Wundliegen (Dekubitus, Druckgeschwür)

Wenn jemand aufgrund einer Erkrankung länger im Bett bleiben muss, kann sich der Betroffene wund liegen. Man spricht vom sogenannten Dekubitus, einem Druckgeschwür dass sich bildet, wenn länger Druck auf bestimmte Gebiete der Haut einwirkt und es zu keiner Entlastung des betroffenen Bereiches kommt.

Wundliegen Gefährdet für Wundliegen sind besonders bettlägrige Menschen, die krank, alt oder gelähmt sind.. (Foto by: AndreyPopov / Depositphotos)

Schnell-Überblick

  • Was ist Wundliegen: Dabei handelt es sich um Schädigungen des Hautgewebes durch längere Auswirkung von Druck während dem Liegen.
  • Symptome: Es kommt zu Juckreiz, starken Schmerzen und zu einem Brennen in den Bereichen, die bereits offen sind.
  • Ursachen: Muss ein Patient länger in einer Position im Bett verharren, so kommt es zum Absterben von Gewebe und der Bildung von Druckgeschwüren. Davon betroffen sind meist alte und schwerkranke Menschen.
  • Behandlung: Wichtig ist es die Patient immer wieder gut möglichst umzulegen und zu bewegen. Zwei mal am Tag gehören die Wunden behandelt und im Fall auch mit Antibiotika.
  • Mögliche Komplikationen: Ohne Behandlungen können die Infektionen schwere Folgen haben. Unter anderem wäre eine Blutvergiftung, oder Organschäden möglich.
  • Heilung: Durch sorgfältige und professionelle Behandlung stehen die Chancen für eine Heilung heutzutage sehr gut.
  • Vorbeugung: Sobald ein Patient länger im Bett liegen muss und sich selbst schwer bis kaum bewegen kann, ist es wichtig ihn beim  Umlegen und möglicher Bewegung zu unterstützen. Viel Flüssigkeitszunahme und das wechseln von Bettwäsche und Gewand ist wichtig.

Was ist Wundliegen (Dekubitus)?

Ein Druckgeschwür wird auch Dekubitalgeschwür oder Dekubitus genannt. Durch längeren Druck auf die Haut in bestimmten Regionen kommt es zu Schädigungen der Haut und des Gewebes, welches darunter liegt. Die Druckgeschwüre können in schweren Fällen bis auf die Knochenhaut reichen.

Gefährdet sind besonders bettlägrige Menschen, die schwer krank, alt oder gelähmt sind. Im Normalfall ändert ein Mensch intuitiv während des Schlafes öfter die Lage, um das Zusammenpressen einzelner Hautstellen zwischen den Knochen zu verhindern.

Ursachen für Wundliegen

Kommt es zu einer schweren Erkrankung mit langem Krankenlager und dem notwendigen Einhalten einer bestimmten Lage, werden durch den andauernden Druck kleine Blutgefäße zusammengedrückt, die betroffene Region des Körpers wird weniger mit Sauerstoff aus dem Blut versorgt.

Die Folge: Das Gewebe stirbt ab, Druckgeschwüre bilden sich. Auch Schwerkräfte (Bsp.: Hoch- oder Herunterrutschen vom Bett) tragen zur Entwicklung der Druckgeschwüre bei. Grundsätzlich können Druckgeschwüre an allen Körperstellen entstehen, die nicht genügend durch Fettgewebe oder Muskeln gegen den erhöhten Druck geschützt sind.

Liegt der Patient in Rückenlage, sind hauptsächlich die Bereiche Ferse, Ellbogen und die Region über dem Kreuzbein betroffen, in Seitenlage die Fußknöchel und die Rollhügel an den Oberschenkeln. Begünstigt wird das Wundliegen durch Fieber, Schwitzen, Austrocknung, Abmagerung oder Harninkontinenz.

