Geburt weich und die Milch schießt ein. Wichtig ist jetzt die richtige Pflege der beanspruchten Brustwarzen, um Entzündungen vorzubeugen.
Nach dem Abstillen bilden sich die Brüste wieder zu ihrer normalen Größe zurück. Schwimmen und Übungen zur Stärkung der Brustmuskulatur helfen den Brüsten nach dem Abstillen, wieder zu ihrer normalen, festen Form zurückzufinden.
Hormonelle Umstellungen nach der Geburt
Bereits unter der Geburt werden verstärkt Endorphine ausgeschüttet, um den Geburtsschmerz erträglicher zu machen und die Vorfreude auf das Baby anzuregen. Nach der Geburt kommt es zum Abfall der Schwangerschaftshormone, die eine vermehrte Wasseransammlung im Gewebe gefördert haben. Dieses Gewebewasser wird nun verstärkt ausgeschieden.
Während der Stillzeit wird das Hormon Prolaktin gebildet, das einen Eisprung bis zum Abstillen verhindern soll. Ein sicherer Schutz vor einer erneuten Schwangerschaft ist dies jedoch nicht! Bei manchen Frauen kommt es durch die hormonelle Umstellung nach der Geburt zu starken Stimmungsschwankungen bis hin zu Wochenbettdepressionen, dem so genannten Baby-Blues. Wochenbettdepressionen müssen unbedingt ärztlich behandelt werden.
Mögliche Komplikationen nach der Geburt
Infektionen der Gebärmutter durch einen gestörten Wochenfluss – auch als Kindbettfieber bekannt – sind heutzutage durch die engmaschige Kontrolle durch Hebammen und Ärzte sehr selten geworden. In einigen Fällen kann es zum Milchstau und zur Brustentzündung (Mastitis) kommen, die ärztlich behandelt werden muss.
Gesunde Lebensweise nach der Geburt
Eine gesunde Lebensweise mit abwechslungsreicher, vitaminhaltiger Kost, ausreichend Ruhephasen, regelmäßig Bewegung sowie gezielte Rückbildungsgymnastik helfen dabei, die körperlichen Strapazen durch Schwangerschaft und Geburt schnell zu überwinden und die Zeit mit dem neuen Erdenbürger zu genießen.
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