Betroffen sind vor allem bettlägrige, bewegungsunfähige Menschen wie alte, schwer kranke (Bsp: Schlaganfall-Patienten, Multiple Sklerose) oder gelähmte Menschen. Patienten mit Stoffwechselerkrankungen oder Durchblutungsstörungen sind ebenso gefährdet Druckgeschwüre zu entwickeln.

Symptome bei Wundliegen

Patienten mit Druckgeschwüren leiden je nach Ausprägung der Dekubitus unter folgenden Symptomen:

  • Jucken
  • starken Schmerzen
  • Brennen im betroffenen Bereich.

Liegt jedoch eine Nervenschädigung aufgrund anderer Erkrankungen wie einer Polyneuropathie vor, spürt der Betroffene keine Symptome.

Behandlung bei Wundliegen

Wundversorgung bei Wundliegen Auch die Wundversorgung bei Wundliegen ist sehr wichtig. (Foto by: Zerbor / Depositphotos)

Regelmäßiges Umlagern des Patienten

In erster Linie muss durch konsequente Behandlung verhindert werden, dass sich das Druckgeschwür weiter ausbreiten kann. Das Umlagern des Patienten, regelmäßig und mindestens alle zwei Stunden, ist die primäre Maßnahme. Durch spezielle Lagerungshilfen wie Matratzen oder Unterlagen kann die Druckverteilung unterstützt werden.

Wundversorgung

Zumindest zwei Mal am Tag muss das Geschwür mit sterilen, feuchten Verbänden versorgt werden, um die Wunde sauber zu halten. Feuchte Verbände haben den Vorteil, dass sie mit der Wunde nicht verkleben können, was für den Patienten zu zusätzlichen Schmerzen beim Entfernen führt und außerdem fördert ein feuchtes Klima die Wundheilung. Die Wundbehandlung (spezielle Spüllösungen, Hydrogel, etc.) ist mit einem Arzt, wenn der Patient sich in Heimpflege befindet, abzusprechen.

Gewebeentfernung

Die abgestorbenen Haut- und Gewebereste werden chirurgisch entfernt, wenn es sich um große, tiefe Wunden handelt, kann mitunter eine Hauttransplantation (eigene Haut) notwendig sein.

Antibiotika

Wenn sich aufgrund des Druckgeschwürs eine Infektion entwickelt, müssen Antibiotika verabreicht werden, denn schlimmstenfalls kann eine Infektion sich ausbreiten und zur Sepsis (Blutvergiftung) mit gefährlichen Organschäden führen.

Das Abheilen eines Druckgeschwürs dauert oft mehrere Monate, die Wundbehandlung ändert sich und muss den jeweiligen Phasen angepasst werden. In dieser Zeit ist die Zusammenarbeit des Betroffenen, der Angehörigen und der Ärzte sowie dem Pflegepersonal unbedingt erforderlich.

Kann man dem Wundliegen vorbeugen?

Das Pflegepersonal, insbesondere die Angehörigen des Patienten, müssen über die Möglichkeit der Entstehung eines Druckgeschwürs gut informiert sein. Vorgebeugt kann der Dekubitus werden, indem die Ernährung eiweiß-, kohlenhydrat- und vitaminreich gestaltet wird.

Genügend Flüssigkeit (mindestens zwei Liter pro Tag) ist wichtig. Fieber sollte behandelt werden (Wadenwickel, fiebersenkende Mittel). Im Bett dürfen sich keine Essensreste befinden, weiters sollten Knöpfe oder Nähte an der Bettwäsche nicht mit dem Patienten in direkten Kontakt kommen. Leidet der Patient unter Inkontinenz oder schwitzt er stark, muss die Bettwäsche oft gewechselt werden.

Weitere Informationen

Fachliche Informationen für Pflegende finden sich in den Gesundheitsämtern, Pflegeeinrichtungen und bei allen Ärzten. Im Internet finden sich Websites zum Thema Altenpflege, die sehr hilfreiche Tipps bereitstellen.


Bewertung: Ø 3,0 (2 Stimmen)

Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 22.01.2010
Überarbeitet am: 06.08.2020

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